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Ein Blick in die Glaskugel

10 Trends für die Mobilität von morgen.

Drohne1 Apeleon

Manche Innovationen revolutionieren unseren Alltag. Um gesellschaftliche Veränderungen sichtbar zu machen, hat sich ein praktisches Modell etabliert: Trends. Bei einem Trend kann es sich um eine kurzfristige Erscheinung oder um einen langfristigen Wandel handeln. Wir stellen dir zehn spannende Mobilitätstrends vor.

Trend 1: Delivery Bots

Delivery Bots sind autonome Maschinen, die imstande sind, Güter über kurze Distanzen ohne menschliches Zutun zu transportieren – etwa Lieferroboter: von Nahrungsmitteln über Medikamente bis hin zu Kosmetika. Produkte werden über Delivery Bots 24/7 und ortsunabhängig verfügbar. Diese Technologie verspricht insbesondere für Menschen, die nicht oder nur eingeschränkt mobil sind, erhebliche Erleichterungen in ihrem Alltag.

Der ÖAMTC hat selbst eine Art Delivery Bot für luftige Höhen mitentwickelt: Die Flugrettung arbeitet gemeinsam mit dem niederösterreichischen Startup APELEON intensiv an der Umsetzung eines medizinischen Drohnen-Lieferservice in Österreich. Über Flugkörper soll es möglich werden, medizinische Einrichtungen rascher mit Prioritätsfracht zu versorgen – von Blutkonserven und seltenen Medikamenten bis hin zu Ausrüstung oder Laborproben.

Trend 2: Seamless Mobility

Wie findest du die Vorstellung, mit einem Blick aufs Handy erkennen zu können, welches Verkehrsmittel dich zeitnah am schnellsten und bequemsten an dein Ziel bringt? Gleichzeitig kannst du deine Fahrt direkt buchen – je nach Lust und Laune, Verfügbarkeit und Klimagewissen. Darf es eine Kombi aus E-Scooter, Auto, Fahrrad oder Öffis sein? Einfach und rasch buch- und bezahlbar, ohne die Plattform verlassen zu müssen. Kurzum: Seamless Mobility – die nahtlose "Mobilitätskette" – machts möglich. Über eine digitale Plattform werden alle in der direkten Umgebung verfügbaren Verkehrsmittel in Echtzeit abgebildet und, sofern verfügbar, zur Buchung auf Knopfdruck bereitgestellt.

Trend 3: Mikromobilität

Mikro bedeutet übersetzt: klein, fein, gering.
Mikromobilität: Kleine, leichte Fahrzeuge ergänzen den bestehenden Mobilitätsmix. Das kennt man bereits in Form von E-Scootern. Auch Segways, E-Longboards oder die klassische Variante eines Skateboards sowie Fahrräder ermöglichen Mikromobilität. Insbesondere auf der ersten und letzten Meile (etwa vom Bahnhof zur Wohnung oder umgekehrt) bietet dieser Trend ein unkompliziertes Vorankommen.

Trend 4: Human Scale City und die 15-Minuten-Stadt

"Die Stadtplanung orientiert sich zunehmend an den Bedürfnissen der Menschen – sowohl hinsichtlich der Stadtgestaltung als auch der Geschwindigkeit des Verkehrs. Dadurch wird die Lebensqualität in den Städten weiter erhöht. Ein Beispiel für eine Human Scale City ist das Konzept der 15-Minuten-Stadt oder auch: eine Stadt der kurzen Wege", klärt unsere Innovationsmanagerin Sarah Pfeifer auf. In 15 Minuten ohne Auto oder Öffis alle für das Leben relevanten Stationen erreichen zu können: Ärzte, Bildungseinrichtungen, Supermärkte. So die Vision. Mancherorts ist dies mittels effizienter Stadtplanung bereits annähernd Realität geworden.

Trend 5: Third Places und Mobility Hubs

Third Places sind halböffentliche Räume und Flächen, die gemeinschaftlich, flexibel und in Verbindung mit Technologie genutzt werden können – beispielsweise Co-Working Spaces. Der:die klassische "mit-dem-Laptop-im-Starbucks-Sitzer:in" gehört zur Zielgruppe.

"Mobility Hubs sind nicht nur Knotenpunkte, an denen unterschiedliche Transportmittel zusammenkommen und dadurch ein nahtloses Mobilitätsangebot ermöglichen. Sie schaffen attraktive Räume, in denen man sich gerne aufhält", erklärt Sarah. Mobilitätsknotenpunkte spielen nicht nur in der Stadt eine Rolle, sondern können auch in Vorstädten oder ländlichen Gebieten bedarfsgerecht umgesetzt werden.

Trend 6: Resonanz-Tourismus

Resonanz-Tourismus entwickelt sich als Gegenbewegung zum Massentourismus. Die Bevölkerung wird mit einbezogen, um nachhaltige und authentische Reiseerlebnisse zu ermöglichen. Beispiele: Geführte Touren und Übernachtungsmöglichkeiten bei Einheimischen. Als Tourist:in in das Leben vor Ort einzutauchen, mit und für die Menschen vor Ort, soll so möglich werden.

Trend 7: Smart Grids

"Smart Grid" kurz übersetzt: das intelligente Stromnetz. Über innovative Kommunikationstechnik werden verschiedene Teilbereiche eines Energiesystems miteinander verbunden und intelligent gesteuert. Das ist auch für die Nutzung von erneuerbarer Energie notwendig. Ein Beispiel: Überschüssiger Strom in Elektroautos kann über Smart Grids gespeichert und weiter verteilt werden (z. B. zur Nutzung im Haushalt).

Trend 8: Car Ownership Shift

Einfach ausgedrückt: Der Trend weg vom eigenen Auto hin zu Carsharing-Modellen oder der Nutzung alternativer Mobilitätsangebote. Sarah Pfeifer: "Car Ownership Shift beschreibt einen Wandel der Besitzverhältnisse von Autos hin zu Modellen des Teilens, etwa Leasing, Abo- und Sharingmodelle. Dieser Trend wird von der Generation Z und den Millennials vorangetrieben, die oftmals ein geringeres Interesse daran haben, ein Auto selbst zu besitzen. Nachhaltiges Denken und die Tatsache, dass der Wunsch nach dem Besitz eines Autos als Statussymbol weniger wird, verstärken diesen Trend."

Trend 9: On-Demand-Ridepooling

Damit sind Verkehrsmittel gemeint, die auf Abruf flexibel genutzt werden können – von Kleinbussen bis hin zu Sammeltaxis, je nach Bedarf. Der Unterschied zum herkömmlichen Taxiruf: Über einen IT-Algorithmus werden Fahrtanfragen miteinander kombiniert und sinnvoll verbunden. Insbesondere in ländlichen Gebieten bietet On-Demand-Ridepooling großes Potenzial, die Mobilität für Bewohner:innen sinnvoller, flexibler und nachhaltiger zu gestalten.

Trend 10: Aktive Mobilität und Gesundheit

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Formen aktiver Mobilität. Die Innovationsmanagerin weiß: "Diese Art der Fortbewegung ist weit mehr als eine umweltfreundliche Option. Sie ist Teil einer Gesellschaft, die das Gesundheitsbewusstsein vermehrt in den Vordergrund rückt." Besonders in städtischen Gebieten nimmt die aktive Mobilität Fahrt auf: Fahrrad fahren und zu Fuß gehen werden sowohl in der Freizeit als auch im Alltag immer beliebter. Die Popularität von E-Bikes hat diesen Trend zusätzlich beflügelt, da Elektrofahrräder dank ihrer Technologie eine breitere Zielgruppe in der Bevölkerung ansprechen.

Willst du mehr erfahren?

Mehr zum Thema Trends erfährst du im auto touring-Interview mit Trendforscher Stefan Carstens.
Und im ÖAMTC-Innovationsformat "Motion".

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