Erste Ausfahrt mit dem Opel Mokka GSe

Vorbild war der Mokka GSe Rally, sowohl innerlich als auch äußerlich. Auf den ersten Blick wirkt das sportliche SUV trotzdem recht unauffällig. Sportliche Elemente sind etwa die gelben Bremssättel an der Vorderachse, das in Schwarz gehaltene Dach sowie die optional auch schwarze Motorhaube und die exklusiven 20-Zoll-Leichtmetallräder.

Das Lenkrad ist unten abgeflacht, ergänzend zur Optik bietet der neue Mokka im Multimedia-System Perfomance-Daten wie die G-Kräfte oder Beschleunigungswerte. Außerdem punktet der Elektriker mit sportlichen Alcantara-Sitzen samt integrierten Kopfstützen, die seitlich einen guten Halt bieten und trotzdem gemütlich sind. Zumindest für mich – Menschen mit breiterem Körperbau könnte der begrenzte Platz unangenehm werden.

Allerdings stellt der Sitz aufgrund der integrierten Kopfstütze auch für kleine Menschen eine Sichtbehinderung dar: Mir versperrte die Kopfstütze beim Schulterblick die Sicht.

Der Sound ist ruhig und hat, verglichen mit dem Rallye-Vorbild, keinen künstlich röhrenden Motor. Einzig auffällig: Die Geräuschkulisse vermittelte durchgehend den Eindruck, als stünde irgendwo ein Fenster leicht offen.

Der Elektriker kommt laut WLTP 336 Kilometer weit. Die Batterie-Kapazität beträgt 54 kWh. Der Energieverbrauch liegt bei 18,5 kWh/100 km.

Die Reichweite verringert sich jedoch stark, sobald sich der Mokka GSe im Sportmodus befindet und auch entsprechend gefahren wird.

Der Opel Mokka GSe bietet drei Modi an: Sport, Normal und Eco. Die wesentlichen Unterschiede liegen in der Spitzengeschwindigkeiten und der Beschleunigung. Zudem ist im Sportmodus die Rekuperation deaktiviert, um eine sportliche Fahrweise zu simulieren. Geswitcht wird per Drive-Mode-Schalter auf der Mittelkonsole.

Die 281 PS sorgen für ordentlich Fahrspaß – auf den Geraden zieht er schön an, aber besonders bei kurvigen Straßen zeigt der Mokka GSe seine sportliche Seite. Selbst als wir mit sehr viel Gas aus der Kurve beschleunigen, bietet das kleine SUV reichlich Traktion. Die sehr direkte Lenkung rundet das Erlebnis ab.

Vom Rallye-Auto hat der GSe generell technisch einiges mitgenommen: etwa die verstärkten Achsen für mehr Stabilität, das mechanische Sperrdifferenzial vorne für bessere Traktion sowie die sportlich abgestimmten Bremsen. All das führt zu einem stimmigen Gesamtbild, das auch ohne röhrenden Motor sportlich wirkt.

Vorne ist der Mokka komfortabel, bietet Beinfreiheit und beengt auch sonst nicht. Hinten sieht das in dem kompakten SUV schon anders aus – für lange Fahrten wird das für größere Mitfahrer:innen eher unangenehm. Der Kofferraum ist ziemlich klein. In den 310 Liter großen Raum finden vielleicht zwei kleine Reisekoffer Platz.

Opel wollte ein sportliches Auto schaffen, das dabei aber seriös bleibt. Und zumindest nach der ersten Sitzprobe wirkt das gelungen. Der neue Mokka macht Spaß, liegt gut in der Kurve und sieht dabei schnittig aus. Wer sportliches Fahren mag, bekommt hier ordentlich Power unter der Haube, ohne zu auffällig oder gar geschmacklos zu wirken. Kombiniert mit dem Sportmodus, der direkten Lenkung und dem sportlichen Fahrwerk zeigt Opel, dass das Unternehmen bei seinen sportlichen Modellen mehr Wert auf Qualität als Protz legt.

Trotzdem bleibt zu sagen, dass die Rüsselsheimer optisch ruhig weniger schüchtern hätten sein können. Für das, was der Mokka GSe kann, fehlt einfach ein Hauch "Wumms" – er wirkt beinahe konservativ. Das macht ihn nicht unbedingt langweilig, aber für einige Fans von sportlichen Fahrzeugen vermutlich zu brav.

Der Opel Mokka GSe ist bereits bestellbar ab € 46.790.

• Leistung: 207 kW (281 PS) Synchron-Elektromotor
• Drehmoment: 345 Nm
• Beschleunigung: 0–100 km/h in 5,9 Sekunden
• Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h
• Batterie: 54-kWh-Lithium-Ionen-Akku
• Reichweite: bis zu 336 Kilometer (WLTP)
• Länge: 4.150 mm
• Breite: 1.787 mm (mit eingeklappten Außenspiegeln)
• Höhe: 1.506 mm
• Radstand: 2.561 mm
• Leergewicht: unter 1,6 Tonnen