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ÖAMTC: Am 15. November ist Welt-Gedenktag für Straßenverkehrsopfer

Über 85.000 Verkehrstote in Österreich seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961

Seit 1993 wird an jedem dritten Sonntag im November aller Menschen, die im Straßenverkehr ihr Leben lassen mussten, gedacht. Laut Schätzungen der WHO sterben jährlich weltweit noch immer 1,5 Millionen Menschen im Straßenverkehr. Verkehrsunfälle sind somit die global achthäufigste Todesursache. In Österreich geht die Zahl der Verkehrstoten kontinuierlich zurück: "Für 2020 erwarten wir einen neuerlichen Tiefstand bei tödlichen Unfällen im Straßenverkehr – erstmals könnten es unter 400 Verkehrstote am Jahresende sein", erklärt ÖAMTC Unfallforscher David Nosé. Bis zum 8. November 2020 verunglückten in Österreich laut Innenminesterium (BMI) 301 Menschen bei Verkehrsunfällen. "Es lässt sich deutlich erkennen, dass die Maßnahmen, die bei uns über die Jahre gesetzt wurden, zu einem Rückgang der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr geführt haben. Klar ist aber, dass es noch eine Menge zu tun gibt, denn jeder Verkehrstote ist einer zu viel", so Nosé.

Positive Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit – Maßnahmen zeigen Wirkung

Während in Österreich im Jahr 1972 ein trauriger Spitzenwert von 2.948 Verkehrstoten verzeichnet wurde, verunglückten im Jahr 2019 416 Menschen tödlich – und das bei steigenden Bevölkerungs- und Kfz-Bestandszahlen sowie deutlich gesteigerter Mobilität. Seit 1961 sind über 85.000 Menschen im Zuge von Verkehrsunfällen in Österreich ums Leben gekommen – rund 13.000 davon seit der Jahrtausendwende. "Hier zeigt sich ganz deutlich, dass die vielfältigen Maßnahmen, die seit dem Negativrekord in den 70er Jahren ergriffen worden sind, Wirkung zeigen", erklärt Nosé und ergänzt: "So trugen z. B. die Einführung der Gurtpflicht im Jahr 1976, die verpflichtende Nutzung von Kindersitzen ab 1994, die Senkung des Alkohollimits auf 0,5 Promille im Jahr 1998 sowie die generelle Effizienzsteigerung der Rettungskette und die deutlich verbesserte Notfallmedizin dazu bei, den Verkehrsraum sowie die Mobilität sicherer zu machen."

Auch im Bereich der aktiven und passiven Fahrzeugsicherheit hat sich nicht zuletzt aufgrund akribischer Tests, wie den seit 1997 durchgeführten EuroNCAP Crashtests, vieles verbessert. Nosé: "Dank intensiver Bemühungen sind umfangreiche Airbag-Systeme, hochfeste Stähle, aber auch aktive Fahrsicherheitssysteme wie ABS, ESP und aktive Notbremsassistenten in aktuellen Fahrzeugen Teil der Serienausstattung."

Im Bereich der Straßeninfrastruktur erfolgten über die Jahre ebenfalls Verbesserungen: So wurden unter anderem schlecht einsehbare Kreuzungen entschärft, die seitliche Absicherung ortsfester Hindernisse verbessert, Geh- und Radwege ausgebaut sowie Geschwindigkeitslimits adaptiert und die Kontrolldichte durch die Exekutive erhöht. Auch in die Lenkerausbildung wurde investiert: Mit der Einführung der Mehrphasenausbildung im Jahr 2003 startete eine intensive Schulungs- und bewusstseinsbildende Maßnahme für Führerscheinneulinge mit dem Ziel, die Folgen von riskantem Verhalten im Straßenverkehr aufzuzeigen und die Unfallzahlen in dieser Risikogruppe zu senken – mit nachhaltigem Erfolg.

Ziel "Vision Zero" noch lange nicht erreicht – Innovationen als Hoffnungsträger

Innovationsträchtige Maßnahmen, wie (teil-)autonomes Fahren sowie die Vernetzung von Fahrzeugen mit der Straßeninfrastruktur (Car2X), können dabei helfen, die Anzahl der Verkehrstoten weiter zu senken. Zudem muss der Faktor Mensch weiterhin verstärkt in den Fokus gerückt werden. Schätzungen gehen davon aus, dass zumindest 90 Prozent aller Verkehrsunfälle aufgrund menschlicher Fehler passieren. In Zeiten moderner Kommunikationstechnologien sowie neuerster Infotainmentsysteme in Fahrzeugen steigt die Gefahr von Ablenkungen – ganz gleich womit oder wie man unterwegs ist. Um Leben zu schützen muss diesbezüglich noch mehr in Aufklärungsarbeit investiert werden. "Das Um und Auf für ein sicheres Miteinander auf Österreichs Straßen ist und bleibt ein rücksichtsvolles und vorausschauendes Verhalten", so der ÖAMTC-Unfallforscher abschließend. "Nur so kann uns eine weitere Reduktion tödlicher Verkehrsunfälle gelingen."

Rückfragehinweis für Journalist:innen:

ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
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