Produktbild für Mikroplastik-Filter in Abwasser-Kanälen
© GKD Group
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Dezember 2025

Straßen-Mikroplastik filtern

Reifenabrieb ist ein unterschätztes Umweltproblem in Städten. Mit einem innovativen Filtersystem für Straßen können die Schadstoffe schon in den Abflüssen zurückgehalten werden.

Reifenabrieb gilt als einer der größten Verursacher für Mikroplastik in der Umwelt – mit gravierenden Folgen für Gewässer, Böden und damit auch den Menschen. Mikroplastik gelangt nämlich über Nahrung, Luft und Wasser in den mensch­lichen Körper und kann sich dort in Organen ablagern, etwa im Gehirn. Die winzigen Partikel transportieren also schädliche Stoffe direkt in unseren Körper.

Studien zufolge werden allein in der EU jährlich rund 500.000 Tonnen Reifenabrieb in die Umwelt emittiert. Bisher fehlten aber praxistaugliche Lösungen, um diese für uns unsichtbaren Schadstoffe an der Quelle zu erfassen.

Mit Capturion hat die deutsche GKD Group zusammen mit der Audi Stiftung für Umwelt und der TU Berlin nun ein Filtrationssystem entwickelt, das genau hier ansetzt und bereits erste Auszeichnungen für seine nachhaltige Wirkung erhalten hat.

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Was ist die Idee?

Die Grundidee des Systems ist simpel und wirkungsvoll zugleich: Wenn die winzigen Partikel aus dem Reifenabrieb von Fahrzeugen nicht ­direkt ins Abwassersystem oder in die Umwelt gelangen, ließe sich das Pro­blem entschärfen.

Deswegen zielt das innovative Filtersystem darauf ab, Mikroplastik und Feinstaub schon an neuralgischen Punkten – etwa Straßen-Kanalgittern oder anderen Ablaufstellen – aufzunehmen.

"Mit Capturion leisten wir einen ganz konkreten Beitrag zur Vermeidung von Mikroplastik in Gewässern – und zwar direkt dort, wo es entsteht", so Markus Knefel, Produktentwickler bei GKD.

Manche Städte in Deutschland sowie Dänemark testen Capturion bereits im Realbetrieb, um den anfallenden Reifenabrieb effektiv aus dem Straßenabwasser zu filtern.

Produktbild für Mikroplastik-Filter in Strassen-Abwasser-Kanälen © GKD Group

Wie funktioniert’s?

Capturion ist ein modular aufgebautes Filtersystem, das relativ unkompliziert in eine bereits bestehende Infrastruktur wie zum Beispiel die erwähnten Kanalgitter entlang von Straßen integriert werden kann.

Das Herzstück bildet dabei ein spezielles Filternetz aus Metallgewebe. Durch die Kombination mehrerer Filterstufen werden während des Fil­triervorgangs nicht nur die größeren Schmutzpartikel, sondern auch das besonders feine Mikroplastik effizient abgeschieden, das der Umwelt besonders schadet.

Die Filterschichten des Systems sind so konstruiert, dass sie hohen Belastungen standhalten, wartungsfreundlich sind und sich auch unkompliziert austauschen lassen.

Besonderer Pluspunkt, was die Nachhaltigkeit betrifft: Die einzelnen Filterelemente von Capturion sind nicht nur auf Langlebigkeit ausgelegt, sondern sollen nach ihrer Nutzung auch wieder fast vollständig recycelt werden können.

Was bringt’s?

Erste Praxistests in einigen Kommunen zeigen eine hohe Filterleistung: Capturion kann erhebliche Mengen an Reifenabrieb und Mikroplastik aus dem durch die Kanalisation abfließenden Wasser zurückhalten.

Dadurch gelangen diese Schadstoffe erst gar nicht in Flüsse oder ins Grundwasser.

Info

Forschung, Entwicklung, Optimierung: Wissenschaft und Industrie erarbeiten laufend neue Methoden und Techniken. An dieser Stelle berichten wir über Innovationen, die sich positiv auf Effizienz und CO2-Ausstoß auswirken.

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