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ÖAMTC-Flugrettung: Pilotprojekt mit Rettungswinde am Christophorus 14 gestartet

Ergänzung zu bestehendem Taubergungskonzept – Vier-Personen-Crew 24/7 einsatzbereit

Mit 1. Juli hat die ÖAMTC-Flugrettung das Einsatzspektrum von Christophorus 14 erweitert: Vorerst auf Basis eines Testbetriebs für die Dauer eines Jahres ist der in Niederöblarn stationierte Notarzthubschrauber mit einer hochmodernen Rettungswinde ausgestattet – und steht damit auch für nächtliche Bergeeinsätze zur Verfügung. "Wir ergänzen damit die notfallmedizinische Versorgung im alpinen Raum. Insbesondere in der Nacht ist dies ein wichtiger Schritt in Hinblick auf unseren Anspruch, Menschen in Not noch schneller und sicherer helfen zu können", sagt Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. "Das Projekt bringt uns diesem Ziel ein gutes Stück näher." Die Umsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit der Bergrettung, den Leitstellen sowie regionalen Einsatzorganisationen – ein weiteres Beispiel für die bewährte und vertrauensvolle Zusammenarbeit in der alpinen Notfallversorgung, getreu dem Motto "Lebensrettung ist Teamarbeit".

Ein zentraler Bestandteil ist die fixe vierköpfige Crew am Stützpunkt: Neben Pilot:in, Notärzt:in und Flugretter:in steht ab sofort rund um die Uhr auch ein:e speziell ausgebildete:r Bergespezialist:in zur Verfügung. Dadurch ist Christophorus 14 an sieben Tagen der Woche Tag und Nacht für Einsätze mit der Winde bereit – ohne zusätzliche Alarmierung oder Zeitverzögerung. "Auf diese Weise gewinnen wir wertvolle Minuten, die im Ernstfall entscheidend sein können", weiß Trefanitz.

Einsatz mit der Winde wurde intensiv trainiert

In den vergangenen Wochen haben sich die Teams in Niederöblarn intensiv auf den Start des Pilotprojekts vorbereitet. Der Windenbetrieb wurde dabei umfassend trainiert – bei Tag und Nacht, in unterschiedlichen Szenarien und unter realistischen Bedingungen. Ziel dieser Trainingsphase war die sichere Integration der Rettungswinde in den bestehenden 24/7-Flugbetrieb. "Es ist essenziell, dass sich alle Crewmitglieder mit dem neuen System vertraut machen und die Erprobung unter realen Bedingungen stattfindet", erklärt Klaus Schwarzenberger, operativer Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. "Nur so können wir die nötige Routine und Sicherheit im Umgang mit dieser Technik gewährleisten – insbesondere bei Nachteinsätzen."

Parallel zu den Trainings wurden einsatzrelevante Leistungsdaten erhoben, etwa zur Flugcharakteristik der H135 in großer Höhe, zu Temperatur- und Windverhältnissen sowie zu möglichen Auswirkungen des zusätzlichen Crewmitglieds auf Einsatzprofil und Reichweite. Wertvolle Unterstützung kam dabei von erfahrenen Partnerorganisationen: Die mit Windenoperationen in großen Höhen vertrauten Spezialist:innen von Aiut Alpin aus Südtirol brachten ihr Know-how in die Umsetzung ein. Die ADAC-Luftrettung stellte nicht nur die Winde für den Projektzeitraum zur Verfügung, sondern gab auch wichtige Inputs durch den fachlichen Erfahrungsaustausch bezüglich der technischen Komponenten.

Zwei Konzepte, ein Ziel

"Wir verstehen dieses Pilotprojekt als wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung unserer alpinen Einsatzkompetenz. Das betrifft vor allem die Nacht: Hier sind die bewährten Taubergungen, wie sie unsere Crews tagsüber mit großer Kompetenz und Routine durchführen, aufgrund der aktuellen Regularien nicht möglich", betont Trefanitz. "Nach Ablauf des ersten Jahres werden wir das Projekt jedenfalls umfassend evaluieren – unter anderem in Hinblick auf Einsatznutzen, Wirtschaftlichkeit und Systemtauglichkeit im Regelbetrieb."

Fest steht aber bereits jetzt: Eine flächendeckende Umstellung der Flotte auf Winde ist nicht vorgesehen. Vielmehr wird die ÖAMTC-Flugrettung künftig auf eine Kombination beider Systeme setzen: Die Rettungswinde kommt dann zum Einsatz, wenn sie aus einsatztaktischen Gründen sinnvoll und notwendig ist – etwa bei Nacht. An allen anderen alpinen Stützpunkten bleibt die Taubergung weiterhin das Mittel der Wahl: Sie ist flexibel, wirtschaftlich und operationell höchst effizient sowie im täglichen Einsatz erprobt. "Letztlich steht für uns nicht das eingesetzte System im Mittelpunkt. Unsere Aufgabe ist es, das bestmögliche Mittel einzusetzen, um Menschen in Not rasch, sicher und professionell zu helfen", so Trefanitz abschließend. "Denn Notfälle halten sich nicht an technische Möglichkeiten. Sie erfordern vielmehr innovatives Handeln und den Willen zur ständigen Weiterentwicklung."

Gruppenfoto (v.l.n.r.): Andreas Wimmer (Pilot), Fabian Ömmer (Winch Operator), Marco Trefanitz (CEO ÖAMTC-Flugrettung), Florian Pundy (Notarzt), Johannes Seiwald (Bergespezialist).

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
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Bilder & Grafiken

ÖAMTC-Flugrettung_C14_Pilotprojekt mit Rettungswinde ÖAMTC-Flugrettung_C14_Pilotprojekt mit Rettungswinde © Christoph Graif
ÖAMTC-Flugrettung_C14_Pilotprojekt mit Rettungswinde ÖAMTC-Flugrettung_C14_Pilotprojekt mit Rettungswinde © Christoph Graif
ÖAMTC-Flugrettung_C14_Pilotprojekt mit Rettungswinde ÖAMTC-Flugrettung_C14_Pilotprojekt mit Rettungswinde © Christoph Graif
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