Zwischen den Bäumen raschelt es, ein Reh läuft vorbei – kein ungewöhnlicher Anblick im Leithagebirge, dem Arbeitsplatz von Försterin Stefanie Nievoll. Tiersichtungen gehören zu ihrem Alltag, neu sind aber die Spuren eines Wolfs. "Derzeit ist einer im Revier, den wir beobachten", erklärt sie. Försterin Stefanie arbeitet seit 2016 bei Pannatura, den Esterhazy-Betrieben, und kümmert sich um ein 3.800 Hektar großes Areal, das sich von Hornstein bis Breitenbrunn erstreckt.

Försterin Stefanie Nievoll in ihrem Revier, das 3.800 Hektar umfasst.
© Sebastian WeissingerFörsterin Stefanie Nievoll in ihrem Revier, das 3.800 Hektar umfasst.
© Sebastian WeissingerMobiler Alltag: Unterwegs im Revier
Ob auf der Jagd, der Suche nach einem Wolf oder bei der Planung von Holzarbeiten: Försterin Stefanie Nievoll hat ihr Revier im Griff. Im Nordburgenland ist sie für rund 3.800 Hektar zuständig und rückt täglich bei Wind und Wetter in den Wald aus.
Zum Wald fühlt sie sich schon seit ihrer Kindheit hingezogen, als sie mit ihrem Opa Schwammerln suchte und ihn bei die Jagd begleiten durfte.

So entstand ihr Berufswunsch bereits früh. Die aus Bruck an der Mur stammende Stefanie entschied sich für die HBLA für Forstwirtschaft. Nach der Matura begann sie ihre Forstadjunktenzeit (Anm. Lehrzeit vor der Försterausbildung) bei Esterhazy. Danach absolvierte sie die Staatsprüfung zur Försterin. Nun ist sie die erste Revierleiterin bei den Esterhazy-Betrieben. Im Burgenland fasziniert sie vor allem die Laubholzbewirtschaftung im Hinblick auf den Klimawandel. "Hier sind im Gegensatz zum alpinen Raum viele verschiedene Baumarten und es gab und gibt viel zu lernen. Für mich ist der Wald eine wunderbare Spielwiese und ein Lehrmeister."



150 km durch den Wald
Ihr Büro, eine autarke Blockhütte, steht nahe Loretto. Von dort aus rückt sie mit zwei Kollegen aus, um sich ums Revier zur kümmern. Zu ihren Aufgabengebieten zählen Waldbewirtschaftung, Holzvermarktung, Pachtverträge, Waldpädagogik, Jagdangelegenheiten u.v.m.: "Der Job ist sehr abwechslungsreich, aber auch mit viel Administration verbunden. Als Leiterin komme ich deshalb nur rund vier Stunden täglich in den Wald."
In dieser Zeit fährt sie zwischen 80 bis 150 km im Revier mit ihrem elektrischen Kia Niro, der gerade auf Waldtauglichkeit getestet wird. Bei schwierigen Strecken kommt der geländetauglichere Toyota Hilux zum Einsatz.

Für die toughe Försterin, die auch an der Europameisterschaft für Waldarbeit teilnahm, war es nie ein Thema, in einer Männerdomäne zu arbeiten. Ihr ging es vor allem darum, in der Natur und im Wald zu sein. Dort für die nächsten Generationen einen gesunden Waldbestand zu schaffen, ist ihre Leidenschaft.
Spricht Stefanie über ihre Aufgaben, leuchten ihre Augen: "In der Forstwirtschaft planen wir viel im Voraus. Ich mache mir Gedanken, welche Bäume geeignet sind und bin somit maßgeblich an der Waldentwicklung beteiligt: Nachhaltig im Kreislauf der Natur zu wirtschaften, ist das Schönste für mich."
Strecken und Kosten
- Tägliche Fahrten: Rund 80 bis 150 km fährt sie täglich im 3.800 Hektar großen Revier zwischen Loretto, Hornstein und Breitenbrunn.
- Fahrzeuge: Kia Niro, E-Auto und Toyota Hilux, Diesel.
- Verbrauch bzw. Kosten: Ein Mal Aufladen des Niro reicht für ca. drei Tage. Toyota: ca. 350 Euro Tankkosten/Monat.

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