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Frankreich: Generalstreik am 10. September

In Frankreich kann es am 10. September aufgrund eines Generalstreiks zu Störungen im Bus- und Bahnverkehr, an Flughäfen sowie auf Autobahnen kommen. Reisende erfahren, wie sie sich über die aktuelle Lage informieren können und wann bereits der nächste Streik droht.

Blick auf eine Demonstration in Frankreich mit einer dichten Menschenmenge, die mit Plakaten und Slogans durch eine Straße zieht
Demo in Frankreich © Benny_B2R-pixaby

Proteste gegen Sparpläne: Streiks im ganzen Land

Mehrere Gewerkschaften und Protestgruppen planen am Mittwoch, 10. September, einen Generalstreik in Frankreich, um gegen die Sparpläne der Regierung zu protestieren. Unter dem Motto ‚Bloquons tout‘ („Alles blockieren“) soll das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen kommen.

Einige größere Gewerkschaften wollen erst am Donnerstag, 18. September, zu Protestaktionen aufrufen – auch dann sind größere Beeinträchtigungen im Reiseverkehr möglich. Weitere Streiktermine könnten folgen.

Die Aufrufe verbreiteten sich über Online-Plattformen und gewinnen zunehmend Unterstützung aus verschiedenen Bereichen. Anders als bei früheren Streiks gibt es diesmal keine zentrale Organisation, die die Aktionen koordiniert.

Betroffene Reisende

Im Verkehrssektor ist mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Die drittgrößte Eisenbahngewerkschaft hat zu einem „massiven Streik“ aufgerufen. Züge, Fluglinien – inklusive internationaler Verbindungen – sowie der Straßenverkehr könnten mit starken Verzögerungen und Störungen konfrontiert sein.

Mögliche Ausweitung auf weitere Branchen

Neben dem Transport könnten auch zahlreiche andere Bereiche vom sozialen Protest betroffen sein: Banken, Postdienste, Energieversorgung sowie die Gastronomie. Viele Geschäfte, Museen, Sehenswürdigkeiten und touristische Ziele könnten am und über den 10. September hinaus geschlossen bleiben.

Streik auch am 18. September

Die acht französischen Gewerkschaftsbünde, die sich an letztem Freitag getroffen haben, sind zwar über ihre Unterstützung für die Bewegung vom 10. September gespalten, haben sich jedoch auf eine gemeinsame Mobilisierung am 18. September verständigt – notfalls auch mit Streiks und Demonstrationen.

Besonders der Bahnverkehr dürfte massiv beeinträchtigt sein: Die drei größten Lokführergewerkschaften, die zusammen rund 70 % der Beschäftigten vertreten, rufen für diesen Tag zum Streik auf. Dadurch wird das Schienennetz sowohl im nationalen Verkehr als auch bei internationalen Verbindungen erheblich gestört.

Auch der Luftverkehr ist betroffen: Die Fluglotsengewerkschaft SNCTA, die etwa 60 % der Beschäftigten vertritt, hat für den Morgen des 18. September einen 24-stündigen Streik angekündigt. Es wird mit massiven Beeinträchtigungen gerechnet – nicht nur bei Flügen von und nach Frankreich, sondern auch bei internationalen Verbindungen, die den französischen Luftraum nutzen.

Darüber hinaus sind auch andere Bereiche des öffentlichen Lebens betroffen: Apotheken bleiben am 18. September sowie an den darauffolgenden Samstagen geschlossen – als Zeichen des Protests.

Tipps für Reisende

  •  Status der Verbindung prüfen: Informieren Sie sich regelmäßig über den aktuellen Status Ihres Flugs, Zuges oder Busses auf der Website des jeweiligen Transportunternehmens oder in der App des Anbieters.
  • Frühzeitig losfahren: Planen Sie zusätzliche Zeit für Anreise, Check-in, Gepäckabgabe oder Umstiege ein – besonders an den angekündigten Streiktagen.
  • Alternative Routen bedenken: Prüfen Sie bei Bedarf Ausweichverbindungen, z. B. mit der Bahn, dem Bus oder einem Mietwagen.
  • Rechte kennen: Bei Ausfällen oder Verspätungen haben Reisende je nach Verkehrsmittel Anspruch auf Entschädigung oder Umbuchung. ÖAMTC Mitglieder können sich bei Fragen zum Thema Reiserecht an die ÖAMTC Rechtsberatung wenden.

Weitere Infos zu Reisestorno und Verkehr

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