Was genau versteht man unter Flugangst und wie äußert sie sich?
Ungefähr 30 % der Menschen haben beim Fliegen ein ungutes Gefühl, davon empfinden 10 % echte Angst. Aber Flugangst ist meiner Meinung nach das falsche Wort. Die meisten haben Angst vor dem Absturz, nicht vor dem Fliegen. Diese Angst äußert sich in Form einer extremen Stressreaktion des Körpers. Sie führt etwa zu Bauchweh oder Übelkeit, Druck in der Herzgegend, Schwitzen bis zu Panikattacken.
Was kann Flugangst auslösen?
Der klassische Auslöser ist ein unangenehmes Erlebnis im Flugzeug, etwa eine Notlandung. Weiters kann die Angst auch von anderen Phobien herrühren, etwa Kontrollverlust, Klaustrophobie oder Höhenangst. Es kommt ebenso vor, dass sich Vielflieger von einem Tag auf den anderen nicht mehr in die Maschine trauen. Berufliche Flüge sind nicht selten von Stress begleitet. Dieser Stress kann sich zu Flugangst umformen. Und manche Menschen haben einfach eine ängstliche Natur. Aber es gibt immer einen gemeinsamen Nenner: Die Angst ist nicht rational. Ein Blick auf die Statistiken bestätigt, dass Flugzeuge das sicherste Verkehrsmittel sind. Aber diese Tatsache nimmt die Angst nicht, weil sie im Unterbewusstsein liegt.
Kann also Wissen der Angst gar nichts entgegensetzen?
Nicht ganz. Es hilft enorm, wenn die Betroffenen sich über Flugzeuge informieren. Was die Geräusche bei Start oder Landung bedeuten, warum etwas ruckelt, wie Turbulenzen entstehen und so weiter. Ich fände es auch sinnvoll, wenn die Fluggesellschaften zusätzlich zu den Sicherheitsanweisungen solche Infos in den Taschen bei den Sitzen platzieren würden.
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