Unter dem Blech haben sich Autos besonders in den letzten Jahren gewaltig verändert. Komfort und Sicherheit erfordern immer aufwendigere Technik, sogar Bremsleitungen und Lenksäulen weichen vermehrt elektronischen Brake- bzw. Steer-by-Wire-Systemen. Nur die klassische 12-Volt-Starterbatterie ist selbst bei modernen Elektroautos kaum wegzudenken. Und das, obwohl sie anfällig ist: 2024 rückten die Gelben Engel 695.500 Mal aus, bei einem Drittel der Einsätze entpuppte sich eine schwache, leere oder defekte Batterie als Ursache der Panne.

Starterbatterie: Infos und Tipps
Die Starterbatterie ist und bleibt ein wesentlicher Bestandteil des Autos. Wie sie funktioniert, wie man sie pflegt und warum ihr Preis empfindlich gestiegen ist.
Wie Starterbatterien funktionieren
An der Starterbatterie hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht viel geändert. Zwar gibt es inzwischen verschiedene Technologien, doch unter dem Strich handelt es sich stets um Bleiakkus. Das „Anlernen“ einer neuen Batterie bezieht sich auf die Software des Autos, nicht auf die Batterie selbst. Sie besteht im Wesentlichen nur aus Plus- und Minuspol und dem Energiepaket – intelligente Features fehlen. Selbst Elektroautos kommen in den allermeisten Fällen nicht ohne 12-Volt-Batterie aus. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl erklärt: „Der Antriebsakku muss bei einem abgestellten E-Auto deaktiviert sein. Deshalb braucht es eine Starterbatterie, die das System wieder aufweckt.“ Einzelne Hersteller koppeln zu diesem Zweck eine oder zwei Zellen der Antriebsbatterie ab. Die meisten nutzen aber nach wie vor Blei-Starterbatterien.
Weshalb heutzutage noch Blei verwendet wird, obwohl es andernorts längst verboten ist? Für Batterien gilt eine Ausnahmeregelung. Denn das Blei aus Starterbatterien kann fast zu 100 % recycelt werden und schont somit Ressourcen.
Warum die Kosten steigen
So bleibt den Herstellern zumindest der Ankauf hochpreisiger Rohstoffe für die Produktion erspart. Dass Batterien dennoch immer teurer werden, liegt vor allem an den stark gestiegenen (Energie-)Kosten für Transport und Recycling. Sie werden direkt an den Kunden weitergegeben.

Richtige Pflege
Die Starterbatterie eines Autos wird während der Fahrt geladen. Dafür sind längere Fahrten unabdingbar. Wer immer nur Kurzstrecken fährt, schadet hingegen der Batterie. Ein Bleiakku fühlt sich nämlich – anders als Lithium-Ionen-Akkus – bei rund 90 Prozent Ladezustand am wohlsten. In modernen Verbrenner-Autos mit Start-Stopp-System beansprucht der Stadtverkehr die 12-Volt-Batterie besonders, denn während der Motor deaktiviert ist, bekommt die Batterie keinen Strom.
E-Fahrzeuge haben dieses Problem nicht. Solange das Auto läuft, wird die Batterie geladen. Doch Achtung: In Elektroautos ist die Starterbatterie aus genau diesem Grund oft besonders klein dimensioniert. Wer also im E-Auto die Start-Stopp-Taste drückt, den Antrieb also abschaltet, dann aber Musik hörend sitzen bleibt, riskiert umso schneller eine leere Batterie. ÖAMTC-Techniker Kerbl empfiehlt: „Ein Elektroauto sollte man nur dann ausschalten, wenn man auch wirklich aussteigt. Anders als bei Verbrennern ist es laut StVO nämlich erlaubt, das Auto im Stand laufen zu lassen, denn Abgase und Lärm gibt’s hier nicht.“
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