Die Reisenduro fährt in Schräglage eine Rechtskurve auf einer Landstraße entlang.
© sebastianweissinger.at
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Juli 2025

Kleiner Preis, große Wirkung

7.999 Euro für eine nigelnagelneue, top ausgestattete 700-Kubik-Reiseenduro? Kein Schmäh, der Preis stimmt. Was die chinesische QJ SRT 700 SX dafür bietet – und wo sie patzt.

Sitz- und Griffheizung, ein höhenverstellbarer Windschild, drei hochwertige Alukoffer plus Träger, Motorschutzbügel, ein 70 PS starker Reihen-Zweizylindermotor, dazu ­eine Bremsanlage von Brembo, ferner ein recht umfangreiches Connectivity-Angebot inklusive eigener App sowie ein, auf den ersten Blick, sehr solider Eindruck lassen bei kundigen Motorradfahrer:innen unweigerlich den Gedanken aufkommen: Was stimmt bei diesem Angebot nicht? Wo ist da der Haken?

Gleich vorab: Es gibt keinen! Aber ein paar Schwächen, die der teureren Konkurrenz fremd sind, hat die chinesische Mittelklasse-Enduro durchaus.

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Die Mittelklasse Reiseenduro QJ SRT 700 SX mit drei am Heck montierten Alu-Koffern von schräg rechts hinten fotografiert. © sebastianweissinger.at
Die Mittelklasse Reiseenduro QJ SRT 700 SX mit drei am Heck montierten Alu-Koffern seitlich fotografiert. © sebastianweissinger.at
Die Mittelklasse Reiseenduro QJ SRT 700 SX mit drei am Heck montierten Alu-Koffern von schräg vorne hinten fotografiert. © sebastianweissinger.at

Die Schwächen der QJ SRT 700 SX liegen im Detail

Beginnen wir bei der Sitzposition: Die vermittelt fast ein wenig Chopper-Feeling, denn die Fußrasten sind relativ hoch und recht weit vorne montiert, gleichzeitig ist der Lenker erstaunlich stark gekröpft. Freilich: Das kann man mögen, besonders fahraktiv ist diese Haltung aber definitiv nicht.

Weiter geht‘s mit dem Windschutz. Ja, das ist ein subjektives Kriterium. Für unser Empfinden sind die Verwirbelungen hinter dem Schild (in jeder Position) jedenfalls unangenehmer als etwa bei Honda Transalp oder Suzuki V-Strom.

Was prinzipiell auffällt: Wie der ­attraktive Preis zustande kommt, entdeckt man erst auf den zweiten oder dritten Blick; oder beim Fahren.

Der Motor beispielsweise müht sich bei niedrigen Drehzahlen, generell mangelt es ihm an Spritzigkeit, viele Konkurrenzprodukte machen das besser.

Auch in Sachen Eigengewicht ist die QJ SRT 700 SX nicht bei den Besten dabei: Über 240 Kilogramm sind üppig und durchaus spürbar im Alltag.

Fazit zur QJ SRT 700 SX

Wer da und dort noch ein wenig nachjustiert oder schlicht toleranter ist, bekommt mit der SRT 700 SX erstaunlich viel Motorrad für wenig Geld. Oder anders formuliert: Für den Preis und die Ausstattung bekommt man bei der Konkurrenz kein vergleichbares Neufahrzeug. Bleibt nur der Gebrauchtmarkt. Wie es um die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Mittelklasse-Reiseenduro steht, kann aktuell noch nicht beurteilt werden, zu kurz ist die Verfügbarkeit am heimischen Markt.
Der Redakteur fährt stehend einen Feldweg entlang.
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