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Die Generationentandems

Was passiert, wenn beim ÖAMTC Kolleg:innen aus völlig unterschiedlichen Generationen ihre Sichtweisen teilen und gemeinsam nach vorne schauen?

MenschenDiversität

Seit 35 Jahren im Club, kennt Sonja Schauer, die das Thema Firmen-Mitgliedschaft betreut, gefühlt jede Ecke des ÖAMTC. Seit Juni weht nun ein frischer Wind an ihrer Seite: Junior Sales & Marketing Managerin Leonie Ettinger, 23 Jahre jung und erst seit einem halben Jahr im Team. Die beiden bilden eines von vier Generationentandems, die sich im Rahmen eines ÖAMTC-Projekts zusammengefunden und zwischen Juni und Oktober regelmäßig zum Austausch getroffen haben. Das erklärte Ziel: Einblicke in die jeweils andere Arbeitswelt gewinnen, neue Denkweisen erfahren und über Generationengrenzen voneinander zu profitieren.

Über den Tellerrand zu blicken ist keine Frage des Alters, sondern des Mindsets.
Sonja Schauer

Keine Alterskluft

Leonie und Sonja waren schnell auf einer Wellenlänge. "Wir haben trotz Altersunterschied, ich könnt ja ihre Tochter sein, überraschend viele Gemeinsamkeiten entdeckt", erzählt Leonie – und meint damit Werte wie Respekt, ein unterstützendes Miteinander und auch füreinander da sein, wenn es jemandem mal nicht so gut geht. Sonja sieht das ähnlich: "Ich bin zwar seit 35 Jahren im Club, aber innerlich bin ich immer noch die Junge." Das Spannende für sie: Die Unterschiede zwischen den Generationen wirken heute kleiner als früher. "Es vermischt sich leichter. Die Alterskluft zu den Jungen ist heute nicht mehr so groß wie früher zur Generation meiner Eltern", sagt sie.

Auf dem Bild sieht man zwei Frauen auf einer Fahrrad Rischka.
Leonie und Sonja sind ein starkes Generationenduo. Ihr gemeinsames Credo: Über den Tellerrand zu blicken ist keine Frage des Alters, sondern des Mindsets.  © ÖAMTC/Postl
Auf dem Bild sieht man drei Frauen und einen Mann in einer Fahrrad Rischka.
Tandem oder Rikscha, Hauptsache, gemeinsam: Marianne Schraml und Fritz Schuckert sowie Sonja Schauer und Leonie Ettinger machten beim ÖAMTC-Projekt Generationentandem mit. © ÖAMTC/Postl
Auf dem Bild sieht man einen Mann und eine Frau die auf einer Fahrrad-Rischka stehen und sich gegenseitig an den Händen halten-
Im Gleichklang auf dem Tandem: Marianne und Fritz waren zusammen auf ihrer Mission und hatten trotz Altersunterschieds nicht viel NICHT gemeinsam, wie sich herausgestellt hat.   © ÖAMTC/Postl

Nicht viel NICHT gemeinsam

Gemeinsam auf Tandemtour gingen auch Marianne Schraml aus der Einsatzzentrale im Mobilitätszentrum in Wien und Fritz Schuckert, Instruktor im Fahrtechnik Zentrum Teesdorf. Auch bei ihnen war es ein perfekter "match". "Wir haben nicht viel nicht gemeinsam", sagt Marianne lachend. Die 26-Jährige ist seit Dezember 2024 im ÖAMTC. Ihr Tandempartner Fritz kennt den ÖAMTC bereits seit 1991. Der Altersunterschied spielte allerdings kaum eine Rolle. Viel wichtiger war für sie beide der Blick in die jeweils andere Berufsrealität. Beim "Job Shadowing" konnte Fritz einen Tag in der Einsatzzentrale neben Marianne sitzen, zuhören, beobachten. "Mich hat beeindruckt, wie sie mit den Mitgliedern spricht und gleichzeitig auf drei Bildschirmen arbeitet. So viel Multitasking gibt es in meinem Job nicht", sagt er. Und auch Marianne genoss den Austausch mit jemandem aus einem Bereich, in dem sie bisher kaum Einblicke hatte. Spannend für Fritz: "Mir ist es schon bei meinen Kindern aufgefallen, dass die junge Generation heute weiter ist, als wir es damals waren. Andere Schwerpunkte, mehr Ernsthaftigkeit und auch reflektierter."

Gleich zu Beginn haben wir gemerkt, wie gleich wir eigentlich ticken.
Marianne Schraml

Offen sein

Fünf Monate lang tauschten sich die Tandems in regelmäßigen Gesprächen über Themen wie Arbeitsweisen, Erfahrungen, (Lern-)Gewohnheiten, Werte, Veränderungen und Zusammenarbeit aus. Im Mittelpunkt stand gegenseitige Wertschätzung, gemeinsames Lernen und das Erleben eines Perspektivenwechsels.

Dass die Chemie zwischen Tandempartner:innen stimmen kann, zeigte sich schon beim Kick-off: Marianne und Fritz waren zufällig die ersten beiden im Raum – und im selben Moment der Meinung, dass es nett wäre, gemeinsam zu arbeiten. Und ja, es hat gleich gepasst. Aber ist das Experiment nur gut gelaufen, weil die Tandempartner:innen so gut harmonierten? "Keineswegs", sagen alle vier Kolleg:innen unisono. Denn auch Reibungspunkte und Diskrepanzen können wertvolle Erkenntnisse liefern, wenn es darum geht, neue Perspektiven zu gewinnen.

Man muss auf jeden Fall offen für diesen Austausch sein. Aber wer sich freiwillig anmeldet, bringt diese Offenheit ohnehin mit.
Fritz Schuckert

Was bleibt

Was bleibt also nach solchen Monaten? Für Leonie zum Beispiel Selbstsicherheit: "Ich bin eher schüchtern – Sonja hat mir geholfen, meinen Platz im Team zu finden." Sonja war das zwar so nicht bewusst, aber sie freut sich sehr darüber: "Mir ist es wichtig, die Anliegen junger Frauen zu unterstützen." Ihr "Bonding", wie die zwei es liebevoll nennen, wird jedenfalls auch die Zeit des Generationentandems überdauern.

Auf dem Bild sieht man vier Personen, die vor ihrem Gesicht gelbe Sprechblasen halten auf denen steht: Wie jung ist alt.
Wie jung ist alt? Älterwerden betrifft uns alle – früher oder später. Und trotzdem reden wir kaum darüber. Der Arbeitgeber ÖAMTC widmete sich diesem Schwerpunkt intensiv im Herbst 2025. Das Projekt Generationentandem war Teil davon.   © ÖAMTC/Postl

Die Unternehmenskultur zählt

Mit der Frage "Wie jung ist alt?" hat sich der ÖAMTC im Herbst 2025 intensiv auseinandergesetzt – mit einem umfassenden Programm, das Mitarbeiter:innen zur Reflexion über ihr eigenes Älterwerden einlud, sich dem Miteinander und Verbinden von Generationen widmete sowie die Bedürfnisse unterschiedlicher Lebensphasen bewusst machte. Das Projekt Generationentandem war ein Baustein davon. Denn eines ist klar: Die Lebens- und Arbeitswelt hat sich stark verändert. Und in einer sich ständig wandelnden Welt ist es wichtig, neue Perspektiven auf das Älterwerden zu entwickeln. Der ÖAMTC möchte als Arbeitgeber Rahmenbedingungen schaffen, in denen all diese Lebensphasen Platz haben, sich gegenseitig bereichern – und voneinander lernen.

Autorinnen-Info

Elvira Kuttner ist für HR-Kommunikation beim ÖAMTC zuständig und kümmert sich um das Employer Branding und Personalmarketing der Gelben Engel, aber auch um die interne Kommunikation. Sie lacht, liest und bewegt sich gerne. Besonders glücklich ist sie in der Natur und beim Reisen gemeinsam mit ihrer Familie.

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