Ein grüner Mini steht auf einem Schotterparkplatz, davor lehnt eine Person.
© Mini
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Mai 2025

Erstmals elektrisch

Erstmals gibt es mit Mini JCW Electric und Mini JCW Aceman vollelektrische John Cooper Works-Modelle. Infos, Preise und unser erster Eindruck.

Die Sonne blinzelt durch den Wald, der Wind bläst durchs Haar und aus dem zentralen Auspuff-Endrohr des Mini John Cooper Works Cabrios röhrt es freudig vor sich hin. Doch selbst das Getöse aus Fahrtwind und Motorsound vermag es nicht, die Gedanken über Flottengrenzwerte, Euro 7 und Emissionen gänzlich zu übertönen. Nur gut, dass Mini erstmals zwei John Cooper Works-Modelle rein elektrisch bringt. Doch wie viel Freude machen die Sportversionen mit Strom?

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Verschiedene Modelle des Autoherstellers Mini stehen auf einem Schotterplatz.
© Mini

Welche elektrischen Mini gibt es als John Cooper Works-Version?

Bevor wir aber in medias res gehen eine kleine Übersicht: Die elektrische Modellpalette der Briten umfasst aktuell drei Fahrzeuge, die zwei unterschiedliche Plattformen nutzen. Der elektrische Countryman ist ein echtes "Konzernauto", basiert technisch auf seinem Verbrenner-Pendant, das wiederum die Plattform des BMW X1 nutzt. Ganz anders ist die Situation bei Aceman und Cooper Electric, von denen es nun eine scharfe John Cooper Works-Version gibt. Diese werden in einem Joint Venture mit Great Wall Motor in China produziert.

Ein schwarzer Mini JCW Electric fährt über eine Landstraße. © Mini
Der elektrische Mini-Dreitürer wird in China produziert.

Wie groß sind Mini Cooper Electric und Aceman?

Der Mini Cooper Electric ist mit seinen drei Türen und 3,86 Metern Länge quasi die vollelektrische Version des klassischen Mini. "Quasi" deshalb, weil sie technisch nicht verwandt sind und an unterschiedlichen Standorten produziert werden. Den fünftürigen und 4,08 Meter langen Aceman wiederum gibt es ausschließlich rein elektrisch.

Ein grüner Mini JCW Aceman steht auf einem Schotterplatz vor einem Holzhaus. © Mini
Gibt es ausschließlich rein elektrisch: der Mini Aceman.

Mini JCW Electric und JCW Aceman: der Antrieb

Herzstück der neuen John Cooper Works-Topversionen ist der Antrieb: Sowohl der JCW Aceman als auch der klassische Dreitürer werden von einem 190 kW/258 PS starken Elektromotor angetrieben. Das Drehmoment beträgt 350 Nm. Damit geht es im Falle des Aceman in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h, beim Dreitürer klappt der Paradesprint in 5,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt jeweils 200 km/h. Zum Vergleich: Die mittleren Motorisierungen Mini Cooper SE und Mini Aceman SE bringen mit 218 PS auch nicht viel weniger Leistung auf den Prüfstand.

Scheinwerfer und schwarze Sportstreifen auf der Motorhaube eines roten Mini JCW Aceman © Mini
Die Sportstreifen sind teil der Serienausstattung der JCW-Modelle.

Die Reichweite

Mini John Cooper Works Electric und John Cooper Works Aceman nutzen den größeren der beiden für die Modellreihen angebotenen Akkus. Die Netto-Kapazität beträgt 49 kWh. Hier macht sich der kräftigere Motor negativ bemerkbar: Kommen die schwächeren Versionen mit einer Ladung jeweils rund 400 Kilometer weit, bringt es die JCW-Version des Aceman auf eine maximale Normreichweite von 345 Kilometern, beim Dreitürer sind es 371 Kilometer.

Schwarz-rote-Felgen eines roten Mini JCW Aceman. © Mini
Auf Wunsch gibt es aufpreisfrei aerodynamisch optimierte 18-Zoll-Felgen. 

Serienausstattung: Mini John Cooper Works-Elektromodelle

Weniger Reichweite und ein Aufpreis von mehr als 8.000 Euro für ein Leistungsplus von 40 PS im Vergleich zu den SE-Modellen? Klingt nach einem fragwürdigen Deal, leuchtet mit Blick auf die Serienausstattung aber etwas mehr ein. Denn die ist bei den John Cooper Works-Versionen üppig: Von Sportlenkrad und -sitzen über 18-Zoll-Räder bis zu Kunstleder-Bezügen und dem Harman Kardon Surround Sound System ist wirklich viel an Bord. Außerdem gibt es ein sportlich abgestimmtes Fahrwerk inklusive bissigeren Bremsen.

Erste Fahreindrücke

Beides macht sich beim Fahren bemerkbar: Die JCW-Modelle lenken direkt ein, liegen satt auf der Straße und die Bremsen haben die rund 1,7 respektive 1,8 Tonnen gut im Griff. Das Fahrgefühl ist unsynthetisch, gibt beim Beschleunigen vielleicht sogar etwas zu viel Feedback: Wird ein Großteil der 258 PS abgerufen, dann zerrt es massiv an der Lenkung. Kurzum: Die elektrischen Mini John Cooper Works-Modelle fahren sich wie waschechte Frontkratzer aus vergangenen Tagen – nur eben leiser.

Preise und Fazit

Ob leiser gleich langweiliger ist, hängt maßgeblich von den persönlichen Präferenzen ab. Klar: Wer speziell im Cabrio sitzt, bei dem das gesamte Schaffen der Mechanik noch ein Stück intensiver erlebt wird, der wird vielleicht etwas wehmütig. Bis man sich dann durch den Frühverkehr durch die Stadt quält. Das Leben besteht nun mal nicht nur aus sonnigen Mai-Mittwochen im saftig-grünen England.

Der Mini John Cooper Works Electric startet bei 42.900 Euro, den JCW Aceman gibt es ab 44.900 Euro. Abgezogen können hier noch 2.400 Euro "Kundenvorteil" werden.

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