Denn die Donau ist nicht nur Verkehrsweg. Im Nationalpark Donau-Auen leben unzählige schwimmende, quakende, krabbelnde und fliegende Arten. Viele stehen unter Naturschutz wie Biber, Unken, Totholzkäfer, die Sumpfschildkröte, Vogelarten wie Wachtelkönig, Eisvögel und der Seeadler.
20.000 Fische wurden über Jahre gechippt und ihr Lebensweg wird für ökologische Forschungen beobachtet. Ein langjähriges Projekt ist die "Donau-Arche“, eine Kooperation mit der BOKU Wien, unterstützt von EU-Geldern. Die LIFE-Boat4Sturgeon ankert an der Donauinsel. Hier werden Störarten aufgezüchtet. 240.000 Störe sind schon im Freiwasser, weitere 1,6 Millionen Jungfische sollen bis 2030 aufgezogen und ausgewildert werden.
Die via donau erhält auch 500 Kilometer Treppelwege, auf welchen früher Zugtiere Schiffe flussaufwärts zogen. 250 Kilometer davon dienen als Radweg. Eine Million Radler:innen nutzen jährlich den Eurovelo 6 zwischen Passau und Bratislava, der in Frankreich beginnt und in Constanta am Schwarzen Meer endet. Die lebendige Botanik zwischen Wasser und Au ist durchaus eine Herausforderung für die Erhaltung.
DDSG: Schiffsromantik und Sonnendeck
Rund 300.000 Menschen im Jahr erleben die Donau nicht als Transportweg, sondern als Ausflugsziel und Tourismusattraktion: Die Donaudampfschifffahrtsgesellschaft Blue Danube, kurz DDSG, bringt Gäste auf Tagesausflügen "mit Glücksmomenten" in die Wachau oder präsentiert Wien-Highlights entlang des Donaukanals. Dazu werden lustige Themenfahrten auf der Donau geboten mit Wienerlied, Heurigen- und Après-Ski-Feeling. Man kann ganze Boote mit Kapitän mieten oder in nur 75 Minuten Bratislava mit dem Twin City Liner besuchen und ein erfrischendes Bier in der Altstadt genießen.
"Unsere Schiffe sorgen für Flair. Wir schlagen Wellen mit Charterangebot für Hochzeiten, Firmenevents oder Weihnachtsfeiern", lacht Wolfgang Fischer. "Unsere neun Schiffe und 12 Kapitäne und eine Kapitänin bieten Entschleunigung mit kulinarischen Höhepunkten", ergänzt der DDSG-Geschäftsführer. Alljährlich nimmt die DDSG, die bereits 1829 gegründet wurde, bis zu sieben Lehrlinge auf und bildet sie nautisch und technisch aus, der Weg vom Lehrling zum Kapitän dauert bis zu 12 Jahre. "Wasser hat etwas Magisches", findet Fischer und ist schon wieder am Sprung auf eines seiner Schiffe.
Für Wasserliebhaber: Schöne Momente kann man auch bei einer Flusskreuzfahrt erleben. Viele Anbieter entführen von Wien oder Passau flussabwärts bis in die Slowakei, nach Ungarn und weiter nach Serbien, Bulgarien bis ins Donaudelta in Rumänien. Wen es in den Norden zieht, der reist auf der Donau flussaufwärts nach Amsterdam, der Rhein-Main-Donau-Kanal macht es möglich, allerdings über insgesamt 18 Schleusen.
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