Peter und Theresia H. wollen es sich Ende September in der wunderschönen Toskana so richtig gut gehen lassen. Bereits eine Woche lang genießt das steirische Ehepaar den Herbst in Italien. Das Hotel im kleinen Örtchen San Vincenzo ist schön, das Essen schmeckt vorzüglich. Jeden Abend dinieren die beiden im hoteleigenen Restaurant, stets wählen sie dabei auch das gleiche Gericht. Schließlich möchte keiner dem anderen gegenüber einen Genussvorteil haben.

So eine miese Muschel
Nach einem Dinner im Hotel war der Toskana-Urlaub eines steirischen Ehepaars leider vorbei. Wie der Schutzbrief helfen konnte.
Übeltäter Fischvergiftung
Eines Nachts dann die dramatische Wendung: Nach dem Verzehr eines Meeresfrüchte-Risottos geht es Herrn H. plötzlich schlecht. Dem 77-Jährigen ist extrem schwindlig und übel, kurz darauf kann er kaum mehr mit seiner Frau sprechen.
Trotz ihrer schweren Sehbehinderung kämpft sich Theresia H. allein zur Hotelrezeption, die sofort die Rettung verständigt. Ihr Ehemann wird ins Krankenhaus nach Piombino gebracht, wo man ihn untersucht. Die genaue Ursache für sein Unwohlsein finden die Ärzt:innen zwar nicht, sie vermuten aber eine schwere Lebensmittelvergiftung. Er erhält deshalb Infusionen, worauf sich sein Zustand bessert. Mit dem Taxi geht es danach zurück ins Hotel, wo der pensionierte Heeres-Unteroffizier zuerst gut einschlafen kann.
Das Problem
Am frühen Morgen sind die Symptome wieder da, es geht ihm "fast noch schlechter als in der Nacht davor", wie er erzählt. Seine Frau sucht abermals Rat an der Hotelrezeption, wird diesmal aber mehr oder weniger ignoriert. Nur ein freundlicher Kellner bemerkt die Hilflosigkeit der Dame und steckt ihr einige Portionen Zwieback aus der Hotelküche zu. Der soll schließlich gegen Übelkeit helfen. Aber leider: Der Zustand von Peter verschlechtert sich, wieder muss er ins Krankenhaus.
Glück im Unglück: Währenddessen hat Frau H. ihre Nichte in Österreich kontaktiert, die sich erinnert, dass das Ehepaar ja einen Schutzbrief besitzt. Es folgt ein Anruf bei der Schutzbrief-Nothilfe-Zentrale, schon wird die Krankenrückholung aus der Toskana vorbereitet.
Heimreise per Krankenwagen
Ein Fahrzeug des ÖAMTC-Partnerunternehmens Medi-Car macht sich auf den Weg und holt die beiden tags darauf direkt vom Hotel in Italien ab. Während der Rückfahrt in die Heimat wird Herr H. von einer Sanitäterin betreut, ein anderer Mitarbeiter bringt gleichzeitig das Auto der beiden nach Hause.
Clubmitglied Peter H. erzählt: "50 Jahre lang habe ich den Schutzbrief nicht gebraucht. Ich wollte ihn sogar schon fast kündigen, bin jetzt aber natürlich heilfroh, es nicht getan zu haben. Es kann ja immer was passieren. Selbst wenn’s, wie in meinem Fall, nur eine einzige verdorbene Muschel auf dem Teller ist."
Die Kosten für Kranken- und Fahrzeug-Rückholung wurden vom Schutzbrief zur Gänze übernommen.
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