Mazda MX30_er100_CMS.jpg Erich Reismann
© Erich Reismann
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Dezember 2020

Anders herum

Lange Zeit konzentrierte sich Mazda nur auf Verbrennungsmotoren. Der MX-30 ist jetzt rein elektrisch, macht aber einiges ganz anders.

Wer bislang nur mit "normalen" Autos unterwegs war, soll sich auch im rein elektrischen Mazda MX-30 zu Hause fühlen. So komponierten die Japaner für den E-Motor ein künstliches Fahrgeräusch, das an einen Benziner erinnert. Und auch das für E-Autos typische druckvolle Beschleunigungsvermögen wurde gedämpft und entspricht einem herkömmlichen Fahrzeug.

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Anzeigen und Bedienung: fast wie bei jedem normalen Mazda. Dafür fällt der außergewöhnliche Zugang auf – die "Portaltüren" hat man zuletzt beim Wankel-Sportwagen Mazda RX-8 gesehen. Trotzdem ist der Zugang in den Fond mühsam, das Platzangebot eher für Kinder geeignet.

Einen anderen Zugang wählten die Japaner auch beim Thema Reichweite. Warum einen großen und schweren Akku mitschleppen, wenn für die Alltagsfahrten weniger auch reicht?

Daher soll ein Akku mit einer Kapazität von 35,5 Kilowattstunden genügen. Ein prinzi­piell nachvollziehbarer Ansatz – allerdings kommt der MX-30 (bei 11 Grad Außentemperatur) auf der auto touring-Verbrauchsrunde damit nur knapp 170 Kilometer weit. Bei winterlichen Temperaturen muss man noch einen Abschlag einrechnen.

Schnellladen via CCS ist auch nur mit maximal 50 Kilowatt möglich. Damit werden Langstrecken etwas mühsam. 

Andere Details im Bereich "E" fallen hingegen positiv auf. So gibt es im Cockpit auch eine Temperatur-Anzeige für die Batterie. Eine zum Beispiel im Sommer bei hohen Temperaturen und Autobahntempo nicht zu unterschätzende Information: Eine sehr warme Batterie schadet einerseits der Haltbarkeit, andererseits wird dann beim Schnellladen die Ladeleistung gedrosselt, das heißt, der Ladevorgang dauert länger.

Clevere Batterieheizung: In einem Untermenü kann man außerdem auswählen, ob die Batterieheizung auf "Aus" oder "Automatisch" gestellt werden soll. Bei "Automatisch" wird (auch ohne Verbindung mit einer Wallbox oder Steckdose) die Batterie auf einer gewissen Mindesttemperatur gehalten. Fährt man täglich immer wieder kurze Strecken, muss die Batterie nicht immer extra aufgeheizt werden. Das spart dann Strom, und zwar mehr, als das Auf-Temperatur-Halten benötigt. Erst, wenn der Mazda länger als drei Tage steht, ist es energie-effizienter, die Batterieheizung auf "Aus" zu stellen.

Was ebenfalls gefällt: Hängt der MX-30 an der Wallbox, wird das Laden beim Aufsperren oder Tür öffnen nicht unterbrochen (so wie bei vielen anderen E-Autos). Holt man sich schnell etwas aus dem Auto oder packt etwas in den Kofferraum, wird der Akku ungestört weiter aufgeladen. Man muss beim neuerlichen Zusperren nicht darauf achten, ob der Ladevorgang wohl eh wieder gestartet wird.

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Wer größere Reichweite will, aber trotzdem einen elektrischen Mazda fahren möchte, sollte noch etwas warten: Für nächstes Jahr ist eine Version mit Range Extender angekündigt. Das ist ein kleiner Verbrennungsmotor, der bei leerem Akku die Stromproduktion übernimmt. Und Technikfreunde können sich freuen: Das wird ein Wankel­motor sein, also mit Rotationskolben.

Was fällt sonst noch auf? Tolles Fahrwerk, das Komfort und gute Straßenlage unter einen Hut bringt. Überkomplette Ausstattung. Im Innenraum hochwertige Recycling-Mate­rialien und sympathische Kork-Auflagen.

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