Spät dran war er allemal. Immerhin hatten 2017, als VW den T-Roc präsentierte, schon die meisten anderen Marken ein Auto im beliebten Kompakt-SUV-Segment im Programm. Dafür schlug der Golf auf Stelzen dann auch ein wie ein Torpedo: Mehr als zwei Millionen Stück produzierte Volkswagen bis dato, nach dem Tiguan war der T-Roc 2024 der beliebteste Volkswagen. In Europa wurde dieses Jahr überhaupt kein anderes SUV so häufig verkauft. Die Fußstapfen sind demnach groß. Ob der neue VW T-Roc diese auch füllen kann, wollten wir bei einer Ausfahrt in Erfahrung bringen.
VW T-Roc wird zum Mini-Tiguan
Vorhang auf für Generation zwei des zweitbeliebtesten Volkswagens auf der Welt, den VW T-Roc.
Design: Mini-Tiguan
Mein Gedanke beim Erstkontakt: In seiner zweiten Generation ist der VW T-Roc erwachsen geworden. Das hat zwei Gründe. Erstens: das Design – weit aufgerissener Kühlergrill, scharf gezeichnete Scheinwerfer, je nach Ausstattung durchgehende Leuchtenbänder samt illuminierten Logos: Der VW T-Roc gliedert sich nahtlos in die aktuelle Designsprache der Marke ein und sieht aus wie ein zu heiß gewaschener Tiguan. Zweitens: Das Kompakt-SUV ist gewachsen, und zwar in der Länge um rund zwölf Zentimeter auf 4,373 Meter.
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VW T-Roc: Abmessungen und Platzangebot
Ein wenig vom Wachstum macht sich auch beim Radstand bemerkbar: Dieser wächst um fast drei Zentimeter auf 2,631 Meter. Bei der ersten Sitzprobe ist am Platzangebot hinten nichts auszusetzen. Außerdem steigt das Kofferraumvolumen aufgrund des Längenzuwachs um 20 auf 465 Liter. In Breite und Höhe wächst der VW T-Roc beim Generationenwechsel nur minimal auf 1,828 Meter respektive 1,562 Meter.
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Weniger Hartplastik im neuen VW T-Roc
Erwachsener tritt der VW T-Roc nicht nur von außen auf, auch der Innenraum ist es. Denn wenn es einen Kritikpunkt am Vorgänger gab, dann war das wohl der allzu ausufernde Einsatz von Hartplastik (das immerhin gut verarbeitet war). Eine erste Verbesserung brachte schon das Facelift 2021, nach dem Generationenwechsel gibt es jetzt eine hübsche Stoffstruktur auf der Instrumententafel. Weil der T-Roc kein Bentley ist, wird natürlich weiterhin Hartplastik verwendet, aber eben in vertretbaren Mengen und an weniger sichtbaren Stellen.
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VW T-Roc: Infotainmentsystem mit bis zu 12,9-Zoll-Screen
Grundsätzlich ist das Cockpit des VW T-Roc 2026 sehr clean designt: Im zentralen Bereich gibt es bis auf die Taste für die Warnblinkanlage, die elektronische Parkbremse, den Startknopf und den aus Tiguan und Tayron bekannten multifunktionalen Drehregler keine analogen Bedienelemente. Dafür thront freistehend ein 10,4 oder optional 12,9 Zoll großer Touchscreen auf der Instrumententafel. Immer an Bord ist das zehn Zoll große Armaturendisplay. Als Extra gibt es außerdem erstmals für den VW T-Roc ein Head-up-Display – und zwar jenes, das schon der VW Tiguan nutzt.
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Technologie aus höheren Klassen
Überhaupt darf sich der VW T-Roc aus dem Technologie-Reservoir seiner größeren Geschwister bedienen. Neben Drehregler und Head-up-Display übernimmt er auch das Infotainmentsystem mit ChatGPT-Integration und moderne Assistenzsysteme: So kann der neue VW T-Roc etwa via Smartphone ferngeparkt werden, und der Travel Assist, der nahezu autonomes Fahren ermöglicht, kann ebenfalls geordert werden – selbstverständlich nur gegen einen Aufpreis.
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VW T-Roc: Motoren und Fahrverhalten
In Europa wird der neue T-Roc ausschließlich mit hybridisierten Motoren angeboten. Zum Marktstart stehen zwei 1,5-Liter-Mildhybrid-Antriebe (eTSI) mit 85 kW (116 PS) und 110 kW (150 PS) zur Verfügung. Beide sind an ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe gekoppelt und treiben die Vorderräder an. Handschaltung gibt es keine mehr. Später folgen zwei neu entwickelte Vollhybrid-Antriebe sowie – ebenfalls als Mildhybrid – ein 2-Liter-Benziner mit Allradantrieb. Wir fuhren den stärkeren 1,5-Liter-Vierzylinder, der ausreichend Kraft bietet. Ansonsten ist auch das Fahrverhalten sehr erwachsen, die Lenkung bietet eine angenehme Direktheit, das Fahrwerk ist komfortabel und vermittelt Sicherheit.
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Ausstattung und Preise des VW T-Roc
Der neue T-Roc wird in vier Ausstattungsversionen angeboten: Als Einstiegsversion fungiert der "T-Roc 4Me", der unter anderem eine Klimaautomatik, Keyless Start, einen Lane Assist mit Auspark- und Ausstiegswarnung und Einparkhilfen vorne und hinten bietet. Darüber hinaus ist in der Ausstattungslinie "Life" die Beifahrersitzlehne komplett umklappbar, der Gepäckraumboden variabel, und eine Rückfahrkamera sowie der große Infotainment-Touchscreen sind an Bord. Als Topversionen positionieren sich die elegantere "Style"- und sportlichere "R-Line"-Ausstattungslinie. Der neue VW T-Roc startet in Österreich bei 29.690 Euro.
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