VW TIGUAN_er007_CMS.jpg Erich Reismann
© Erich Reismann
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April 2024

Unspektakulär vertraut

Was der neue VW Tiguan noch besser macht. Wir checken die Neuauflage des Topsellers. 

Optisch wirkt das kompakte SUV größer, als die gut 4,5 Meter Außenlänge vermuten lassen. Er ist ein wenig gewachsen, der Tiguan der dritten Generation: drei Zentimeter in der Länge (jetzt 4,54 Meter) und vier Millimeter in der Höhe (jetzt: 1,64 Meter). Breite und Radstand sind mit 1,84 und 2,68 Metern gleichgeblieben.

Die Front ist jetzt runder, beherbergt immer LED-Scheinwerfer und gegen Aufpreis auch Matrix-LED-Scheinwerfer, eine übrigens mehr als sinnvolle Anschaffung. Vor allem die Heckleuchten erinnern stark an den Kombibruder Passat, wirken allerdings weniger markant als bisher vom Tiguan gewohnt.

Unmittelbare Mitbewerber des kompakten SUV sind Audi Q3, BMW X1, Hyundai Tucson, Kia Spor­tage oder Nissan Qashqai.

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1 Mit weltweit 7,5 Millionen verkauften Exemplaren bisher ist er ein echter Topseller. © Erich Reismann

2 Die Optik der Frontschürze wirkt extrem wuchtig. Das betrifft allerdings nur die von uns getestete "R-Line"-Version. Den Tiguan gibt es auch in zivileren Varianten. © Erich Reismann

3 Die maximale Anhängelast für den neuen Tiguan (Diesel mit 193 PS) beträgt 2,3 Tonnen. Unser Testwagen schafft maximal 2.000 Kilogramm. © Erich Reismann

Raum für Verbesserungen

Nicht nur die Insassen genießen viel Bewegungsfreiheit, auch der Kofferraum ist geräumig und sinnvoll nutzbar, er fasst mit 652 Litern mehr denn je. Nachteil: die hohe Ladekante. Eine um 18 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank sorgt für zusätzliche Variabilitätsmöglichkeiten: Man hat dadurch die Wahl zwischen mehr Beinfreiheit in der zweiten Sitzreihe oder mehr Stauraum im Gepäckabteil.

Dank der hohen Sitzposition ist das Ein- und Aussteigen ausgesprochen bequem, die gut gepolsterten Sitze sorgen für reichlich Komfort und eine formidable Langstreckentauglichkeit. Ein weiteres Zuckerl: die gute Rundumsicht beim Rangieren, zusätzlich unterstützt von der sensibel reagierenden Einparkhilfe.

Deutlich vereinfacht hat VW die Multimedia-Bedienung am prominent platzierten Touchscreen. Große Icons, gut leserliche Schriften und eine logische Menüführung machen das Handling erfreulich einfach. Auch die bislang nervigen Touchslider am Lenkrad hat Volkswagen bei vielen Modellen wieder abgeschafft, so auch beim Tiguan. Und das ist gut so. Touchslider für Temperatur und Lautstärke gibt es unterhalb des Touchscreen immer noch, diese sind aber jetzt beleuchtet und damit auch in der Dunkelheit fehlerfrei zu bedienen.

Aufgeräumt und dadurch sinnvoll Platz geschafft hat VW in der Mittelkonsole. Dort sind jetzt gleich zwei induktive Ladeschalen verbaut. Möglich macht das der neue Automatikwählhebel, der schon aus ID.7 und Buzz bekannt ist. Dieser wanderte nämlich ans Lenkrad.

Sparsam, aber nicht günstig

Der 150 PS starke Zweiliter-Diesel im Tiguan ist nicht ganz so perfekt gedämmt wie im Passat, trotz des höheren Luftwiderstandes aber dennoch erstaunlich sparsam. 5,6 Liter Diesel pro hundert Kilometer auf der auto touring-Normrunde sind ein respektabler Wert, auch angesichts von 1.600 Kilogramm Eigengewicht.

Nicht gerade SUV-typisch ist auch das wunderbar agile Handling. Selbst flott durchfahrene Kurven bringen die Karosserie des Tiguan nie ins Wanken. Und das straff-komfortable Fahrwerk sorgt dafür, dass auch Insassen in der zweiten Reihe niemals übel wird. Positiv zu erwähnen sind auch die soliden Bremswerte, etwas über 43 Meter beim Vollbremsen aus 100 km/h bis zum Stillstand sind mit Winterreifen ein solider Wert.

In der von uns getesteten "R-Line"-Ausstattung ist der Tiguan nicht günstig, knapp über 51.000 Euro trotz üppiger Serienausstattung sind für ein kompaktes SUV selbstbewusst. Die Basisversion startet bei 39.290 Euro. Mit 193 PS starkem Diesel und Allrad werden sogar 52.590 Euro fällig. Alternativ gibt’s noch Benziner mit 130 (ab 33.990 Euro) und 150 PS (ab 42.090 Euro) sowie zwei Plug-in-Hybride ab 48.890 Euro.

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