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Aktuelle ÖAMTC-Erhebung: Gurtanlegequote nicht zufriedenstellend (Teil 1)

64.400 Pkw-Insassen beobachtet – elf Prozent nicht angeschnallt

Wien (OTS) - Im März und April 2017 hat der ÖAMTC österreichweit – überwiegend in den Landeshauptstädten – eine Erhebung der Gurtanlegequote durchgeführt. Beobachtet wurden rund 64.400 erwachsene Pkw-Insassen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Insgesamt waren 10,9 Prozent nicht angeschnallt. "Ein alarmierend hoher Wert. Denn man muss bedenken, dass die gesamte Sicherheitsausstattung in einem Fahrzeug nur im Zusammenspiel mit dem Gurt ihre volle Wirkung entfalten kann", erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.

Die Unfallstatistik zeigt, dass Gurte tatsächlich lebensrettend sein können: Zwischen 2012 und 2016 trugen 338 der bei Verkehrsunfällen getöteten Pkw-Insassen keinen Sicherheitsgurt (das entspricht rund einem Drittel aller im Pkw getöteten Personen; Quelle: Statistik Austria). "Neun Prozent aller im Pkw gesicherten Personen trugen im Zuge eines Unfalles schwere bis tödliche Verletzungen davon. Bei ungesicherten Personen waren es 30 Prozent", weist Nosé auf das signifikant höhere Verletzungsrisiko ohne Gurt hin.

Zwtl. Gurtmuffel eher männlich und in Ostösterreich unterwegs

Aus der Gurterhebung geht hervor, dass vor allem männliche Fahrzeuginsassen auf den Sicherheitsgurt verzichten. So trugen von den rund 38.000 beobachteten Männern 12,3 Prozent keinen Gurt, bei den Frauen waren es "nur" 8,6 Prozent. "Dieses Verhältnis deckt sich zudem auch sehr gut mit den Daten aus der Unfallstatistik", so der ÖAMTC-Verkehrstechniker.

Im Bundesländer-Vergleich zeigen die Erhebungsdaten, dass vor allem in Vorarlberg (2,1 Prozent) und in Salzburg (5,4 Prozent) selten auf den Sicherheitsgurt verzichtet wird. Im Gegensatz dazu sind im Burgenland (23,5 Prozent) sowie in Wien (16,1 Prozent) sehr viele Gurtmuffel unterwegs.

Zwtl. Tödliche Gefahr im Nacken

Im Zuge der Erhebungen wurde auch deutlich, dass die Gurtmoral auf den Rücksitzen nach wie vor sehr gering ist. Schnallen sich auf den Vordersitzen 9,3 Prozent der Pkw-Insassen nicht an, so waren es auf den Rücksitzen doch 34,8 Prozent der rund 4.000 beobachteten Personen, welche auf einen Gurt verzichteten. "Dabei ist der Sicherheitsgurt gerade auf den Rücksitzen nicht nur zum Selbstschutz notwendig", weiß der ÖAMTC-Experte. "Denn bei einem Unfall mit 50 km/h prallt eine 55 kg schwere Frau mit einer Wucht von rund 2,5 Tonnen gegen den Vordersitz. Jedem, der vorne sitzt, muss klar sein, dass das eine tödliche Gefahr darstellt. Daher muss man sich auch aus Eigeninteresse stets vergewissern, dass alle Personen im Fahrzeug angegurtet sind."

Abschließend appelliert der ÖAMTC-Experte an alle Fahrzeuginsassen, immer, auch auf Kurzstrecken im Ortsgebiet, den Gurt anzulegen: "Bereits bei Tempo 30 sind die freiwerdenden Kräfte so groß, dass man sein eigenes Körpergewicht mit Armen und Beinen nicht mehr abstützen kann. Das haben auch ÖAMTC-Crashtests immer wieder gezeigt."

Aviso an die Redaktionen: Ein Video zu dieser Aussendung steht demnächst auf der APA-Videoplattform unter http://videoservice.apa.at im Channel OEAMTC zur Verfügung.

(Forts.)

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