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"Connected cars" finden wir heuer nicht nur auf der CES in Las Vegas, sondern sogar draußen in der Wüste von Nevada :-)

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"Connected cars" finden wir heuer nicht nur auf der CES in Las Vegas, sondern sogar draußen in der Wüste von Nevada :-)

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Januar 2017

CES 2017: Connected Cars

Die Mobilitätsrevolution ist nicht mehr zu stoppen. Welche Trends auf uns zukommen, haben wir bei der Technikmesse CES in Las Vegas herausgefunden.

What happens in Vegas, stays in Vegas – Sie kennen den hübschen Spruch der Schwerenöter-Fraktion mit Hang zur gepflegten Spaß-Eskalation. Bloß: Seit es die Technikmesse CES gibt, stimmt er nicht mehr. Im Gegenteil: Was jeweils zu Jahresbeginn hier in der "Sin City" gezeigt wird, dreht flott eine globale Runde und sickert eher früher als später in unser aller Alltag ein.

Vor allem die Autohersteller nehmen die CES seit einigen Jahren zum Anlass, ihre neuesten Technik-Spielereien sprichwörtlich in die Wüste zu schicken, während konventionelles Blech auf den traditionellen Messen in Detroit, Paris oder Genf gezeigt wird. Hier hingegen dreht sich alles um die wichtigsten Trends der Zukunft – und das sind in erster Linie die Schlagworte "autonomes Fahren" und "connected cars". 

Lust auf einen gemeinsamen Rundgang? 

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CES 2017: massives Interesse an…
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… den neuesten Technik-Gimmicks, die…
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… in Bälde zu unserem Alltag gehören.

Neue Lebenswelten?

Zum Einstimmen auf den Zukunfts-Wahnsinn CES sehen Sie sich doch vielleicht zuerst dieses kurze Video von Hyundai an. Könnten Sie sich etwa vorstellen, demnächst mit dem Auto direkt außen an Ihrem Wohnzimmer anzudocken, um unbeeinträchtigt von Wind und Wetter gleich ins Trockene zu steigen und den vom Fahrzeug und Ihren Küchengeräten schon vorbereiteten Feierabend-Cocktail zu genießen? Ja? Dann wird Ihnen unser folgender Messerundgang ziemlich sicher auch behagen…

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Autonomes Fahren heute…

Auf dem Stand von Ford knipst unser Fotograf eine interessante Sache: das voll autonom fahrende "Fusion Hybrid Autonomous Vehicle" – übersetzt: den ersten Mondeo, der schon jetzt alleine seinen Weg findet. Ab 2021 will Ford dann das erste massentaugliche Autonom-Fahrzeug auf den Markt bringen, dabei sogar gänzlich auf Lenkrad und Pedale verzichten. Bis zur Praxistauglichkeit für jedermann liegt augenscheinlich aber noch ein langer Weg vor uns…

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1 "Ford Fusion Hybrid Autonomous Vehicle": Auf den ersten Blick ist das doch ein stinknormaler Mondeo aus dem Regal, oder? © markuszahradnik.com

2 Näher betrachtet, fallen von außen zuerst einmal die virtuellen Augen des autonomen Fahrzeugs auf. © markuszahradnik.com

3 Unglaublich: die massive Technik, die im Versuchsfahrzeug heute noch nötig ist, um die irre Rechenleistung zu bewerkstelligen. Das wird nie was, meinen Sie? Überlegen Sie mal, wie groß Ihr erstes Handy vor 20 Jahren war und was es konnte… © markuszahradnik.com

… und morgen

Sie müssten dabei gewesen sein: Honda rollt die Studie NeuV auf den Stand, und alle anwesenden Japaner zucken komplett aus – sprich: Sie halten still ihre Smartphones hoch und grinsen. Warum? Der NeuV geht einen ähnlichen Weg wie die Studie von Toyota, zu der wir im Anschluss noch kommen werden: Was dort nämlich männlich ist und Yui heißt, ist hier weiblich und nennt sich Hana…

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1 Honda NeuV: Stadtfloh im Smart-Format als künftiger Problemlöser im urbanen Raum. © markuszahradnik.com

2 Auf uns wirkt die Studie im Prinzip schon ziemlich serienreif. © markuszahradnik.com

3 Hinter diesem Display versteckt sich Hana. Und die werden wir uns nun genauer anschauen… © markuszahradnik.com

6-Minuten-Date mit Frl. Hana

Hana (Honda Automated Network Assistant) ist im Prinzip ein Emoji-ähnliches Gesicht am Display des Kleinstwagens, das sich um alle Belange des Fahrers kümmert. Hana geht aber einen Schritt weiter: Sie bemuttert im Falle des Falles sogar. Outet man sich etwa als ungeübter Fahrer oder Führerschein-Neuling (Sie erkennt das blitzschnell am Fahrverhalten oder, schlimmer, an länderspezifischen Bürokratie-Daten), rät sie zum Beispiel sanft von potentiell gefährlichen Serpentinen-Pass-Straßen ab. Nimmt man den Trip trotzdem in Angriff und fährt wie ein G’sengter, kann sie böse werden und die Strom-Power abschnüren. Darüber hinaus ist sie bereits auf Stufe 4 des Autonom-Fahrens erzogen, kann also in Ihrer Abwesenheit eigenständig Dinge erledigen wie einkaufen, Akku nachladen oder Ihre Kinder zur Schule bringen. Und so funktioniert Hana:

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Elektro-Luxus: Faraday Future FF91

Sollte das chinesisch-amerikanische Unternehmen Faraday Future, bei dem unter anderem auch abtrünnige Tesla-Tüftler werken, die aktuellen (und recht mysteriösen) Anlaufschwierigkeiten überwinden (wovon angesichts der Finanz-Power Chinas auszugehen ist), muss sich Tesla warm anziehen. Wir sehen hier das erste SUV-Serienmodell (Hallo, Model X!) mit dem vergleichsweise faden Namen FF91, das schon ab 2018 käuflich sein soll. Die Präsentation hier auf der CES ging allerdings ordentlich schief: So hat sich der FF91 vor versammelter Fachpresse erst beim dritten Versuch von alleine eingeparkt. Auch angesichts der dubiosen Wortmeldung, dass innerhalb der ersten 36 Stunden nach Enthüllung bereits 64.000 Vorbestellungen eingingen, gilt: Lieber mal abwarten…

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1 Imposante Daten des FF91: 1.050 Elektro-PS, von 0 auf 100 km/h in 2,4 Sekunden (!), 600 Kilometer Reichweite, teilautonomes Fahren.  © markuszahradnik.com

2 Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Tesla nach dem Motto: Ein riesiges Mitteldisplay schaffen wir auch… © markuszahradnik.com

3 Betuchte Interessenten können das Ding übrigens bereits gegen eine Anzahlung von 5.000 Dollar reservieren, der Endpreis wird auf stolze 180.000 Euro geschätzt.  © markuszahradnik.com

The times they are a-changin

Bob Dylan

Mein Fazit

Wir befinden uns mitten in einer Mobilitäts-Revolution. Analog zu jenen Zeiten, als der Mensch vom Pferd auf die Eisenbahn umstieg und die damaligen Apologeten, wild mit den Armen wedelnd, darauf aufmerksam machten, dass die irre Geschwindigkeit in den stählernen Dampfrössern unser aller Lungen platzen lassen würde. 

Wir wissen heute: Ist nicht passiert, wir haben danach sogar Reisen in der Überschall-Concorde verkraftet. Was jetzt aber allumfassend kommt, so sicher wie das Amen im Gebet: die Elektrifizierung des Autos. In mehreren Schritten ab sofort stets verknüpft mit imposanten Reichweiten-Steigerungen und immer weiter feingetunter Alltags-Autonomie im Straßenverkehr – in der für uns einstweilen absehbaren letzten Eskalationsstufe auch versehen mit künstlicher Intelligenz in Form eines virtuellen Onboard-Butlers mit asiatischem Namen. Sprich: Nein, K.I.T.T. bleibt keine Utopie der 1980er-Jahre. 

Sie können oder wollen damit nix zu tun haben und den status quo "einrexen"? Dann wäre jetzt der beste Zeitpunkt, einen V8-Ami oder 70er-Jahre-Alfa zu kaufen und ihn luftdicht zu hegen und pflegen. "The times they are a-changin", sang der große Seher Bob Dylan. Und: "They don’t build them like they used to", hört man in den Trinkhallen von Detroit. Welcher dieser beiden Philosophien man sich anschließen möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Bye-bye, Vegas. Bis nächstes Jahr!

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