Prinzipiell nutzt der Outlander PHEV zur Fortbewegung zunächst immer nur die elektrische Energie. Beträgt das Reisetempo mehr als 120 km/h, oder tritt der Fahrer das Gaspedal bis zum Velours durch, wird der Verbrennungsmotor zugeschaltet.
Auf der rund 200 Kilometer langen auto touring-Normrunde zeigte der PHEV dann auch seine zwei Gesichter. Brauchbaren 33 Kilometern rein elektrischer Reichweite stehen beinahe 10 Liter Verbrauch bei Autobahntempo gegenüber. In Summe ermittelten wir einen Durchschnitt von immerhin passablen 6,9 l Super/100 km. Wäre die Runde kürzer, wäre es noch weniger – wäre die Runde länger, wäre der Verbrauch noch höher.
Herzstück des Outlander PHEV ist natürlich sein Plug-in-Hybridantrieb. Wobei PHEV quasi schon die Funktionsbeschreibung ist, weil er per Steckdose aufgeladen und rein elektrisch bewegt werden kann, aber auch Verbrennungs- und Elektromotor kombiniert einsetzt, daher: Plug-in Hybrid Electric Vehicle. Apropos Batterie: Ein herkömmlicher Ladevorgang dauert ca. fünf Stunden, per Schnellladung sind 80 Prozent der Batteriekapazität nach nur rund 30 Minuten erreicht. Energie gewonnen werden kann selbstverständlich beim Bremsen, nett aber, dass die Motorbremswirkung sechsstufig per Lenkrad-Wippen einstellbar ist.
Kann er noch etwas, der Antrieb? Ja, die 12 kWh-Batterie während der Fahrt aufladen (oder theoretisch auch am Stand, bei laufendem Motor). Und er kann den aktuellen Ladezustand der Batterie erhalten, um ihn später abzurufen (im städtischen Bereich beispielsweise). Darüber hinaus gibt’s auch einen Range-Extender-Modus (Benziner treibt Generator an, der produziert Energie für die E-Motoren, ein seltenes Schauspiel). Wir haben alle Möglichkeiten ausprobiert und keinen Grund zur Beanstandung gefunden.
Abseits des Antriebs hinterlässt der Outlander einen zwiespältigen Eindruck. Gut finden wir das komfortabel abgestimmte Fahrwerk sowie das tadellose Platzangebot. Auch die Multimedia-Einheit mit ihrer enormen Menge an Informationen würden wir tendenziell positiv bewerten. Aber: Sowohl die Menüführung als auch die Platzierung einzelner Aktionen sind unverständlich umständlich, die Darstellungsqualität bestenfalls mau – dafür werden wir unsere Gewohnheiten sicher nicht ändern; denn wirklich jedes nur halbwegs aktuelle Smartphone kann das heutzutage besser. Ein intensiver Blick zur Konkurrenz täte diesbezüglich dringend Not.
Kommentare