Flugretter Markus Amon sitzt in seiner Uniform vor einem Christophorus Helikopter.
© Privat
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Oktober 2025

Flugretter Markus erzählt aus seinem Alltag

Über 4.000 Gelbe Engel sind täglich für den ÖAMTC im Einsatz. Wir geben Einblick in ihren Arbeitsalltag. Dieses Mal: Markus Amon – Flugretter, Bergführer und Läufer.

Adrenalin, Routine und Teamarbeit bestimmen das Leben von Technical Operation Manager und Flugretter Markus Amon. Seit 26 Jahren ist er in der Christophorus-Flotte im Einsatz. Mehr als 5.000 Einsätze hat er absolviert. Hier gibt er Einblick in den Alltag der Flugrettung, erzählt, wie er zum ÖAMTC kam, und beschreibt, was ihn antreibt.

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Was macht ein Technical Operation Manager?

Ich bin fachlich Vorgesetzter von allen Chris­tophorus-Flugretter:innen (rund 200) und kümmere mich auch z. T. um deren Diensteinteilung. In meinen Fachbereich fällt auch sämtliches ­Material wie Berge-, Alpinausrüstung und die Crew-Bekleidung. Hinzu kommt das Testen von neuem Material, Bergetechniken, Verfahren usw.

Hast du bei deinen organisatorischen Auf­gaben noch Zeit, selbst mitzufliegen?

Das wollte ich mir nie nehmen lassen! Ich muss an der Basis mitarbeiten, nur so weiß ich, wie und unter welchen Bedingungen meine Leute ihre Anforderungen meistern können. Daher mache ich auf fast jedem unserer 22 Flugrettungs-Stützpunkte regelmäßig Dienst. Das hat sich seit über 13 Jahren bewährt.

Also arbeitest du nie mit einer fixen Crew?

Nein, das ist bei uns nicht der Fall, denn jede Crew-Konstellation ist fast täglich anders, jeder fliegt mit jedem. Es läuft alles sehr standardisiert ab. Wenn wir im Regelbetrieb zum Einsatz starten, ist für Außenstehende nicht erkennbar, ob schon zusammengearbeitet wurde oder nicht.

Ein Mann läuft mit einer gelben Warnweste bekleidet und im Laufgewand im Wald, im Hintergrund eine kleine Brücke. © Cornucopia/Stefan Schauhuber
Ausgleich zum Job: Die Laufschuhe sind immer mit.

Als Bergretter und Bergsteiger willst du auch privat hoch hinaus. Dein höchster Berg?

Ich habe schon einige hohe Berge bestiegen und verrückte Sachen gemacht. Der höchste war der Manaslu in Nepal mit 8.163 m. Ich liebe es, am Berg zu sein, Bergläufe zu machen oder Skitouren zu gehen. Das hält mich neben dem Laufen, das ich überall machen kann, fit. Als Bergretter bin ich mittlerweile seit über 30 Jahren tätig. Bin ich daheim, helfe ich in der Ortsstelle Ka­prun und bilde auch junge Bergretter:innen aus.

Was liebst du an deinem Job?

Es bleibt einfach immer spannend. Ich bin noch nie "in die Arbeit gegangen", denn für mich ist das keine Arbeit, es ist eher eine Berufung.

Flugretter Markus Amon bei seiner Freizeitbeschäftigung als Bergsteiger in schneebedeckten Bergen. © Privat
Leidenschaftlicher Bergsteiger und Bergretter. 

Typischer Tagesablauf des Flugretters

Dienstbeginn: 7 Uhr. Eine halbe Stunde davor wird die Ausrüstung kontrolliert, z.B. Bergegerät und Notfallrucksack. Mit dem Notarzt wird das Medizin-Equipment gecheckt und in den Helikopter eingeräumt. Pünktlich um 7 Uhr: "Einsatzbereit"-Meldung in der Leitstelle. Briefing mit Piloten. In kompletter Montur bereit für die Einsätze, um in 3 Minuten in der Luft zu sein. Schicht­ende: 22 Uhr.

Flugretter Markus Amon lädt etwas in den Hubschrauber ein. Er ist durch die Tür von der Seite zu sehen. © Privat

Zur Person

  • Geboren 1973, verheiratet und Vater von drei Kindern. Wohnt in Maishofen/Salzburg.
  • 1993 – 2001 Bundesheer: Ausbildung zum Dipl. Krankenpfleger, Heeres- und Zivilbergführer.
  • Seit 1994: Bergretter
  • Ab 1999: Ausbildung zum Christophorus-Flugretter
  • Ab 2001: Krankenpfleger KH Zell/See und Freelancer Flugrettung.
  • Ab 2004: hauptberuflich Flugretter Stpkt. Zell/See.
  • seit 2012: Technical Operation Manager

    Mehr zu Gelben Engeln hier: oeamtc.at/blog Werde Teil des Teams: www.oeamtc.at/karriere

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