Ein Mann bedient auf seinem Tablet eine App, mit der Unternehmen klimafreundliche Kraftstoffe dokumentieren können.
© Bosch
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Oktober 2025

Nachweislich nachhaltig

Eine neue Software von Bosch dokumentiert, wie Fahrzeug-Flotten klimafreundliche Kraftstoffe tanken und CO₂ sparen können.

Speditionen und Transportunternehmen geraten zunehmend ­unter Druck, ihre Emissionen zu senken. Regenerative Kraftstoffe gelten dabei als eine Möglichkeit, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren. Doch der Nachweis der tatsächlichen Nutzung ist komplex und oft unzureichend.

Bosch hat mit dem "Digital Fuel Twin" eine digitale Lösung entwickelt, die die Verwendung klimafreundlicher Kraftstoffe lückenlos erfasst und überprüfbar macht. Damit will der Konzern nicht nur gesetzliche Berichtspflichten erleichtern, sondern auch den Einsatz erneuerbarer Energie im Verkehr transparenter gestalten.

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Was ist die Idee?

Der "Digital Fuel Twin" soll die Nutzung regenerativer Kraftstoffe nachvollziehbar dokumentieren. Für Unternehmen ist dieser Nachweis vor allem in Nachhaltigkeitsberichten entscheidend. Bislang fehlte eine einheitliche, belastbare Lösung für diese Aufgabe. Bosch setzt daher auf eine Software, die alle relevanten Daten zu Menge, Art und CO₂-Gehalt des getankten Kraftstoffs sammelt und speichert. Damit lassen sich CO₂-Einsparungen auf Flottenebene belegen.

Die Anwendung richtet sich nicht nur an Lkw- und Busbetreiber, sie kann auch für Baufahrzeuge, Schiffe und Pkw genutzt werden. Ziel ist es, ein Instrument bereitzustellen, das regulatorische Anforderungen erfüllt und den Einsatz klimafreundlicher Kraftstoffe nachweist.

Wie funktioniert’s?

Das System begleitet den gesamten Weg des Kraftstoffs. Produzenten erneuer­barer Treibstoffe melden an Bosch, welche Mengen sie mit welchem CO₂-Fußabdruck verkaufen. Diese Daten werden mit den Angaben von Händlern und Transporteuren abgeglichen. Stimmen Liefermengen und Zeitpunkte mit den digital erfassten Messungen überein, bestätigt das System die Eigenschaften des Kraftstoffs. Auch Transportemissionen werden in die Bilanz eingerechnet.

An der Tankstelle erfolgt schließlich ein digitaler Abgleich zwischen Zapf­säule, Fahrzeug und Cloud, der die genaue Kraftstoffmenge dokumentiert. ­Alle Informationen werden in Form ­eines "virtuellen Zwillings" gespeichert. So liegen den Unternehmen überprüfbare Nachweise vor, die direkt genutzt werden können. Langfristig soll die ­Lösung nicht mehr nur nachgerüstet, sondern standardmäßig in die Bordelektronik integriert werden.

Was bringt’s?

Die Software verschafft Unternehmen einen belastbaren Nachweis ihrer Emissionseinsparungen. Damit lassen sich gesetzliche Berichtspflichten zuverlässig erfüllen. Gleichzeitig können Firmen dokumentieren, dass ihre Flotten mit klimafreundlichen Kraftstoffen betrieben werden.

Sollte die EU nun Fahrzeuge, die ausschließlich mit regenerativen Kraftstoffen fahren, künftig als „Null-Emissions-Fahrzeuge“ einstufen, könnte der "Digital Fuel Twin" den Nachweis erbringen. Für Unternehmen entsteht dabei nicht nur regulatorische Sicherheit, sondern möglicherweise auch ein Wettbewerbsvorteil durch glaubwürdige Umweltberichte.

Info

Forschung, Entwicklung, Optimierung: Wissenschaft und Industrie erarbeiten laufend neue Methoden und Techniken. An dieser Stelle berichten wir über Innovationen, die sich positiv auf Effizienz und CO2-Ausstoß auswirken.

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