— Anstatt zu testen sind Sie jetzt beim Bundesheer. Zuerst im ABC-Abwehrzentrum, nun im Corona-Einsatz. Bitte erzählen Sie uns darüber und auch, welche Arbeiten Sie und Ihre Kameraden zu verrichten haben.
FERDINAND HABSBURG:Da ich jetzt im Heeres-Sport-Zentrum stationiert bin, mache ich das, was alle Sportler im Moment beim Heer machen: helfen, wo Not am Mann ist. Vorwiegend in Lagerhallen, um alle Geschäfte mit Lebensmitteln und Waren versorgt zu halten. Zusätzlich unterstützen wir die Telefonzentrale für Notrufe. Kurzfristig können auch noch andere Aufgaben dazu kommen.
— Motorsportler, ein historischer Name, ein privilegiertes Leben: Wie ist es Ihnen damit in der Grundausbildung beim Bundesheer ergangen?
Ich empfinde es als Glück, beim Bundesheer einer sinnvollen Aufgabe nachzugehen und somit etwas für das Gemeinwohl beizutragen.
Ferdinand Habsburg, Grundwehrdiener
Ferdinand Habsburg: Das ist eine tolle Frage, weil ich wirklich extrem viel mitnehmen konnte aus der Grundausbildung. Ich muss aber zugeben, dass die Zeit für mich extrem hart war. Rückblickend ist eine meiner liebsten Erinnerungen, als ich an einem Sonntag bei einem Medien-Termin in München war, wo ich als "DTM-Star" herumgereicht wurde.
Natürlich musste ich noch am selben Abend wieder in der Kaserne zurück sein. Montag um sechs Uhr früh war Tagwache und schon um 6:30 Uhr wurde uns die Außenbereichs-Reinigung befohlen. Mir wurde der Schuhputzraum zugeteilt. Mein Pech war, dass der Schmutz vom Wochenende so schlimm war, dass er nur mit Hilfe meiner Fingernägel runterging.
In einer Verschnauf-Pause habe ich dann daran gedacht, wie anders mein Leben noch am Vortag war. Ich musste grinsen, wie schnell mich das Bundesheer wieder zurück auf den Boden geholt hatte. Aber genau dafür bin ich dankbar. Für diese Erfahrung, zwei völlig verschiedene Welten innerhalb kürzester Zeit durchleben zu dürfen. Zwei Welten, die beide viel für sich haben und die beide nun Teil von mir sind.
— Verrichten auch noch andere bekannte Leistungssportler mit Ihnen gemeinsam den Dienst?
Ferdinand Habsburg: Die meisten wirklich berühmten Heeressportler sind die Wintersportler. Die sind allesamt in anderen Kasernen untergebracht als wir Sommersportler. Ein Name, den jeder kennt, ist Moritz, der kleine Bruder von Dominic Thiem. Er und noch andere bekannte Athleten wie Judo-Euromeister Stephan Hegyi und Rapid-Stürmer Kelvin Arase sind mit mir stationiert.
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