Wie jedes Jahr werden die sonnigen Monate mit dem neuesten F1-Spiel eingeläutet. Diesmal soll sich einiges getan haben, die zahlreichen Modi dürften den Spielspaß besonders lange aufrechterhalten. Wir checken, wie viel frischen Wind es wirklich gibt und wie sich das Game sonst spielt.

F1 25 im Test: Viele Spielmodi und Brad Pitt
Das neue F1 ist da und ist angeblich, wie immer, besser, schöner und vielfältiger. Aber wie sieht es wirklich aus? Wir haben F1 25 sowohl am PC mit Lenkrad als auch auf der PS5 mit Controller getestet.

Infos zum Spiel
Wie auch die letzten Jahre gibt es zwei Versionen des Spiels: die Iconic Edition und die reguläre Edition. Die Iconic Edition enthält zusätzliches Material, etwa Cut Scenes des neuen F1 Films, die Charaktere aus dem Film als spielbare Fahrer, ein F1 World Event etc.
1. Das kann F1 25:
- My Team 2.0: Wie auch im Jahr zuvor gibt es die Möglichkeit, mit einem ganz eigenen Team in die Formel 1 zu starten. Dieses Jahr starten wir als Teambesitzer:in statt als Fahrer:in. Generell gibt es hier einige Neuheiten.
- Karriere & Zweispielerkarriere: Die Karriere ist ein Fixstarter, aber da hat sich seit dem Vorjahr nicht wirklich etwas verändert.
- Storymodus Braking Point: Es geht nach einem Jahr Pause weiter mit dem dritten Teil von Braking Point. Die Story schließt zwar an die vorherige Teile an, ist aber dank Rückblick auch für Neulinge spielbar.
- F1 World: Hier befinden sich unterschiedliche Spielmodi: die Zeitrennen, die Möglichkeit, einzelne Grands Prix in selbst eingestellter Länge zu fahren, Online-Mehrspieler, die Fanzone und die Serie. Letztere setzt sich aus Rennevents mit unterschiedlichen Challenges zusammen.
- Mehrspieler: Sowohl lokal als auch online können Spielende wieder gemeinsam racen.
- Reverse Tracks: Da es im Rennkalender 2025 keine neuen Strecken gibt, liefert F1 25 die Möglichkeit, drei beliebte Strecken rückwärts zu fahren.
- F1 der Film: Ende Juni erscheint der F1-Film, und dieses Marketingwunder hat seinen Weg auch in die Spielewelt des Sports gefunden.

2. Factbox
Plattformen:
- PlayStation 5
- Xbox Series S|X
- PC (Steam, Epic, EA App)
Preis:
- Iconic Edition: € 79,99 bis € 99,99
- Standard Edition: € 59,99 bis € 79,99
Das Spielfeeling: Lenkrad vs. Controller
Auch wenn vermutlich harte Simulationsfans hier widersprechen würden, ist F1 25 für mich der Simulation näher als einem Arcade-Spiel. Wir haben neben dem regulären Controller auf der PS5 auch mit einem Simagic GT Neo Lenkrad plus Pedalen getestet. Das macht das Game sofort realistischer.
Das Lenkrad und die Pedale stellen aber auch eine extra Herausforderung dar. Nach ein paar Spielstunden mit der professionellen Ausrüstung habe ich zum Vergleich beim Storymodus Braking Point zurück auf den Controller gewechselt. Wieder mit dem gewohnten Werkzeug bin ich in die Story von Konnersport gestartet und ohne große Schwierigkeiten durch die Rennen geflogen.
Einfacher, auch körperlich, war es also mit dem Controller. Wer also noch nicht so erfahren mit Rennspielen oder gar dem entsprechenden Werkzeug ist, hat mit dem schnöden Controller im ersten Moment vermutlich mehr Spaß.
F1 25 kann also sowohl Anfänger:innen, die mehr wegen des Dramas als wegen der Technik Formel 1 Fans sind, ein spaßiges Spielerlebnis bieten als auch heftigen Fans, die am liebsten selbst hinterm Steuer sitzen würden.

Die Modi
1. Story
Braking Point feiert sein Comeback. Der dritte Teil der Story über den fiktiven Rennstall Konnersport schließt direkt an seine Vorgänger an, gibt aber für Neulinge dank knappem Rückblick ein wenig Kontext. Mehr aber auch nicht. Die paar Sekunden hektische Zusammenfassung ermöglichen zwar bei der Story mitzukommen, eine Bindung zu den Protagonisten kommt so aber nicht auf.
Trotzdem macht die Story Bock. Bei einfachem Schwierigkeitsgrad fliegen Spielende geradezu durch. Für mich war es aus der POV der beiden Konnersport-Fahrer:innen deutlich leichter, mich Stunden in dem Game zu verlieren. Klar: Es ist eine klischeehafte Rennstory, die den Sport ein wenig überdramatisiert. Aber ich persönlich kann nicht genug von solchen Geschichten haben, obwohl ich den realen Sport genauso liebe.
2. Mit Filmszenen
Ende Juni kommt der neue F1-Film mit Brad Pitt in die Kinos und in der Iconic Edition von F1 25 dürfen Spielende in Brad Pitts Rolle schlüpfen und diverse Filmszenen nachspielen. Bis jetzt gibt es nur die Vorschau, aber ab 30. Juni dürfen wir mit Nachschub rechnen. Aber schon dieser kleine Einblick macht sehr viel Spaß und lässt mich nostalgisch an die von Filmen inspirierten Spiele meiner Kindheit zurückdenken. Damals wurde ebenfalls auf Filmszenen basierende Level zurückgegriffen, um mitten in die Geschichte zu ziehen.
3. My Team 2.0
Neben dem Karrieremodus, in dem wir mit entweder eigenem Avatar oder einem vorhandenen Fahrer in einem der zehn realen F1-Teams eine Karriere starten, gibt es noch den deutlich individuelleren My Team-Modus. Und der hat dieses Jahr ordentlich aufgestockt.
In My Team geht es wirklich um das eigens erstellte Team. Eigener Name, eigene Farben, eigene Anzüge – alles können Spielende ganz nach eigenen Vorstellungen anpassen. Einzig bei den Fahrern wird nicht selbst erstellt, sondern aus bekannten Namen aktueller sowie früherer Formel-1-Fahrer und den Konnersport-Fahrer:innen ausgesucht. Bei der Iconic Edition stehen auch die beiden Fahrer des Rennstalls APXGP aus dem Film zur Auswahl.
Wir starten als Teambesitzer:in in den Modus, ergo kümmern wir uns um alles, was bei einem Formel-1-Team so anfällt. Wir entscheiden über technische Entwicklungen, Finanzen und über das Schicksal unserer Fahrer:innen. Etwa führen wir Vertragsverhandlungen, wechseln die Besetzung der Cockpits etc.
Wir racen natürlich auch und helfen, im Training das Auto zu analysieren und Strategien für das Rennen zu planen. Das macht das Ganze sehr vielfältig und beschäftigt auf so viel mehr Ebenen als nur auf der Rennstrecke.
Für Fans dieses Spielmodus lohnt sich das neue Game, da Codemasters hier stark erweitert hat und somit viel mehr Einfluss auf das eigene Team genommen werden kann.
4. F1 World
In der F1 World ist nichts Neues passiert, muss es aber auch nicht. Die Spielmodi sind Grundpfeiler, die bei jedem Rennspiel halt einfach dabei sind. Die Fanzone bleibt auch gleich, hier hatte ich mir aber ein paar Anpassungen erhofft, die über das reine Connecten mit anderen Fans hinausgehen.
Positiv aufgefallen ist mir die neu ergänzte Stimme von Timo Glock, der auch in der Realität immer wieder bei Formel-1-Rennen auf Sky als Moderator zu hören ist.
5. Mehrspieler
Den Online-Mehrspieler konnten wir nicht testen, der lokale aber funktioniert im Gegensatz zu letztem Jahr einwandfrei. Einzig merkwürdig ist die völlige Abwesenheit sämtlicher Radiodurchsagen. Diese sind aber auch im Einzelspieler eher langweilig und wiederholen sich schnell.
Kritik
1. Nicht persönlich genug
Wie auch im letzten Jahr gilt: Da ginge noch mehr Tiefe. Trotzdem sind mir ein paar Aspekte positiv aufgefallen, etwa die Hintergrundakustik des Ladebildschirms. Hier sind wie auch letztes Jahr von allen Fahrern Radiodurchsagen zu hören, wodurch ich einfach mal minutenlang dagesessen bin und amüsiert gelauscht habe. Generell die echten Radiodurchsagen im Rennen wieder dabei zu haben sowie auch bekannte Stimmen in der Moderation, hilft sehr mit dem Vibe.
Was mir aber nach wie vor fehlt, ist der Humor. Mittlerweile wird Social Media mit Formel 1 Memes überschwemmt, der Content ist geradezu unendlich. Trotzdem findet nichts davon einen Platz im Spiel. Zu gerne hätte ich die Grill the Grid Challenges im Game gehabt oder ein extra Race mit den Lego-Autos. Großartig fände ich auch eigene Level für die einzelnen Fahrer, wo wir Schlüsselmomente ihrer Karriere nachspielen können.
Dass so etwas ginge, sehen wir an den vom Film inspirierten Leveln, oder auch ein Quiz mit Facts zu den Fahrern, Teams etc.
Kurz: Irgendetwas, das bewusst mit der persönlichen Bindung von Fans zu den Fahrern spielt.
2. Grafik zu schwach
Ich muss zugeben, dass ich das große Lob der Optik des Spiels nicht mehr ganz verstehe. Ja, die Autos und Strecken sehen meist gut aus. Aber ganz ehrlich, das ist bei aktuellen Rennspielen mittlerweile Standard.
Zudem es bei diesen beiden Punkten trotzdem manchmal gehapert hat. Etwa bei Braking Point gab es ein Situation, wo unsere Fahrerin in die Box fahren musste. Diese aus der Vogelperspektive gefilmte Szene war abgehakt, das Auto hüpfte beinahe zur Box und überhaupt verlor das Game plötzlich sämtliche Detailverliebtheit.
Auch die Menschen sind weiterhin, sobald sie sich bewegen, mehr gruselig als realistisch. Die Bewegungen des Publikums oder vom Team bei der Siegerehrung sind beinahe lachhaft gleichförmig. Das geht definitiv besser.

Fazit:
Eine Sache, die ich hier klar hervorheben muss: F1 25 glänzt mit Vielfältigkeit und stundenlangem Spielspaß. Obwohl ich mich Tage in allen Modi herumgetrieben habe, wurde es nicht eintönig. Außerdem war ich nach dem Start der Karriere, von My Team, Braking Point und den Filmkapiteln plötzlich im Kopf von vier unterschiedlichen Teams. Zwischen diesen zahlreichen Karrieren zu switchen, hat mich ganz schön auf Trab gehalten.
Die Wiederkehr von Braking Point sowie die Einbindung des neuen F1 Films geben auch für Story Fans ordentlich Futter und werten F1 25 ordentlich auf. My Team ist vielschichtiger geworden und das Fehlen neuer Strecken aufgrund des unveränderten Rennkalenders wurde mit drei Reverse Tracks zumindest ein wenig ausgeglichen. Im Vergleich zum Vorgänger hat Codemasters gefühlt deutlich mehr Energie in Neues gesteckt – und es lohnt sich.
Positiv aufgefallen ist mir außerdem die Präsenz von einigen weiblichen Avataren sowie einer Fahrerin in der Story.
Schwach ist für mich weiterhin die Abwesenheit der persönlichen Komponente und des Humors. Die Radiodurchsagen sind, sofern sie keine Originale sind, eher plump und emotionslos und geben daher gar nicht die Stimmung wieder, die teils in den hitzigen Rennen herrscht. Aber hier habe ich doch Hoffnung, nachdem jetzt auch der Film Platz im Spiel gefunden hat, Verbesserungen im nächsten Jahr zu finden.
Pros:
- Sehr viele Modi
- Viel Neues im Vergleich zu F1 24
- Stundenlange Spielzeit
- Story plus Filmmodus
- Für Anfänger:innen sowie Simulationsfans spielbar
Cons:
- Eintönige Radiodurchsagen
- Teils etwas zu seriös
- Menschen optisch etwas gruselig
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