Gleich vorab: Dies ist kein Vergleichstest! Dafür sind die beiden Eisen dann doch zu unterschiedlich: die Honda CB1000 Hornet SP mit ihrem sonor summenden 157-PS-Vierzylinder einerseits und die BMW F 900R mit ihrem (teilweise) böse brummenden 105-PS-Zweizylinder andererseits. Und doch gibt es den einen triftigen Grund, warum wir dieses unterschiedliche Duo hier gemeinsam vorstellen: Fahrfreude! Denn diesbezüglich liegen sie gleichauf, zumindest in unserer Gunst.

Im Test: Honda CB1000 Hornet SP und BMW F 900R
Auch wenn Honda CB1000 Hornet SP und BMW F 900R technisch ziemlich unterschiedlich sind, in einem Punkt befinden sie sich absolut auf Augenhöhe.
Honda CB1000 Hornet SP
Die große Hornet (es gibt auch noch eine 750er- bzw. 500er-Variante) ist eine typische Honda im besten Sinne. Sprich, draufsetzen und wohlfühlen. Bereits nach wenigen Metern vermittelt sie eine Stimmung großer Vertrautheit, vom Gefühl für das Vorderrad über die entspannte Sitzposition bis hin zur tadellosen Bremserei.
Kritische Geister könnten jetzt natürlich unken, dass soviel Unkompliziertheit fad ist und sich ein Tausender-Naked-Bike gefälligst wild und divenhaft fahren muss, vor allem, wenn es den Beinamen Hornet trägt. Zugegeben. Allerdings kann die Honda auch alles andere als friedfertig sein. Speziell in der SP-Variante mit besseren Fahrwerkskomponenten, inkludiertem Quickshifter und mehr Leistung. Ab 6.000/min marschiert sie derart vorwärts, dass die Arme lang werden und das Grinsen im Helm immer breiter.
Mankos? Ja, ein großes: Es gibt kein schräglagentaugliches ABS für sie, sondern nur ein „normales“.

BMW F 900R
Mit einem Basispreis von 9.990 Euro liegt die BMW rund 4.000 Euro unter der getesteten Hornet SP. Um das Fahrvergnügen mit der F 900R zu maximieren, würden wir den zusätzlichen Griff zum 921 Euro teuren Dynamic-Paket empfehlen, das unterschiedliche Fahrmodi, Quickshifter sowie ein elektronisch einstellbares Fahrwerk beinhaltet.
Unterwegs ist die BMW herrlich unkompliziert, der 105 PS starke Zweizylinder ein solider Antreiber. Die Sitzposition wirkt zwar ein wenig über das Vorderrad gespannt, passt aber vor allem bei flotterer Gangart ganz gut. Gewohnt sehr gut funktioniert die Bedienung von Bordcomputer und Tempomat via Dreh-Drück-Rad und Tasten auf der linken Lenkerseite.
Dass die F 900R (im Gegensatz zur Hornet) ein Angebot speziell für Fahranfänger:innen sein soll, wird bei einem Blick in die technischen Daten schnell klar. Die Sitzhöhe kann nämlich zwischen 760 und 840 Millimetern eingestellt, der Motor auf A1- (48 PS) bzw. A2-Niveau (95 PS) gedrosselt werden.
Ebenso erfreulich: der geringe Testverbrauch von 4,4 l/100 km.


Technische Daten der Honda CB1000 SP
Preis: € 14.090,–
Motor: Reihen-Vierzylinder, 1.000 cm3
Treibstoff: Benzin
Leistung: 115,6 kW/157 PS bei 11.000/min
Drehmoment: 107 Nm bei 9.000/min
Abgasklasse: Euro5+
Normverbrauch: 5,9 l/100 km WMTC kombiniert
CO2-Wert: 136 g/km
Standgeräusch: 98 dBA
Antrieb: Kette, 6-Gang-Getriebe
Bremsen vorne: 310-mm-Doppelscheibe
Bremsen hinten: 240-mm-Scheibe
Sitzhöhe: 809 mm
Radstand: 1.455 mm
Tankinhalt: 17 Liter
Reifen vorne: 120/70-17, hinten: 180/55-17
Gewicht: 212 kg (vollgetankt)
Test-Verbrauch: 6,4 l/100 km
Reichweite: 266 km

Technische Daten der BMW F 900R
Preis: € 9.990,–
Motor: Reihen-Zweizylindermotor, 895 cm3
Treibstoff: Benzin
Leistung: 77 kW/105 PS bei 8.500/min
Drehmoment: 93 Nm bei 6.750/min
Abgasklasse: Euro5+
Normverbrauch: 4,2 l/100 km WMTC kombiniert
CO2-Wert: 99 g/km
Standgeräusch: 92 dBA
Antrieb: Kette, 6-Gang-Getriebe
Bremsen vorne: 320-mm-Doppelscheibe
Bremsen hinten: 265-mm-Scheibe
Sitzhöhe: 815 mm
Radstand: 1.514 mm
Tankinhalt: 13 Liter
Reifen vorne: 120/70-17, hinten: 180/55-17
Gewicht: 208 kg (fahrfertig)
Test-Verbrauch: 4,4 l/100 km
Reichweite: 295 km
Fazit
Honda CB1000 Hornet SP
Pro: Sehr geschmeidiger und kraftvoller Motor, Preis-Leistungs-Verhältnis, Quickshifter.
Contra: Eingeschränkt Beifahrer-tauglich, nur normales ABS an Bord (kein Kurven-ABS).
BMW F 900R
Pro: Preis-Leistungs-Verhältnis, einfaches Handling, Verbrauch, Bedienbarkeit.
Contra: Leerlauf bei kaltem Motor schlecht einlegbar, viele teure Extras.
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