Wenn heute ein neues Auto auf den Markt kommt, dann ist das erstens ziemlich sicher ein SUV und zweitens ziemlich sicher vollelektrisch. Das verlangen nun mal Markt und EU-Regulierungen. "Und wenn schon", muss sich da irgendein hohes Tier im Honda-Hauptquartier in Tokio gedacht haben. Denn nach rund 25 Jahren wird der Prelude wiederbelebt – und zwar nicht als E-SUV, das einfach nur einen altehrwürdigen Namen trägt (hust, hust, Ford…), sondern als zeitgemäße Neuinterpretation des Sportcoupés von damals. Das ist zwar durchwegs sympathisch, doch mit Sympathie allein verdient ein Hersteller weder Geld noch hält er CO2-Flottengrenzwerte ein. Wir haben uns bei einer ersten Ausfahrt deshalb gefragt: Was kann der neue Honda Prelude noch – außer lässig sein?
Hut ab, Honda!
Nach rund 25 Jahren Pause gibt es wieder einen Honda Prelude. Wie sich das Sportcoupé mit Vorderradantrieb fährt, wie viel es kostet und warum es so sparsam ist.
Honda Prelude 2026: Die Abmessungen
Werfen wir zuerst einen Blick auf die Abmessungen. Der Honda Prelude ist 4,53 Meter lang, 1,88 Meter breit und nur 1,35 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,6 Meter, womit dieser 13 Zentimeter kürzer als jener des Honda Civic ist. Das ist deshalb erwähnenswert, weil der Prelude die Plattform des Kompaktwagen nutzt. Hinter der großen Heckklappe befindet sich ein – für ein Coupé – recht ordentlicher Kofferraum. Konkret beträgt das Volumen 264 Liter. Weniger luftig geht es in Reihe zwei zu: Die beiden hinteren Sitze sind wirklich nur in der Not für kurze Distanzen empfehlenswert. Und der beste Platz ist ohnehin jener vorne links…
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Honda Prelude 2026: Motorisierung
Denn der Honda Prelude ist noch ein Auto für Menschen, die ihr Fahrzeug nicht nur als nüchternes Mobilitätsmittel betrachten, das sie von A nach B bringt. Daran tut auch der Antriebsstrang keinen Abbruch. Der Honda Prelude ist nämlich als Hybrid konzipiert: So treibt ein Zwei-Liter-Vierzylindermotor einen Generator an, der wiederum Strom für einen E-Motor produziert. Dieser E-Motor gibt seine Kraft direkt an die Vorderräder ab, ein herkömmliches Getriebe gibt es also nicht. Das sorgt für moderate Verbräuche von 5,2 Liter laut WLTP, moderat ist mit 184 PS und 315 Nm Drehmoment aber auch der Leistungs-Output. Zumindest auf dem Papier.
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So fährt sich der neue Prelude
In der Praxis allerdings zeigt sich, dass der Honda Prelude weniger als Rennstrecken-Tool wie etwa der Civic Type R, sondern mehr als GT gedacht ist. Das Fahrwerk ist angenehm ausgeglichen (ironischerweise nutzt er eine deeskalierte Version des Civic Type R-Fahrwerks), die Lenkung präzise, aber nicht nervös und die Bremsen gut dosierbar. Dass der Honda Prelude komfortabel sein kann und dennoch satt in der Kurve liegt, ist auch am Leergewicht von 1,48 Tonnen auszumachen.
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Kommt ein Prelude Type R?
Zu eben diesem Charakter des flotten Gleiters, das der Prelude beim Fahren vermittelt, passt dann auch der Antrieb mit zurückhaltendem Motorsound und mäßigem Vorwärtsdrang. Würde er ein paar Extra-PS vertragen? Vielleicht. Würde ihm der Sportmotor aus dem Civic Type R gut stehen? Ganz sicher. Dem erteilt Honda aber unter den aktuellen Rahmenbedingungen (vorerst) eine Absage und untermotorisiert fühlt sich der Hybrid auch nicht an. Apropos: Von 0 auf 100 km/h geht es in 8,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit erreicht der Honda Prelude bei 188 km/h.
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Honda S+ Shift-Modus
Außerdem hat sich Honda für dynamischere Fahrten ein charmantes Detail einfallen lassen: den Honda S+ Shift-Modus. Wird dieser über die Taste am Mitteltunnel aktiviert, simuliert der Antrieb ein Achtgang-Automatikgetriebe. Dieses kann dann auch mit den Wippen hinter dem Lenkrad, mit denen sich sonst die Rekuperation steuern lässt, bedient werden. Der Modus macht bei der ersten Ausfahrt richtig viel Freude und harmoniert auch besser mit einer aktiven Fahrweise als das monotone Halten der optimalen Drehzahl im Standardmodus.
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Ein Innenraum (fast) wie damals
Der Innenraum des Honda Prelude 2026 verzichtet auf die ganz große digitale Show und trifft damit das Wesen des Autos. Zwar gibt es zwei Bildschirme, doch der 10,2 Zoll große Armaturenbildschirm und der neun Zoll große Zentral-Touchscreen biedern sie sich nicht unangenehm an. Stattdessen setzt Honda auf analoge Bedienelemente, hübsches Stitching und wertige Ledersitze. Auch bei diesen trifft Honda einen guten Balanceakt zwischen Seitenhalt und Komfort. Fun-Fact: Der Beifahrersitz ist etwas weniger eng geschnitten als der Fahrersitz. Auf State-of-the-Art-Technologie wie kabellose Smartphone-Spiegelung muss übrigens natürlich nicht verzichtet werden.
Honda Prelude: Preis in Österreich und Fazit
Frontantrieb trifft Coupé-Karosserie trifft Hybrid-Motorisierung: Der Honda Prelude 2026 ist sicherlich eines der spannendsten Autos am Markt. Doch so unkonventionell das Konzept ist, so selbstverständlich fährt sich der Prelude; nämlich sportlich-neutral, sparsam, unterhaltsam, aber niemals überfordernd. Ob das Revival gelingt, hängt auch davon ab, wie viele Menschen bereit sind, für dieses Auto mehr als 50.000 Euro auszugeben. In Österreich startet der Honda Prelude 2026 nämlich bei 51.990 Euro, ausgeliefert wird ab Frühjahr 2026.
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