Neutral war die Schweiz ja nicht immer. Im Jahr 1191 haben etwa noch diverse Herzöge auf dem heutigen Schweizer Boden Fehden ausgefochten. Eine Halbinsel, die nur von einer Seite verteidigt werden muss, weil die restlichen Flanken Mutter Natur in Fluss-Form abdeckt, bot da einen ordentlichen strategischen Vorteil. Das erklärt, warum gerade hier, auf dieser nur rund 700 Meter langen und im Mittel 175 Meter breiten Fläche, 834 Jahre nach ihrer Gründung, die entzückende Altstadt von Bern steht.
Bern zu Fuß: 5 Tipps
Die Schweizer Quasi-Hauptstadt Bern ist entzückend, gemütlich, grün – und herrlich fußläufig, wie ein Spaziergang durch die Altstadt zeigt.
#1: Das Bundeshaus
Zwar hat die Schweiz offiziell keine Hauptstadt, doch Bern kommt einer solchen schon recht nahe. Befindet sich doch hier der Regierungssitz – konkret im Bundeshaus, das neben seiner Architektur auch mit dem Drumherum lockt: Vor dem Parlament finden Wochenmärkte statt, dahinter bietet die "Bundesterrasse" einen wunderbaren Blick über die vorbeifließende Aare.
© Maximilian Barcelli
#2: Die Kramgasse
Die Kramgasse ist die Hauptschlagader der Altstadt. Die charakteristischen überdachten Arkadengänge auf beiden Seiten schützen seit Jahrhunderten vor Regen und Sonne und verleihen der Straße ihren unverwechselbaren Charme. Am Ende (oder Anfang, je nachdem) der Kramgasse steht der Zytglogge, ein Uhrturm mit einem Spielwerk aus dem Jahr 1530.
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Was die Kramgasse außerdem ausmacht, sind die vielen Keller, die meist nur einen Zugang von außen über steile Treppen direkt von der Straße aus besitzen. Früher dienten diese als Lagerräume und Werkstätten, heute beherbergen viele von ihnen gemütliche Bars, kleine Theater oder Galerien.
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#3: Münsterplattform
Am Berner Münster mit dem höchsten Kirchturm der Schweiz (100,6 Meter) kommt man nicht vorbei. Unser Tipp: die dahinterliegende Münsterplattform. Sie bietet tolle Aussichten und viel Leben: Hier wird Tischtennis gespielt oder einfach nur "gechillt". Über den sogenannten "Mattelift" gelangt man bequem ins Mattequartier, das rund 30 Meter unterhalb der eigentlichen Altstadt liegt.
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#4: Bärenpark
Dass Bern wegen Bären so heißt, ist zwar nur ein Mythos. Drei Tiere leben aber sicherheitshalber trotzdem in einem großen, grünen Gehege auf der anderen Uferseite der Altstadt.
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#5: Ausflugsziele außerhalb der Altstadt
Ja, das mittelalterliche Bern ist großartig. Doch die Stadt hat mehr zu bieten. Drei Empfehlungen: das Zentrum Paul Klee für Kunstliebhaber, der Hausberg Gurten samt Sommerrodelbahn und dem größten Musikfestival der Stadt und Kühen sowie der Rosengarten mit dem besten Blick auf Altstadt und Aare. Apropos Aare: Diente der Fluss einst als Verteidigungswall, nutzen ihn heute manche Berner:innen im Sommer als Verkehrsmittel und lassen sich zur Arbeit treiben – kein Schmäh.
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