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© Heinz Henninger
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Juni 2020

Kia Ceed SW: Spagat gelungen

Fesch und gleichzeitig praktisch? Das haben nur wenige Kompaktautos drauf. Der Kia Ceed SW schafft das. Wir waren in einem Jahr 40.000 Kilometer mit dem VW-Golf-Konkurrenten unterwegs.

Es ist kein Wunder, dass kompakte Autos trotz des anhaltenden SUV-Booms nach wie vor gekauft und geschätzt werden. Warum? Ganz einfach. Kompakte Fünftürer bieten auf einer relativ kleinen Grundfläche erstaunlich viel Platz für Insassen und Gepäck. Und noch viel mehr, wenn aus der Kurzheck-Version ein rund 30 Zentimeter längerer Kombi wird. Einer von ihnen ist der Kia Ceed SW. Der hat sich in den letzten zwölf Monaten in der Redaktion einen fixen Freundeskreis erobert – und bei einigen Testern einen bleibenden Eindruck hinterlassen.   

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1 Der neue Kia Ceed SW ist mit einer Länge von 4,6 Metern fast zehn Zentimeter länger als der Vorgänger. Seine direkten Mitbewerber sind der neue Skoda Octavia Combi, der Toyota Corolla TS und natürlich auch der VW Golf Variant oder die Kombiversion seines Konzernbruders Hyundai i30. © Heinz Henninger

2 So auffallend dynamisch war der Ceed noch nie, nicht nur wegen seines markanten Kühlergrills. In der luxuriösen "Platin"-Ausstattung sind die Voll-LED-Scheinwerfer serienmäßig. © Heinz Henninger

3 Hinter der großen und weit öffnenden Heckklappe lässt sich locker das Gepäck einer vierköpfigen Familie unterbringen. Die LED-Heckleuchten fügen sich übrigens gut ins Design ein. Speziell in der Lackierung "Blue Flame" steht der Ceed lässig da. © Heinz Henninger

Das war richtig gut

Ausschließlich Lob ernten die Sitze des Ceed. "Trotz meiner Bandscheibenprobleme hatte ich keinerlei Schwierigkeiten mit den Sitzen, auch auf längeren Etappen", meint einer unserer Tester. "Selbst nach 1.000 Kilometern steigt man entspannt aus dem Auto aus", findet ein anderer. Die bequemen, einfach verstellbaren, gut konturierten und vor allem langstreckenfreundlichen Sessel (die ­serienmäßige Kühlfunktion ist in der heißen Jahreszeit eine feine Sache) hat man schätzen gelernt.

Ebenso positiv: die zahlreichen und vor allem großen Ablagemöglichkeiten für aller­lei Kleinzeug in den Seitenfächern der Türen und in der Mittelkonsole. Eine echte Stärke der koreanischen Marke ist die einfache und intuitive Bedienung. Der Touchscreen ist groß und logisch in der Menüführung, sämtliche Tasten sind gut beschriftet und genau dort platziert, wo sie auch hingehören.

Der Notbremsassistent reagierte Sekundenbruchteile früher, bevor ich auf der Bremse war. Gut gemacht, Ceed!

Helmut Eckler, Redakteur

Viele Freunde macht sich der Ceed SW auch mit seinem geräumigen Gepäckabteil. Der weist mit 625 Liter bei aufgestellten Rücksitzen beinahe schon Dimensionen auf, wie man es eigentlich nur bei deutlich größeren Mittelklasse-Kombis findet. Aufpreis-Extra: die elektrische Heckklappe. Serienmäßig ist dagegen der von vielen zu schätzen gelernte Notbremsassistent mit Fußgänger- und Radfahrer-Erkennung, der in so manchen Situa­tionen vor Unfällen bewahren kann.

Das hat uns nicht so gefallen

Spürbar unangenehmer sind die Erfahrungen mit dem Kollisionswarner, der den Abstand zum vorausfahrenden Auto überwacht. Dieser reagierte in vielen Fällen, speziell im Stop-and-go-Betrieb, eindeutig zu früh und nervte mit unnötigen Warnungen. Auch der Abstandstempomat ACC arbeitete nicht immer präzise, manchmal waren unmotivierte leichte Bremsungen spürbar – so, als ob das System sich über die aktuelle Verkehrssituation nicht ganz im Klaren wäre.

Auffallend ist auch das schwach ausge­prägte Beschleunigungsvermögen des 140 PS starken 1,4-l-Benziners, der in Kombination mit der Siebengang-Automatik in erster Linie auf Sparsamkeit getrimmt ist. Dafür ist aber der Verbrauch mit 7,5 l/100 km auf die gesamte Distanz lobenswert.

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