
Kindersitztest 2025 (Herbst)
Fünf "gut", acht "befriedigend" und drei "nicht genügend".
Fünf "gut", acht "befriedigend" und drei "nicht genügend".
Ambivalente Ergebnisse
- Ergebnisse: Der ÖAMTC hat 16 Kindersitzmodelle getestet. Fünf Modelle erhielten die Bewertung "gut", acht "befriedigend" und drei "nicht genügend".
- Große Qualitätsunterschiede bei Kindersitzen: Der Britax Römer Kidfix Pro und der Axkid Up schnitten am besten ab (geeignet für Kinder von etwa 4 bis 12 Jahren). Für Kinder bis eineinhalb Jahre überzeugten die Joei-Modelle i-Level Pro und i-Level Pro + i-Base Encore.
- Sicherheitsmängel bei einigen Modellen: Der Chipolino Olympus i-Size und der Reecle 360 (ZA i-Size) zeigten gravierende Sicherheitsmängel im Crashtest. Auch der Maxi-Cosi Nomad Plus fiel negativ auf, da er den Schadstoff PFOA in überhöhten Konzentrationen enthält.
- Richtige Anwendung entscheidend für Sicherheit: Ein Kindersitz muss korrekt eingebaut und verwendet werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Wichtig sind straffe Gurte, korrekte Sitzpositionen und regelmäßige Anpassungen an die Größe des Kindes. Der Wechsel zum nächstgrößeren Sitz sollte erst erfolgen, wenn das Kind aus dem aktuellen Modell herausgewachsen ist.
Nachdem im Mai 2025 bereits 19 Kindersitze auf Herz und Nieren geprüft wurden, hat der Mobilitätsclub gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen nun weitere 16 aktuelle Modelle in den Kategorien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffen getestet.
ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl
"Auch wenn diesmal kein Produkt ein 'sehr gut' erreicht hat, konnten immerhin fünf der getesteten Sitze mit 'gut' und acht mit 'befriedigend' bewertet werden. Diese übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil auch deutlich. Allerdings gab es auch drei Modelle, die mit 'nicht genügend' abschnitten und im Test teilweise kläglich scheiterten."
Kindersitztest
Große Qualitätsunterschiede bei Kindersitzen
Die aktuelle ÖAMTC-Untersuchung zeigt deutliche Unterschiede in der Qualität der Kindesitze – nicht alle Modelle erfüllen die hohen Anforderungen des Verbraucher:innenschutztests. Am besten schnitt der Britax Römer Kidfix Pro ab, gefolgt vom Axkid Up, beide geeignet für Kinder von etwa vier bis zwölf Jahren. Unter den Sitzen für Kinder bis etwa eineinhalb Jahre überzeugten die zwei Modelle von Joei – der i-Level Pro sowie der i-Level Pro + i-Base Encore mit drehbarer ISOFIX-Basisstation.
Negativ fielen hingegen der
Chipolino OIympus i-Size und der
Reecle 360 (ZA i-Size) auf, die jeweils für Kinder bis ca. zwölf Jahre konzipiert sind.
"Bei beiden Modellen lösten sich im Crashtest die Sitzschalen und wurden durch das Fahrzeug geschleudert – das potenzielle Verletzungsrisiko ist also enorm", warnt der ÖAMTC-Experte.
Der ÖAMTC hatte aufgrund dieser gravierenden Sicherheitsmängel bereits im Vorfeld auf die schlechten Ergebnisse hingewiesen. "Zusätzlich wurde beim Chipolino-Sitz das Flammschutzmittel TCPP nachgewiesen, das im Verdacht steht, krebserregend zu sein", so Kerbl. Auch der Maxi-Cosi Nomad Plus erhielt ein "nicht genügend", da er den Schadstoff PFOA in einer Konzentration enthält, die über dem in der EU-Verordnung 2020/784 festgelegten Grenzwert liegt.
Die Ergebnisse im Detail
Produkt | Sicherheit | Bedienung | Ergonomie | Schadstoffe | Umweltschadstoffe | Gesamtnote | Empfehlung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
100 cm bis 150 cm | |||||||
100 cm bis 150 cm | |||||||
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1,9 | 2,2 | 1,8 | 1,0 | 1,0 | 2,0 | |
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3,4 | 2,8 | 1,5 | 1,0 | 1,0 | 3,2 | |
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3,0 | 2,0 | 1,7 | 1,0 | 2,0 | 2,6 | |
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1,7 | 2,0 | 2,0 | 1,0 | 1,0 | 1,8 | |
40 cm bis 105 cm | |||||||
40 cm bis 105 cm | |||||||
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3,6 | 3,2 | 2,2 | 1,0 | 1,0 | 3,5 | |
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2,8 | 2,5 | 2,5 | 1,0 | 2,3 | 2,8 | |
40 cm bis 150 cm | |||||||
40 cm bis 150 cm | |||||||
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5,0 | 3,7 | 2,5 | 1,0 | 1,0 | 5,0 | |
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5,5 | 4,4 | 3,0 | 4,7 | 3,6 | 5,5 | |
40 cm bis 87 cm | |||||||
40 cm bis 87 cm | |||||||
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2,0 | 3,1 | 1,9 | 1,0 | 1,0 | 2,7 | |
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2,2 | 2,9 | 2,2 | 1,0 | 1,0 | 2,6 | |
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2,4 | 3,2 | 1,9 | 1,0 | 1,0 | 2,9 | |
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3,0 | 2,1 | 2,3 | 1,0 | 1,0 | 2,7 | |
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2,3 | 2,4 | 2,2 | 1,0 | 1,0 | 2,3 | |
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2,6 | 1,9 | 2,2 | 1,0 | 1,0 | 2,3 | |
61 cm bis 125 cm | |||||||
61 cm bis 125 cm | |||||||
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2,0 | 2,7 | 3,0 | 1,0 | 1,0 | 2,4 | |
76 cm bis 105 cm | |||||||
76 cm bis 105 cm | |||||||
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3,9 | 3,3 | 1,6 | 1,0 | 4,6 | 4,6 | |
76 cm bis 150 cm | |||||||
76 cm bis 150 cm | |||||||
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3,4 | 3,2 | 2,5 | 1,0 | 2,5 | 3,3 |
Notengrenzen für Empfehlung
ÖAMTC-Empfehlung | |||||
---|---|---|---|---|---|
Note | sehr gut | gut | befriedigend | genügend | nicht genügend |
Notenwert | 0,5 - 1,5 | 1,6 - 2,5 | 2,6 - 3,5 | 3,6 - 4,5 | 4,6 - 5,5 |
Testergebnisse als Orientierungshilfe beim Kauf
Insgesamt hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinen Partnern in diesem Jahr 35 Kindersitzmodelle untersucht. Die veröffentlichten Ergebnisse bieten Konsument:innen eine wertvolle Orientierung beim Kauf.
"Dabei berücksichtigen wir Sitze für jedes Alter, unterschiedliche Preisklassen und Funktionen – wie etwa die Dreh- oder Liegeoptionen", erläutert der ÖAMTC-Techniker. "In jedem Fall ist es vor dem Kauf empfehlenswert, das eigene Fahrzeug und das Kind mit zum Fachgeschäft zu nehmen, um die in Frage kommenden Modelle auszuprobieren und zu prüfen, mit welchem Sitz man am besten zurechtkommt."
Richtige Anwendung ist entscheidend für die Sicherheit
"Ein Kindersitz kann noch so gut sein – wenn er falsch eingebaut oder verwendet wird, bleibt das Verletzungsrisiko hoch", betont Kerbl. Er empfiehlt, beim Einbau und der Nutzung auf einige Punkte besonders zu achten:
- Fahrzeuggurte und Hosenträgergurte bei jedem Anschnallen straff anziehen.
- Jacken unter dem Beckengurt hervorziehen, damit der Gurt möglichst nahe am Körper anliegt.
- Lehne des Vordersitzes nicht zu weit nach hinten stellen – ausreichender "Überlebensraum" ist wichtig, um Kopfverletzungen zu vermeiden.
- Gurte, Kopfstütze und Rückenlehne regelmäßig an die Größe des Kindes anpassen.
- Wechsel in den nächstgrößeren Kindersitz erst dann, wenn das Kind tatsächlich aus dem aktuellen Modell herausgewachsen ist.
Schwerwiegende Sicherheitsmängel bei zwei Kindersitz-Modellen

Bei den Modellen Chipolino Olympus i-Size (E57 030047) und Reecle 360 (vom Hersteller auch als "ZA10 i-Size" bzw. "946i i-Size" bezeichnet, E8 0313715) wurden erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt. Daher sieht sich der Mobilitätsclub gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen in der Pflicht, auf das schlechte Abschneiden und das damit verbundene Sicherheitsrisiko der zwei betroffenen Kindersitz-Modelle aufmerksam zu machen.