— Du bist ein sehr privater Mensch und führst gerne die Presse an der Nase herum.
Michael Ostrowski:Immer wieder.
— Bislang hast du deine Kinder eher aus den Medien herausgehalten. Im "Onkel"-Kinofilm spielen aber gleich mehrere mit…
Michael Ostrowski:Das hatte damit zu tun, dass meine ehemalige Partnerin und ich die drei Kinder (Anm.: Elisea, Janosch und Maris) immer aus allem raushalten wollten. Sie haben gar nichts mit meinem öffentlichen Leben zu tun. Jetzt ist es ein Unterschied. Elisea und Maris sind schon groß und haben mehr oder weniger durch einen Zufall mitgespielt. Die Kleine (Anm.: drei Jahre alt, mit Partnerin Hilde Dalik) war sowieso die ganze Zeit am Set, dann hat sie eben auch mitgespielt. Mein 19-jähriger Sohn Janosch ist mit Trisomie geboren und dass ich dann auch erstmals über ihn in der Öffentlichkeit gesprochen habe, hat sich richtig angefühlt. Weil ich mich schon sehr lange dafür eingesetzt habe, dass die Ungleichbehandlung in der Schulbildung endlich thematisiert wird.
— Was meinst du damit genau?
Michael Ostrowski:Mit 16 sind die Kinder eigentlich ausgeschult, gerade in dieser Zeit hat aber Janosch sehr große Fortschritte gemacht und in seiner Entwicklung steckte noch viel Potential. Wir haben es damals geschafft, dass er die Schule noch zwei weitere Jahre besuchen konnte. Das ging, weil ich hartnäckig war, in der Öffentlichkeit stehe und ständig angerufen habe. Das kann halt nicht jeder. Damals fasste ich den Entschluss, damit an die Öffentlichkeit zu gehen und den vielen Eltern, die nur kämpfen und nicht gehört werden, eine Stimme zu geben.
— Geht dir dein Prominentsein auch auf die Nerven?
Michael Ostrowski:Sind wir einmal ehrlich, wenn dich niemand kennt, dann bist du ein bisserl falsch in dem Beruf. Wenn ich jetzt anfange mich darüber aufzuregen, dass mich jemand erkennt, dann wäre ich ein Volltrottel und unglücklich. Ich bin dankbar, denn wenn mich Leute kennen, kann ich meinen Beruf weiterhin machen. Aber es ist ein Prozess, damit klarzukommen.
— Was kommt als Nächstes?
Michael Ostrowski:Vieles! Im März und April bin ich auf "Onkel"-Lesetour. Bei der Lesung ist es mir wichtig, dass es nicht vorhersehbar und abwechslungsreich ist. Daher setze ich auch Musik ein, denn mit Musik wirkt es noch viel mehr. Ich achte immer darauf, wie das Publikum es aufnimmt und schaue, dass ich mit dem Publikum interagiere.
Außerdem drehe ich "Ein Krimi aus Passau", demnächst kommt der nächste Eberhofer-Krimi "Rehragout-Rendezvous", "Der Onkel" erscheint auf Blu-ray und "Ostrowski macht Urlaub" gibt's auch wieder. Schon in der Maturazeitung stand über mich: "Der Typ, der fünf Sachen gleichzeitig macht."
— Vielen Dank für das interessante Gespräch…
Michael Ostrowski:Ich finde es immer so lustig, ich lese selbst gerne Interviews von Schauspielern und die finde ich dann so sympathisch. Dabei kenne ich viele privat (lacht). Schauspieler sind ja hervorragende Lügner bei Interviews, ich hoffe, auch ich (grinst).
— Und ich hoffe, du hast mir nicht zu viel aufgetischt…
Michael Ostrowski:Natürlich nicht (lacht).
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