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ÖAMTC: Heuer bereits 38 getötete Motorradfahrende

Mehr als die Hälfte bei Alleinunfällen verunglückt

Wien (OTS) - Zwischen 1. Jänner und 20. Juni 2018 verunglückten laut vorläufigen Daten 38 Motorradfahrende tödlich – das ist zu diesem Zeitpunkt der höchste Wert seit 2014 und der dritthöchste der vergangenen zehn Jahre. Aktuell ist jeder fünfte Getötete im Straßenverkehr ein Motorradfahrender. "Viele der diesjährigen tödlichen Motorradunfälle sind auf Aufmerksamkeitsdefizite der Lenker zurückzuführen. Sie schätzen Streckenverläufe falsch ein, fahren in Kurven zu schnell hinein und starten Überholmanöver, wo es sich nicht ausgeht", erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. Das bestätigen auch die Hauptunfallursachen – nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und riskante Manöver beim Überholen.

Das gute Wetter sowie die steigenden Motorrad-Zulassungszahlen können die Unfallzahlen zwar erklären: 2017 waren 518.000 Motorräder (inkl. Leichtmotorräder) zugelassen, das sind um 170.000 oder 50 Prozent mehr als im Jahr 2007. Die Zahl der Pkw stieg im gleichen Zeitraum um 15 Prozent. Allerdings könnten viele dieser Unfälle durch entsprechenden Schutz, Fahrzeugbeherrschung und Wissen über mögliche Unfallursachen vermieden oder zumindest die Unfallschwere drastisch gemildert werden. "Die größte Gefahr beim Motorradfahren ist der ungeübte Fahrer. Wer wenig Übung hat, macht Fehler, schätzt Gefahren falsch ein und kann nicht adäquat reagieren", weiß der ÖAMTC-Verkehrsexperte.

Alleinunfälle, Frontalkollisionen und Kreuzungsunfälle als größte Gefahren

Etwa 50 Prozent aller diesjährigen tödlichen Motorradunfälle waren Alleinunfälle, ausgelöst meist durch einen Fahrfehler des Bikers. Dabei können auch unvorhersehbare Mängel im Straßenzustand, wie Verschmutzungen durch Kies, Laub, Schmiermittel u. ä. zu unvermeidbaren und vor allem unkontrollierbaren Stürzen führen.

Frontalkollisionen haben zumeist fatale Folgen für den Motorradfahrenden. "Ursachen sind riskante Überholmanöver, oft an Stellen mit unzureichenden Sichtweiten, sowie zu schnelles Fahren in Rechtskurven, wo der Motorradfahrende in Folge dessen in den Gegenverkehr gerät", erklärt der ÖAMTC-Verkehrsexperte.

Bei Kreuzungsunfällen wird der Motorradfahrer vom Unfallgegner oft übersehen. Klassische Beispiele sind Linksabbieger, die einen entgegenkommenden Biker übersehen werden. Eine weitere Gefahr an Kreuzungen ist, dass ein Motorrad aufgrund der schmalen Silhouette oft verdeckt wird: Motorräder 'verschwinden' dann hinter der A- oder B-Säule eines Pkw oder hinter Verkehrszeichen und Werbetafeln. "In jedem Fall sind auch die Biker selbst gefordert. Denn wer als Motorradfahrer mit derartigen Situationen rechnet und defensiv fährt, kann oft einen Unfall vermeiden", appelliert der ÖAMTC-Experte.

Richtiges Reagieren in Gefahrensituation kann Leben retten

Notbremsungen, Ausweichmanöver und richtiges Kurvenfahren müssen regelmäßig trainiert werden, damit man in einer Gefahrensituation automatisch reagieren kann. "Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, muss sein Gerät beherrschen, sich möglicher Risikosituationen bewusst sein und Reserven halten, damit man im Ernstfall noch reagieren kann. Gleichzeitig müssen andere Verkehrsteilnehmer vermehrt auf spezielle Gefahrensituationen mit Motorrädern sensibilisiert werden", bekräftigt Georg Scheiblauer, Chefinstruktor Motorrad der ÖAMTC Fahrtechnik. Insbesondere bei Kreuzungen, beim Abbiegen und Spurwechseln sollten alle zweimal schauen und sich vergewissern, dass niemand verdeckt wird. Unter www.oeamtc.at/fahrtechnik kann man sich über Motorrad-Trainings in den acht ÖAMTC Fahrtechnik-Zentren informieren und die Kurse online buchen.

Hilfe im Notfall bietet die mobile App BikerSOS: Sie kann u. a. Unfälle von Motorradfahrern feststellen und wählt automatisch einen Notfallkontakt (privat oder institutionell), um Hilfe zu holen. ÖAMTC-Mitglieder erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent auf die Premium-Jahresmitgliedschaft bei BikerSOS. Infos dazu gibt es unter www.oeamtc.at/vorteilspartner oder mobil in der ÖAMTC App.

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
kommunikation@oeamtc.at
https://www.oeamtc.at

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