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Lastenfahrräder - Verkehrsmittel für den Alltag und Gütertransport

Spezialfall Lastenfahrrad - ein Überblick über die wichtigsten technischen und rechtlichen Punkte.

Transportfahrrad ÖAMTC
Transportfahrrad © ÖAMTC

Die Couch quer übers Fahrrad, eine Waschmaschine am Anhänger - Videos mit kreativ bepackten Fahrrädern kursieren schon länger im Internet. Nun trifft man die als Transportrad, Lastenfahrrad oder Cargobike bezeichneten Fahrzeuge immer öfter auch auf Radwegen und Straßen in Österreich. Was aber können die innovativen Packesel? Und was ist in Österreich erlaubt?

Darauf ist bei Cargo-Bikes zu achten

Die Lastenfahrräder gibt es mittlerweile in vielen Größen und Formen. Von Vorteil ist, wenn das vergleichsweise schwere Transport-Fahrrad zusätzlich von einem Elektro-Motor angetrieben wird. Ein Lastenfahrrad ist eine Anschaffung im Wert von mehreren Tausend Euro. Entsprechend wichtig ist es, sich bereits vor dem Kauf gut zu informieren. Es empfiehlt sich dabei, einen Händler zu finden, der mehrere Marken und unterschiedliche Konzepte anbietet.

Zu unterscheiden sind im besonderen Frontlader sowie Longtails bzw. stellt sich die Frage, ob das Lastenrad besser ein- oder zweispurig ist.

Wichtige Punkte bei der Ausstattung

Mit einem Lastenfahrrad will man im Normalfall etwas transportieren. Wichtig ist daher zu überlegen, für welchen Einsatzzweck man den Transporter benötigt. Im Idealfall ist eine hohe Zuladung mit modularer Auswahl (An- und Aufbauten) möglich, z.B. Gepäckträger-Boxen, offene oder geschlossene Transportkisten oder Kindersitz-Systeme mit Sonnen- und Regenschutz.

Rahmen
Das zulässige Gesamtgewicht sollte bei einem Transporter etwas höher sein, die Rahmenstärke zumindest eine 150 kg Ladung ermöglichen.

Motor
Bei hohen Lasten und weiten Strecken ist ein Elektromotor zu empfehlen.

Akku
Ebenso ist ein starker Akku ratsam, da aufgrund eines hohen Gesamtgewichts die Reichweiten verkürzt werden.  Ein Ersatzakku sollte auch immer mit dabei sein.

Bremsen
Weiters sind kräftige Bremsen bei Transporträdern sinnvoll, idealerweise gute Scheibenbremsen mit großen Bremsscheiben.

Fahrradständer
Der Fahrradständer muss auf jeden Fall für das sichere Beladen und Abstellen stabil sein.

Rechtliche Informationen zu Lastenfahrrädern

Rechtlich gelten Lastenfahrräder ohne oder mit Tretunterstützung mit einer Bauartgeschwindigkeit von maximal 25 km/h und einer Nenndauerleistung von nicht mehr als 250 Watt als Fahrräder. Für Fahrzeuge, die die vor 21. April 2023 geltenden Kriterien erfüllt haben (höchste zulässige Leistung nicht mehr als 600 Watt und Bauartgeschwindigkeit nicht mehr als 25 km/h) sollte diese Änderung keine Auswirkungen haben, da schon im Jahr 2009 erlassmäßig klargestellt worden ist, dass davon ausgegangen werden kann, dass bei Fahrzeugen mit einer Nenndauerleistung von nicht mehr als 250 Watt die am Hinterrad (Antriebsrad) abgegebene Leistung nicht mehr als 600 Watt beträgt. Wer mit dem Lastenfahrrad unterwegs ist, hat in der Regel die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder Radfahrer. Es gibt jedoch einige Sonderregeln zu beachten.

Häufige Fragen & Antworten

Fahrverhalten ändert sich - Tipps für die sichere Fahrt

  • Konstruktionsbedingt unterscheidet sich das Einlenkverhalten eines Lastenrades oft vom gewohnten Fahrrad. Daher sollte man zum Eingewöhnen mit dem unbeladenen Rad "spielen": Erst mal ein paar Meter schieben, mit dem Lenker hin und her wackeln, nach vorn schauen statt aufs Vorderrad und dann erst aufsitzen.
  • Erst unbeladen, mit viel Platz und wenig Verkehr rundherum, fahren und dabei verschiedene Manöver (Anfahren, Schalten, langsames und flottes Fahren, Kurven fahren, Wenden, normales und starkes Bremsen) durchprobieren.
  • Ob mit oder ohne Elektromotor - auf den richtigen Gang kommt’s an. Also: Fleißig schalten, das Treten sollte immer leicht gehen.
  • Aufgrund der hohen Masse im beladenen Zustand wird das Rad träger. Das äußert sich besonders beim Bremsen und Kurven fahren, aber auch beim Beschleunigen – vorausschauendes Fahren ist gefragt.
  • Besondere Vorsicht beim Befördern von Kindern: Sind diese sehr lebhaft, kann das das Gleichgewicht erheblich stören.
  • Abstellen: Gegen Wegrollen sichern (mittels Feststellbremse) und gegen Umkippen (Ständer ganz ausklappen), vor allem beim Be- und Entladen.

ÖAMTC Fahrraddiebstahl-Versicherung

Ein gutes Lastenrad ist teuer. Für Mitglieder leistet die ÖAMTC Fahrraddiebstahl-Versicherung Ersatz bei Beschädigung oder Verlust des versicherten Fahrrades (Total- oder Teilverlust) durch Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub, für den Kauf eines Ersatzrades bzw. Reparatur. 

Mehr Infos findet man online dazu unter www.oeamtc.at/fahrrad und www.oeamtc.at/versicherung.

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