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ÖAMTC: Akustische Abschottung im Straßenverkehr gefährlich

Club warnt: Laute Musik und "Noise Cancelling" erhöhen Unfallgefahr durch Ablenkung

Viele Menschen hören unterwegs gerne ihre Lieblingsmusik oder Podcasts – ob im Auto oder mit Kopfhörern zu Fuß, am Rad oder auf dem E-Scooter. "Je lauter gehört wird oder je besser Außengeräusche abgeschirmt werden, umso gefährlicher wird es im Straßenverkehr", warnt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Das betrifft insbesondere Kopfhörer mit der Funktion "Noise Cancelling", also Geräuschunterdrückung. Im Winter kommen dicke Mützen oder Ohrenschützer als Verstärker dazu. "Andere Verkehrsteilnehmer:innen und Warnsignale wie Hupen und Klingeln können nur noch eingeschränkt wahrgenommen werden. Eine Reaktion zur eigenen Sicherheit erfolgt – auch aufgrund der Ablenkung – verspätet oder gar nicht", erklärt Seidenberger.

"Der Hörsinn ist eine wichtige Unterstützung im Straßenverkehr, vor allem jetzt im Winter bei schlechten Sichtverhältnissen, wie Nebel, dichtem Schneetreiben oder auf leiser Schneefahrbahn", erklärt Seidenberger. Sie rät allen Verkehrsteilnehmer:innen unabhängig von der Fortbewegungsart, Musik nicht zu laut zu hören und im Straßenverkehr auf "Noise Cancelling" zu verzichten. "Speziell in komplexen Verkehrssituationen, wie im städtischen Raum, sollte man sich nicht abkapseln, sondern sich bewusst als Teil des Straßenverkehrs verstehen und mit den anderen Teilnehmer:innen Blickkontakt halten und gegebenenfalls interagieren. Gemeinsam, gut abgestimmt und rücksichtsvoll, statt isoliert – kommen wir sicher ans Ziel."

Unachtsamkeit/Ablenkung ist die größte Unfallursache im Straßenverkehr

In der Statistik werden Verkehrsunfälle, die durch eine akustische Beeinträchtigung mitverursacht sind, nicht direkt erfasst. Sie sind beispielweise in den Rubriken 'Unachtsamkeit/Ablenkung', 'Vorrangverletzungen' oder 'Fehlverhalten von Fußgänger:innen' enthalten. "Allein Unachtsamkeit bzw. Ablenkung sind mit 32,7 Prozent im Jahr 2024 die mit Abstand größte Hauptunfallursache", klärt die Verkehrspsychologin auf. Danach folgen Vorrangverletzungen (23,6 Prozent) und nicht angepasste Geschwindigkeit (13,2 Prozent), Alkohol bzw. Drogen am Steuer machen etwa 6,9 Prozent der Unfallursachen aus (Quelle: Statistik Austria).

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Porträtfoto einer Frau mit brünetten Haaren und verschränkten Armen, die in einem gelben Blazer vor einer Glaswand steht SEIDENBERGER Marion © ÖAMTC/Postl
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