Irgendwie können einem die Chefs der Autohersteller derzeit ja leid tun. Auf der einen Seite gibt es nach wie vor das wichtige und lukrative Tagesgeschäft mit den Verbrennungsmotor-Produkten, an die sich sowohl der industrielle Produktionsablauf als auch wir, die Kunden, jahrzehntelang gewöhnt und angepasst haben.
Andererseits befinden wir uns speziell beim Thema Auto mitten in einer Mobilitäts-Revolution, die zum letzten Mal ähnlich massiv eingeschlagen hat, als die Menschen von der Pferdekutsche auf das stinkende Ding umstiegen, das wir so lieb gewonnen haben.
Fakt ist jedenfalls: Es tut sich etwas, das die Mobilität unserer Welt verändern wird. Und niemand (wirklich niemand) weiß dabei genau, wie unser Alltag auf der Straße in 20 Jahren tatsächlich aussehen wird. In einer Industrie, die angesichts Entwicklungs-Zyklen und Trendbeobachtung langfristig denken muss, ist das ein ziemliches Dilemma.
Der Umbruch zeigt sich auch auf der heurigen IAA in Frankfurt: In punkto aktueller Massenware konzentrieren sich fast alle Marken auf den Boom-Bereich "Kompakt-SUV" – allesamt Fahrzeuge, deren Produktion durch Maßnahmen wie Modular-Bauweise recht einfach zu bewerkstelligen ist.
Daneben stehen auf den Messeständen aber auch mehr oder weniger realistische Studien, die, jede für sich, ein wenig besser oder schlechter nach vorne schaut. Die Firma Tesla als Vorreiter dieser Revolution, an deren alltagstauglichen Serienmodellen sich gerade alle abarbeiten, um den Anschluss zu schaffen, wird allerdings nicht mehr lange den Pionierbonus haben, soviel steht fest.
Wir haben uns umgesehen – und zwar bei zwei Spaziergängen durch die Messehallen der IAA. Der erste beschäftigt sich mit all dem, was sie jetzt oder demnächst tatsächlich kaufen können. Der zweite damit, womit vielleicht erst Ihre Kinder oder Enkel mobil sein werden…
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