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ÖAMTC: Gebrauchte Kindersitze – was ist zu beachten?

Auch bei einem Geschenk keine Kompromisse in Sachen Sicherheit eingehen

Kindersitze sind technisch ausgefeilte Produkte, die – wenn man sie neu kauft – ihren Preis haben. Weil sie außerdem nur über einen begrenzten Zeitraum genutzt werden, ist es verlockend, zu einem gebrauchten Modell zu greifen. ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl erklärt, was zu beachten ist und woran man erkennt, ob ein gebrauchter Kindersitz nach wie vor sicher ist. Denn in dieser Hinsicht sollte man nicht einmal bei einem Geschenk Abstriche machen.

  • Generell gilt: Die Weitergabe eines Sitzes in der Familie oder im Bekanntenkreis ist gegenüber dem (Online-)Kauf eines gebrauchten Modells zu bevorzugen. So ist die Chance größer, sich lückenlos über die Vorgeschichte des Sitzes informieren zu können – und auch später nochmal nachzufragen.
  • Prüfsiegel beachten: "An jedem in der EU zugelassenen Kindersitz ist ein Prüfsiegel angebracht, das Auskunft gibt, welcher Norm er entspricht. Fehlt der Aufkleber, auf dem ein 'E' in einem Kreis zu sehen ist, gilt der Sitz als 'nicht zugelassen', ist also kein sicherer Kindersitz im Sinne des Gesetzes und darf daher keinesfalls verwendet werden", erläutert Kerbl.
  • Anleitung: Jeder Sitz ist anders – und Fehler oder Ungenauigkeiten beim Einbau können im Ernstfall gravierende Folgen haben. Umso wichtiger ist die Bedienungsanleitung. "Meist kann man sich die Anleitung zwar aus dem Internet besorgen – dabei sollte man aber sehr genau darauf achten, ob sie tatsächlich exakt zum jeweiligen Sitz passt", so der ÖAMTC-Experte. "Besser ist jedenfalls die originale Anleitung, in der man auch Angaben über notwendiges Zubehör findet.
  • Alter: "Wurde der Kindersitz mit Vorsicht behandelt, ist er auch nach Jahren noch bedenkenlos nutzbar. Aber Achtung: Oft geben Hersteller eine maximale Nutzungsdauer an. Bei längerer Verwendung besteht die Gefahr von Verschleißerscheinungen an wichtigen Teilen", erklärt Kerbl.
  • Allgemeiner Zustand: Gurt, Gurtbänder und -führungen sollten genau kontrolliert werden – sind hier gröbere Abnutzungen oder gar Schäden, z. B. Ausfransungen, erkennbar, sollte man auf den Sitz verzichten. "Außerdem müssen Teile wie Gurtschlösser und Isofix-Vorrichtungen auf Funktion geprüft werden", hält der ÖAMTC-Techniker fest. "Besonders wichtig ist ein Blick unter den Bezug: Risse, Brüche oder Beschädigungen der Schale können ein Anzeichen für einen früheren Unfall sein. Oder der Sitz ist jemandem auf den Boden gefallen – so oder so sollte ein Modell mit derartigen Spuren keinesfalls gekauft oder verwendet werden."
  • Bezüge: Der Bezug und die Gurtpolster sind Teil der Kindersicherung. Verschmutzungen können in der Regel durch Waschen beseitigt werden, Löcher oder Risse sollten hingegen nicht vorhanden sein.
  • Kind zur Einbauprobe mitnehmen: Egal, ob neu oder gebraucht – der ÖAMTC-Experte empfiehlt: "Einen Kindersitz sollte man nie blind kaufen. Eine Probe, ob er überhaupt ins Auto eingebaut werden kann, ist Pflicht. Bei dieser Gelegenheit sollte auch gleich das Kind dabei sein, um sicherzugehen, dass das Modell auch wirklich passt."

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
kommunikation@oeamtc.at
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Bilder & Grafiken

"" KERBL Steffan (3) © ÖAMTC/Wirl
ÖAMTC-Kindersitztest Oktober 2024 ÖAMTC-Kindersitztest Oktober 2024 © ÖAMTC/Huger
ÖAMTC-Kindersitztest Frühjahr 2024 ÖAMTC-Kindersitztest Frühjahr 2024 © ÖAMTC/Huger

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