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ÖAMTC: Wandern im Spätsommer und Herbst
Gute Vorbereitung und Planung sind das A und O
Ausflüge in die Berge und Wanderurlaube liegen voll im Trend – laut ÖAMTC Reisemonitoring 2025 plante rund ein Viertel der Österreicher:innen, den Sommerurlaub in den Bergen zu verbringen. Aber gerade auch im Spätsommer und Herbst zieht es viele in alpines Gelände – die Hauptsaison ist vorbei und die milderen Temperaturen machen Wanderungen besonders angenehm.
"So schön der Blick vom Gipfel ist, so groß sind auch die Risiken, wenn man unvorbereitet losgeht. Plötzliche Wetterumschwünge, falsches Schuhwerk oder eine Überschätzung der eigenen Kondition führen immer wieder zu gefährlichen Situationen", warnt ÖAMTC-Reiseexpertin Yvette Polasek. Allein im Jahr 2024 mussten knapp 740 Personen nach Unfällen von der ÖAMTC-Flugrettung mittels Taubergung aus unwegsamem Gelände gerettet werden. "Eine gute Tourenplanung, passende Ausrüstung und das Wissen um das richtige Verhalten im Ernstfall können Leben retten."
Die wichtigsten Tipps für Wander-Anfänger:innen
- Planung: "Eine Bergtour sollte nie spontan gestartet werden. Planung ist die halbe Miete", so die Expertin. Entscheidend ist eine Route, die zum eigenen Fitnesslevel passt. Als Faustregel für Anfänger:innen gilt: rund vier Kilometer pro Stunde im ebenen Gelände, 300 Höhenmeter bergauf oder 500 Höhenmeter bergab pro Stunde.
- Ausrüstung: Gutes Schuhwerk und Kleidung im Zwiebelprinzip sind unverzichtbar. "Funktionsshirt, wärmende Schicht, wind- und wasserdichte Jacke – so bleibt man flexibel bei Wetterumschwüngen", erklärt Polasek. Wichtig: Die Wanderschuhe rechtzeitig einlaufen, passende Socken tragen und Blasenpflaster dabeihaben. Um nichts zu vergessen, hilft die ÖAMTC Packliste speziell für den Wanderurlaub – unter ÖAMTC Reise-Checkliste und in der ÖAMTC App Meine Reise.
- Pausen: Regelmäßige Pausen beugen Erschöpfung vor – dafür sollten, je nach Länge der Bergtour, zwei bis drei Liter Wasser pro Person mitgenommen werden, ebenso kleine Snacks wie Müsliriegel oder Obst.
- Wetter: Das Bergwetter ist launisch. Vor jeder Tour sollte man den Wetterbericht prüfen – am besten am Vortag und am Morgen. "Bei Anzeichen für instabile Bedingungen gilt: umplanen oder verschieben. In den Bergen kann aus Sonnenschein sehr schnell ein gefährliches Gewitter werden", weiß Polasek.
- Orientierung: Digitale Hilfsmittel sind praktisch, können aber ausfallen. Eine klassische Wanderkarte gehört daher immer in den Rucksack.
- Natur: Rücksicht ist oberstes Gebot – auf Tiere, Natur und Mitmenschen. Lärm vermeiden, Abstand zu Weidevieh und Wildtieren halten und Hunde unbedingt anleinen. "Verpackungen von Jause und Abfälle müssen wieder mit ins Tal genommen werden – damit die Natur für alle ein Erlebnis bleibt", appelliert die Reiseexpertin.
Bergnot – richtig handeln, wenn Hilfe gebraucht wird
Kommt es doch zu einem Notfall, zählt jede Minute. Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und die Rettungskette in Gang zu setzen. In Österreich gelten die Notrufnummern 140 (Alpin-Notruf) und 144 (Rettung). Um Rettungsleute bei der Ortung zu unterstützen, kann man nach Absprache durch Rufen, Lichtzeichen oder Winken mit auffälliger Kleidung auf sich aufmerksam machen. Vor jeder Bergtour sollte man unbedingt einer Vertrauensperson die geplante Route und Rückkehrzeit mitteilen.
Sport- und Freizeitunfälle im alpinen Bereich machen rund elf Prozent aller Einsätze der ÖAMTC-Notarzthubschrauber aus, dabei gehören Bergungen im hochalpinen Gelände zu den herausforderndsten Einsätzen. Wichtig: Wenn ein Hubschrauber zu Hilfe kommt, sollte der Landeplatz gesichert, unbeteiligte Personen ferngehalten und lose Gegenstände weggeräumt werden. Mit dem internationalen Zeichen – beide Arme nach oben in Y-Stellung – signalisiert man, dass man Hilfe benötigt, ein einzelner Arm nach oben bedeutet hingegen, dass keine Hilfe gebraucht wird. Ist der Hubschrauber gelandet, sollte Augenkontakt mit dem:der Pilot:in gesucht werden, erst auf Zeichen der Pilot:in darf man sich nähern. In unwegsamem Gelände kommt oft die Taubergung zum Einsatz: Dabei werden Notärzt:in und Flugretter:in direkt zur Unfallstelle gebracht.
Weitere Tipps sowie ein Info-Video, wie man sich verhält, wenn sich ein Rettungshubschrauber nähert, findet man unter: Bergwandern - 10 Tipps | ÖAMTC.
Rückfragehinweis für Journalist:innen:
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