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ÖAMTC: 2020 bereits 33 Radfahrer bei Verkehrsunfällen getötet

Hauptunfallursache Ablenkung/Unaufmerksamkeit – Studie des Mobilitätsclubs bestätigt Gefahr von Nebentätigkeiten – erhöhte Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer unerlässlich

Bis inklusive 18. Oktober 2020 sind im Jahr 2020 bereits 33 Radfahrer getötet worden – genauso viele wie im gesamten Vorjahr. 13 davon waren mit einem E-Bike unterwegs, eine Person mit einem E-Tretroller. Zwei der tödlich verunglückten Rad- und E-Rollerfahrer waren in der Altersgruppe der unter 40-Jährigen, die Mehrheit betrifft höhere Altersgruppen. Hauptunfallursache bei Radunfällen im Vorjahr war "Unachtsamkeit/Ablenkung" mit 40 Prozent vor "Vorrangverletzungen" (25 Prozent) und "nicht angepasstem Tempo" (8 Prozent) (Quelle: Statistik Austria). Die Gefahr der Unachtsamkeit aufgrund einer Ablenkung hat der ÖAMTC in einer Studie geprüft und analysiert. "Wir haben junge Fahrrad- und E-Tretrollerlenker bei Testfahrten auf einem ausgesuchten Parcours vor Aufgaben gestellt, die in der Rad-Realität oft durchgeführt werden. Dabei konnten wir zeigen, dass ablenkende Tätigkeiten zu gravierenden Fahrfehlern führen, egal wie fit und erfahren eine Person am Fahrrad oder Tretroller ist", fasst ÖAMTC-Psychologin Marion Seidenberger zusammen.

Bei der Studie, die im März 2020 im ÖAMTC Fahrtechnik Zentrum Teesdorf durchgeführt wurde, mussten die Teilnehmer während der Fahrt bestimmte Tätigkeiten durchführen, z. B. das Fahrradlicht einschalten, einen am Lenker baumelnden Gegenstand abnehmen, trinken aus einer Flasche und das Handy benutzen – aber dennoch auf alle Verkehrsregeln achten und sie befolgen. "Bei den Fahrten mit Ablenkungen waren vergessene Abbiege-Handzeichen, eine verminderte Anhaltebereitschaft bei 'Stopp', unterlassene Sicherheits-Schulterblicke und eine reduzierte Bremssicherheit deutlich erkennbar", so Seidenberger. Durch die sichtbar veränderte Fahrdynamik benötigten die abgelenkten und unachtsameren Lenker auch viel mehr Platz auf der Fahrbahn.

Eine Befragung der Teilnehmer ergab überdies, dass die meisten denken, sie sind trotz Nebentätigkeiten gut, sicher und richtig unterwegs. "Das Risikobewusstsein bezüglich Ablenkung ist auch bei Radfahrern noch immer nicht ausreichend ausgeprägt. Klar ist: Ablenkungen kosten Reaktionszeit, verändern die Fahrdynamik, benötigen mehr Verkehrsfläche und machen einen für andere schwer einschätzbar", appelliert die Expertin des Mobilitätsclubs an die Eigenverantwortung der Radfahrer. "Nebentätigkeiten, so banal sie auch erscheinen mögen, können schwere Fahrfehler auslösen. Gerade jetzt, bei schlechtem Wetter und geringerer Helligkeit, ist es besonders wichtig, als Fahrradlenker aufmerksam, gut geschützt und sichtbar unterwegs zu sein." Klar ist aber auch, dass eine erhöhte Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer unerlässlich ist.

Tödlich verunglückte Radfahrer 2020 (inklusive E-Bike und E-Tretroller)*

Bundesland

Fahrrad

davon E-Bike

E-Tretroller

Burgenland

0

0

0

Kärnten

3

0

0

6

4

1

4

2

0

Salzburg

6

4

0

Steiermark

4

1

0

Tirol

4

0

0

Vorarlberg

5

2

0

Wien

0

0

0

Unbekannt

1

0

0

Österreich

33

13

1

*Quelle: BMI, ÖAMTC Unfallforschung (Stand 18.10.2020)

 

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ÖAMTC | Öffentlichkeitsarbeit
T +43 (0)1 711 99 21218
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Dokumente

Ablenkung - Studie 2020 (application/pdf , 1816kB)

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