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ÖAMTC: Mehr Fahrzeugbrände im Sommer – alternative Antriebe sind sicher

Hand-Feuerlöscher können Brände eindämmen, bei Kfz-Brand in Tunnel über Fluchtwege raus

In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Berichte über brennende Fahrzeuge. Dass es derzeit häufiger brennt, liegt an der Jahreszeit. "Im Sommer gibt es mehr Fahrzeugbrände als im Winter. Der Grund ist einfach: Bei Hitze ist die Brandgefahr höher als in der kalten Jahreszeit – je wärmer die Umgebung oder die Oberflächentemperatur, desto leichter entzündet sich Entzündliches", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Außerdem sind im Sommer vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge mit teils sehr leicht entzündlicher Ladung, z. B. Heu, unterwegs. Die Sorge, dass moderne Kfz leichter brennen, ist aber unbegründet.

Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) listet auf seiner Website für das Jahr 2022 in Österreich (ohne Vorarlberg) 1.991 Brandeinsätze bei Pkw & Lkw auf. "Vor einigen Jahren haben ÖAMTC und ÖBFV einen langjährigen Durchschnitt von 1.800 Fahrzeug-Bränden pro Jahr errechnet. Die aktuellen Zahlen liegen also im Schnitt", so Kerbl. Das Gros (ca. 80 Prozent) der Fahrzeug-Brände betrifft Pkw.

Brennt ein Lkw oder Bus, führt das aber rasch zu erhöhter medialer Aufmerksamkeit – auch weil oft Straßensperren damit einhergehen. "Bei Lkw entstehen Brände vor allem bei der Bremsanlage bzw. bei den Reifen (auch am Hänger) durch Reifenschäden oder zu niedrigen Reifendruck. Reisebusse und Pkw neigen eher zu Bränden im Motorraum, z. B. durch technische Defekte, marode elektrische Leitungen, Öl- und Kraftstoffrückstände", erklärt der ÖAMTC-Techniker.

Lkw- bzw. Pkw-Brände im Zuge von Unfällen mit Personenschaden (UPS) sind selten. Hierzu weist die Unfallstatistik fürs Vorjahr 18 UPS mit Kfz-Bränden aus (14 Pkw, 4 Lkw) – bei in Summe rund 30.000 UPS mit Kfz-Beteiligung.

Keine höhere Brandgefahr bei alternativ betriebenen Fahrzeugen

Alternativ betriebene Kfz (Gas-, Wasserstoff-, E-Fahrzeuge) sind übrigens genauso sicher wie Benziner oder Diesel. "Die Kraftstoffanlagen und ggf. die Akkus sind bei diesen – meist neueren – Fahrzeugen sehr gut geschützt. Im Falle eines Brandes müssen die Einsatzkräfte ein Übergreifen auf Batterien bzw. Kraftstoffanlagen verhindern. Dafür sind sie eigens geschult", weiß der ÖAMTC-Experte.

Verhaltens-Tipps bei Fahrzeugbrand

Wenn das eigene Fahrzeug brennt, sollte man sich wie folgt verhalten:

* Auto an einem sicheren Ort zum Stehen bringen

* Warnblinkanlage einschalten, Motor abstellen und Fahrzeug verlassen

* Feuerwehr verständigen

* Insassen bergen, Erste Hilfe leisten und dabei ggf. Handfeuerlöscher oder Löschspray zum Personenschutz verwenden.

Ist eine Bergung nicht möglich, kann man versuchen, den Übergriff des Brandes auf den Fahrgastraum zu verhindern oder bis zum Eintreffen von Rettungskräften zu verzögern. "Schon mit einem kleinen 500-Gramm-Schaumlöscher lässt sich ein Entstehungsbrand wirkungsvoll eindämmen. So ein Schaumlöscher passt in jedes Pkw-Handschuhfach", weiß der ÖAMTC-Techniker. Nach einem selbst gelöschten Motorbrand darf man ein Auto aber nicht mehr in Betrieb nehmen. Das Feuer könnte erneut aufflammen. Das Fahrzeug muss in einer Werkstatt überprüft werden.

Fahrzeugbrand im Tunnel

Wer in einem Tunnel Rauch beim eigenen Fahrzeug bemerkt, sollte in einer Pannenbucht oder am rechten Fahrbahnrand so stehen bleiben, dass Einsatzkräfte nicht behindert werden. Dann: Motor abstellen, Schlüssel stecken lassen und aussteigen. Wenn möglich sollte man den Brand in der Entstehungsphase löschen – dazu die im Tunnel verfügbaren Feuerlöscher benutzen. Unbedingt die offiziellen Notrufanlagen (Telefon, Taster "SOS", "Brand") verwenden – damit erfolgt eine automatische Ortung des Notrufes. Bei starker Rauchentwicklung den Tunnel über die angezeigten Fluchtwege sofort verlassen.

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
kommunikation@oeamtc.at
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