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So schmeckt Österreich


Kulinarische Tipps von West nach Ost

Das Foto zeigt einen Teller mit Schnitzel und Pommes. im Hintergrund ist ein Bergpanorama zu sehen.
ReiseMenschen

Kaiserschmarrn, Salzburger Nockerl oder das berühmte Wiener Schnitzel kennt wohl jede:r – und natürlich habe auch ich all das schon gekostet. Doch Österreich hat kulinarisch noch weit mehr zu bieten. Für meinen nächsten Urlaub im eigenen Land wollte ich wissen: Welche Spezialitäten warten abseits der bekannten Klassiker? Also habe ich meine Kolleg:innen aus den Landesvereinen gebeten, mir ihre Geheimtipps zu verraten. Was sollte man unbedingt probieren, wenn man durch Vorarlberg streift, in der Steiermark wandert oder einen Städtetrip nach Salzburg plant?

Wo’s guad schmeckt, da samma gern.
Redewendung

Vorarlberg: Eisbecher mit Panoramablick

Im Leben geht‘s bekanntlich um Balance – daher braucht es einen süßen Ausgleich nach den herzhaft-würzigen Käsespätzle mit Vorarlberger Bergkäse. Das sieht auch meine Kollegin Claudia Oberhauser vom ÖAMTC Vorarlberg so: „Ein echter Geheimtipp für alle Naschkatzen ist das Berghaus Kanisfluh, idyllisch gelegen auf der Schnepfegg im Hinteren Bregenzerwald. Hier werden riesige Eisbecher mit bis zu acht Kugeln hausgemachtem Eis serviert. Pluspunkt: Beim Schlemmen hat man zusätzlich noch einen wunderschönen Panoramablick auf der Sonnenterrasse. Ein Platz, der mein Herz und meinen Gaumen immer gleichermaßen erfreut.“

Tirol: Lukullisches Abenteuer in der Altstadt

Tirol hat kulinarisch richtig viel zu bieten – von deftigen Klassikern wie Gröstl und Schlutzkrapfen, über süße Schmankerl wie Kaiserschmarrn, bis hin zu regionalem Zirbenschnaps. Für alle, die nach dem Wandern fein Essen gehen möchte, hat meine Kollegin Doris Fraisl vom ÖAMTC Tirol einen Lokal-Tipp: „In der Innsbrucker Altstadt begeistert ‚Die Wilderin‘ mit ihrem gelebten Motto: Regional – Saisonal – Nachhaltig. Es stehen regionale Produkte im Fokus, die je nach Jahreszeit auf den Feldern rund um Innsbruck zu finden sind. Mich begeistert vor allem das junge, engagierte Team, das hervorragendes Essen in einem traditionell und gleichzeitig zeitgemäßen Ambiente serviert. Ein kulinarisches Erlebnis, das seinen Preis wert ist.“

Salzburg: Überraschende Gaumenschätze

Wenn ich an Salzburg denke, denke ich sofort an die süßen Mozartkugeln, die fluffigen Nockerl oder auch herzhafte Bosna. Der Streetfood-Klassiker wurde in den 1940er-Jahren vom aus Bulgarien stammenden Imbissbetreiber Zlatko “Jimmy” Križan in Salzburg erfunden.

Meine Kollegin Martina Fuschlberger vom ÖAMTC Salzburg schwört aber auf etwas ganz anderes: „Mein persönlicher Favorit sind die Fleischkrapfen mit Sauerkraut, die in gemütlichen Gasthäusern und auf Festen von Bäuerinnen angeboten werden. Das ist ein wirklich authentischer Einblick in die salzburgerische Küche“

Wer es aber lieber süß mag, kann auf den Bauernkrapfen, einen süßen Klassiker aus Germteig, der oft mit Marmelade serviert wird, zurückgreifen. Ich will unbedingt die herzhafte Variante probieren.

Das Foto zeigt einen großen Teller auf dem sieben Bauernkrapfen mit Marmelade liegen.
Die beliebten Salzburger Bauernkrapfen gibt es sowohl pikant als auch süß mit Marmelade. © ÖAMTC

Oberösterreich: Italien direkt vor der Haustüre

Wer denkt, österreichische Gastronomie sei nur regional und traditionell, wird hier eines Besseren belehrt. Im Restaurant La Putia Sicilia in Lasberg bringt man den Geschmack Siziliens direkt ins Mühlviertel.

„Ich verlängere meinen Italienurlaub am liebsten hier bei uns zu Hause“, erzählt mir Gerald Zoglauer vom ÖAMTC Oberösterreich. „In einem liebevoll renovierten ehemaligen Schweinestall wird ausschließlich mit originalen Zutaten gekocht, die authentische sizilianische Spezialitäten zum Leben erwecken.“

Memo an mich selbst: Wenn ich das nächste Mal spontan Fernweh nah Bella Italia habe, einfach einen Abstecher nach Oberösterreich machen. Österreichs Gastro kann nämlich nicht nur regional, sondern auch international – und das sogar mitten im eigenen Land.

Kärnten: Ein Kuchen, der immer passt

In der Kärntner Küche finden sich zahlreiche regionale Spezialitäten – von den Kasnudeln übers Ritschert, einen herzhaften Eintopf, bis zur Kirchtagssuppe – einiges davon hab ich schon kennen und lieben gelernt. Und auch den Favoriten meiner Kollegin Tanja Gallob vom ÖAMTC Kärnten, habe ich schon einmal probiert. „Wer typisch kärntnerische Spezialitäten probieren möchte, kommt am Kärntner Reindling nicht vorbei. In den slowenisch geprägten Regionen Kärntens ist dieser auch als Pohaca bekannt. Ein süßer Genuss, der tief in der Tradition Kärntens verwurzelt ist.“

Im Grunde ist es ein Gugelhupf aus Hefeteig, gefüllt mit Zucker, Zimt, Rosinen und manchmal Nüssen und wird vor allem zur Osterzeit gegessen. Mittlerweile bekommt man ihn aber schon das ganze Jahr über – zum Glück!

Das Foto zeigt ein Stück Kärntner Reindling auf einem Tisch. Im Hintergrund sieht man eine Tasse.
Mittlerweile gibt es Kärnter Reindling das ganze Jahr über. © ÖAMTC

Steiermark: Ein wahres Schokolade-Bad

Die Steiermark ist nicht nur für Kürbiskernöl und Backhendl bekannt – hier gibt’s auch eine ganz besondere Adresse für Naschkatzen: die Zotter Schokoladenmanufaktur in Bergl bei der Riegersburg.

„Die ‚Bean-to-Bar‘-Erfahrung dort ist wirklich beeindruckend“, erzählt mir meine Kollegin Susanne Steurer vom ÖAMTC Steiermark. „Man begleitet die Kakaobohne von der Ernte bis zur fertigen Tafel und bekommt spannende Einblicke in nachhaltige Produktion.“

Das Beste daran: Es gibt Unmengen an Schokolade, die man probieren kann. Von zartschmelzender Edelschokolade bis hin zu sehr… sagen wir mal… gewöhnungsbedürftigen Kreationen ist alles dabei. Wer Lust auf Schokolade mit Käse, Chili oder sogar Insekten hat – hier ist der richtige Ort, um mutig zu sein.

Niederösterreich: Süße Verführung, gekocht oder eisgekühlt

Als Niederösterreicherin brauche ich keinen Tipp von Kolleg:innen erfragen, ich kenne die Küche wie meine linke Westentasche. Aber ich lasse auch keine Gelegenheit aus, über meine geliebten Marillenknödel zu schwärmen: Wer diese süßen Delikatessen noch nie probiert hat, hat wirklich etwas versäumt. Eine Wachauer Marille – übrigens eines der wenigen österreichischen Produkte, das als eigene Marke in der EU geschützt ist - in einen Kartoffel- oder Topfenteig gehüllt, gekocht und anschließend in Bröseln gewälzt, die mit Zimt veredelt werden können. Und etwas Zucker darf natürlich auch nicht fehlen.

Und wenn bei uns doch mal wieder tropische Temperaturen im Sommer Einzug halten, dann gibt es noch eine Alternative - die „kühle Variante“ aus Wien: Tichys Eismarillenknödel.“

Wien: Des Kaisers Lieblingsgericht

In Wien kann man sich kulinarisch durch die ganze Welt probieren – von exotischen Spezialitäten bis zu moderner Fusion-Küche ist alles dabei. Bei so viel Angebot, wo soll man hier anfangen? Meine Kollege Bernhard Raab vom ÖAMTC Wien, Niederösterreich und Burgenland setzt auf traditionelle Wiener Gasthäuser, die noch echte Hausmannskost servieren.

„Mein persönlicher Favorit ist der Tafelspitz. Das zarte, aromatische Rindfleisch, das langsam in einer würzigen Brühe gegart wird, hat lange Tradition und war sogar eines der Lieblingsgerichte von Kaiser Franz Joseph I.“

Und wenn’s mal schnell gehen, aber trotzdem authentisch-wienerisch bleiben soll, dann ist ein Würstelstand die beste Adresse.

Burgenland: Genuss im Teigmantel

Apfelstrudel, Topfenstrudel, Erdäpfelstrudel…egal ob süß, pikant oder irgendwas dazwischen – Strudelgerichte gehören zu Österreich wie das Amen in der Kirche. Im Burgenland ist aber ein Strudel beliebt, der in den anderen Bundesländern weniger bekannt ist: der Krautstrudel.

„Ein Besuch im Burgenland wäre nicht vollständig ohne den Genuss eines traditionellen Krautstrudels. Diese regionale Spezialität ist ein Stück burgenländische Kultur. Hierbei wird der knusprige Teig mit fein gewürztem Kraut gefüllt - eine perfekte Balance aus herzhaften Aromen und Texturen – und entweder als Hauptgericht oder als Beilage serviert. Für mich ist er einer der authentischsten Geschmäcker des Burgenlandes“, schwärmt mir meine Kollegin Sandra Hirschbeck vom ÖAMTC Wien, Niederösterreich und Burgenland vor.

Mein Fazit: Ich plane schon eine Kulinarik-Tour durch Österreich

Jetzt bin ich von all den Tipps echt hungrig geworden und kann es kaum erwarten, das alles zu probieren. Damit ich entspannt von einer kulinarischen Station zur nächsten komme, plane ich meine Route mit dem ÖAMTC Routenplaner. So wird mein Urlaub in Österreich nicht nur lecker, sondern auch stressfrei.

Foto der Autorin, Yvette Polasek, sie trägt eine weiße Bluse und hat dunkle Haare

Yvette Polášek ist als Reiseexpertin beim ÖAMTC Reise- und Mobilitätsservice tätig. In Ihrer Freizeit gehört Ihr Herz neben ihrer Familie, Büchern und Kräutern, dem "Koffer packen", um die Welt zu erkunden. Aktuell liegt ihr Länder-Score bei 59 Ländern. Man kann gespannt sein, wohin es sie demnächst zieht.