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Studie: Was bewegt Österreichs Pendler zum Umsteigen?

Mobilitätsclub und Institut für Verkehrssystemplanung (TU Wien) mit repräsentativer Studie

Der ÖAMTC und das Institut für Verkehrssystemplanung (IVS) der TU Wien haben in einer repräsentativen Studie erhoben, was Österreichs Pendler zur Wahl ihres Verkehrsmittels bewegt. Denn, so ein Ergebnis der Studie, 72 Prozent nutzen ausschließlich das Auto für den Arbeitsweg, 13 Prozent pendeln mit einer Kombination aus öffentlichen und anderen Verkehrsmitteln, neun Prozent zu Fuß, mit dem Fahrrad etc. Nur mit den Öffis fahren lediglich sechs Prozent der Pendler. Zahlen, die die Politik mit Maßnahmen wie dem geplanten 1-2-3-Ticket deutlich Richtung Öffis verschieben will.

Zeit wichtiger als der Preis

Die Studie zeigt mittels innovativer Conjoint-Analyse klar: Das Um und Auf bei der Verkehrsmittelwahl sind möglichst kurze Fahrzeiten – inklusive Zugangs-, Abgangs- Warte- und Umsteigezeiten – die für mehr als die Hälfte der Pendler entscheidend für einen Wechsel wären. Auch bei der Frage, warum reine Autopendler keine Öffis nutzen, liegen die Kriterien "Zeitaufwand" und "Nicht verfügbar" vor allen anderen Antwortmöglichkeiten. Und zwar sowohl für überregionalen öffentlichen Verkehr als auch für innerstädtische Angebote. Prof. Georg Hauger zieht daraus einen klaren Schluss: "Eine Umgestaltung der Tarife allein wird keine wesentliche Auswirkung auf die Verkehrsmittelwahl haben, wenn nicht zusätzlich andere Faktoren verändert werden."

ÖAMTC für flächendeckenden Mikro-ÖV, MaaS-Angebote und Hebung des Pkw-Besetzungsgrades 

Auch aus Sicht des ÖAMTC ist es sinnvoll, Pendler zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel zu animieren. Das helfe bei der Erreichung der Klimaziele, und entlaste die angespannte Verkehrssituation in österreichischen Städten. Durch die vorliegende Studie sieht sich der Mobilitätsclub in seinen Forderungen bestätigt. Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC Interessenvertretung: "Das 1-2-3 Ticket ist eine richtige Maßnahme. Noch wichtiger wäre aber eine Ausweitung praktikabler Mobilitäts-Angebote für Pendler." Konkret fordert der Mobilitätsclub, den flächendeckenden Ausbau von Rufbus-Angeboten, sogenanntem Mikro-ÖV, im ländlichen Raum. In urbanen Gegenden braucht es einen funktionierenden Markt für Mobility-as-a-Service-Angebote (MaaS), die die Nutzung unterschiedlichster Verkehrsmittel mit einer App und einer Rechnung erlauben. Außerdem sollte der Besetzungsgrad von Pendler-Pkw angehoben werden, indem man möglichst rasch den finanzrechtlichen Spielraum für eine Abgeltung von "Mitnahmen" von fünf auf 25 Cent pro Kilometer anhebt.

In Österreich sind laut Statistik Austria 2,3 Millionen Menschen – also rund 53 Prozent aller aktiv Erwerbstätigen – Pendler. Das bedeutet, sie arbeiten außerhalb ihrer Wohngemeinde. Pendeln ist zudem ein ländliches Thema: Knapp 90 Prozent der Pendler wohnen in Gemeinden oder Städten mit weniger als 50.000 Einwohnern.

Die Studie wurde im Juni 2020 als repräsentative Online-Befragung unter 1.729 österreichischen Pendlern vom Meinungsforschungsinstitut Kantar durchgeführt. Multivariate Statistik: Institut für Verkehrssystemplanung (IVS) der TU Wien (Prof. Georg Hauger).

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
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