Sechs Elektroautos laden an sechs Schnellladern auf einem Parkplatz mit Bäumen im Hintergrund.
© Ionity
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Juli 2025

480 Millionen für E-Mobilität

Die österreichische Regierung plant, die Mobilitätswende bis Ende 2026 mit insgesamt 480 Millionen Euro zu fördern, wie Mobilitätsminister Peter Hanke ankündigt.

Wer bei der Überschrift an die im ersten Quartal dieses Jahres ausgelaufene Förderung beim Kauf von privaten Elektroautos denkt, wird enttäuscht. Ein zentraler Schwerpunkt der Maßnahmen ist viel mehr der Ausbau der Ladeinfrastruktur als die Unterstützung bei der Anschaffung von Privat-Pkw. „Wir haben eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur bitter notwendig“, unterstrich Mobilitätsminister Peter Hanke (SPÖ) am 1. Juli im Rahmen der Präsentation des neuen Förderprogramms mit dem Namen „eMove Austria“.

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Ausbau der Ladeinfrastruktur bis 2030 

Im Mai existierten landesweit mehr als 27.000 öffentliche Ladepunkte für E-Fahrzeuge, davon allerdings handelt es sich beim Großteil um sogenannte „Normalladepunkte“ mit geringer Ladeleistung. Hanke definiert als Ziel, dass bis 2030 mindestens 95 Prozent der Österreicher:innen innerhalb von zehn Kilometern Zugang zu einem Schnellladepunkt mit einer Leistung von 23 bis 150 kW haben sollen. Derzeit liege man bei 15 Kilometern. Wie viele neue Ladepunkte sich zu diesem Zweck zu den 4.600 Schnellladern und 2.200 Ultra-Schnellladern (mehr als 150 kW) gesellen müssen, ließ Hanke offen.

Die Bemühungen rund um die Ladeinfrastruktur werden sich allerdings auf 2026 konzentrieren. 30 Millionen Euro sind in diesem Sinne für nächstes Jahr vorgesehen. Dieses Jahr gibt es noch keine zusätzlichen Förderungen. Zum Vergleich: "Mit einem Budget von zehn Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr 249 Ladestationen errichtet", hält Karin Tausz, Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, fest. Minister Hanke versprach im Sinne der Transparenz eine Onlineplattform, auf der man die Entwicklung der Lage mitverfolgen können werde.

Fokus auf Öffis und Schwerverkehr 

Der Großteil des Förderbudgets fließt in die Elektrifizierung des öffentlichen Nahverkehrs und des Schwerverkehrs. Rund 240 Millionen Euro, also die Hälfte der insgesamt geplanten Fördermittel, werden bis Ende 2026 für die Umstellung von ÖPNV-Busflotten auf E-Antriebe bereitgestellt. Auch Lkw will die Regierung verstärkt elektrisiert sehen: Elektro-Lkw sollen bis 2026 mit etwa 140 Millionen Euro gefördert werden. Auch Individualfahrzeuge wie E-Mopeds und E-Motorräder profitieren von der Mobilitätsoffensive. Für sie sind insgesamt 70 Millionen Euro eingeplant.

Aktuell beläuft sich die Gesamtzahl der zugelassenen Elektrofahrzeuge in Österreich auf etwa 225.000, nachdem in den ersten fünf Monaten des Jahres 2025 ungefähr 25.000 Elektroautos neu zugelassen wurden. Private E-Autos sind immer noch deutlich in der Unterzahl. Doch das soll sich laut Hanke vor allem dank der Investitionen in die Infrastruktur ändern: „Wenn das infrastrukturelle Angebot stimmt, steigt auch die Bereitschaft für den Umstieg auf E-Mobilität."

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