Generell lässt sich festhalten: Wer sich an die Gegebenheiten anpasst und aufmerksam fährt, trägt bereits viel zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Die folgenden Tipps bieten zusätzliches Know-how.
1. Bremsen mit Anhänger oder Dachbox: Rechtzeitig üben
Ein Anhänger oder eine schwere Dachbox verändert das Fahrverhalten – vor allem in Gefahrensituationen. Das ABS oder ESC greift unter Umständen anders ein, als man es gewohnt ist. Wer nicht weiß, wie sein Fahrzeug reagiert, kann im Ernstfall überrascht und überfordert sein. Deshalb: Unbedingt Bremsmanöver mit Hänger trainieren – bevor es brenzlig wird.
2. Bremsweg bei Nässe: Tempo deutlich reduzieren
Nässe oder Schnee erhöhen den Bremsweg erheblich – unabhängig von Fahrzeugklasse oder Reifenzustand. Als Faustregel gilt: Bei Regen rund ein Drittel langsamer fahren, bei Schnee die Geschwindigkeit sogar halbieren. Nur so bleibt der Bremsweg vergleichbar mit jenem auf trockener Fahrbahn. Auch der Abstand zum Vordermann muss entsprechend größer sein. Wer das real erleben will, kann es in einem Fahrtechniktraining gefahrlos ausprobieren.
3. Rasch zum Stillstand: Richtig sitzen, korrekt bremsen
Beim Bremsen spielen Haltung und Technik eine Rolle: „Ohne richtige Sitzposition bringt man die Kraft nicht aufs Bremspedal, weil z. B. die Rückenlehne fehlt zum Abstützen“, erklärt Roland Frisch, Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Wird das richtige Notbremsen gelernt und korrekt ausgeführt, wirkt sich das messbar aus: Trainierte Fahrer:innen kommen aus 100 km/h nach ca. 35 Metern zum Stehen – Ungeübte brauchen 50 Meter und mehr. Ein riesiger Unterschied im Ernstfall. Die aufrechte Sitzposition ist darüber hinaus auch wichtig, damit Airbags und Gurte die Fahrer:innen optimal schützen können.
4. Allrad ist nicht alles: Auf Nummer sicher gehen
Allrad wird auf der Straße und im Alltag häufig überschätzt. Zwar hilft er beim Anfahren und im Gelände – aber nicht beim Bremsen oder in Kurven. Denn die physikalischen Grenzen bleiben gleich, egal ob ein Auto mit zwei oder vier Rädern angetrieben wird. Zudem sind Gewicht, Wartungs- und Verbrauchskosten beim Allrad höher. Und in verschneiten Skigebieten gilt bei viel Schnee oft ohnehin eine Schneekettenpflicht, Ausnahmen für Allradler gibt es nicht.
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