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Frankreich: Droht am 10. September ein Generalstreik?

Unter dem Motto „Alles lahmlegen“ rufen Protestgruppen für den 10. September zu landesweiten Aktionen auf. Ob daraus ein Generalstreik wird, ist offen – der Verkehr dürfte jedoch erheblich beeinträchtigt sein. Zudem deutet sich eine Fortsetzung des Streiks am 18. September an.

Blick auf eine Demonstration in Frankreich mit einer dichten Menschenmenge, die mit Plakaten und Slogans durch eine Straße zieht
Demo in Frankreich © Benny_B2R-pixaby

Seit Juli 2025 kursiert in den sozialen Netzwerken ein Aufruf unter dem Motto „tout bloquer“ (alles lahmlegen), als Reaktion auf die von der französischen Regierung angekündigten Sparmaßnahmen. Ob es tatsächlich zu einem Generalstreik kommt, ist noch unklar – sicher ist jedoch, dass zahlreiche Sektoren, darunter auch der Transportbereich, betroffen sein könnten.

Betroffene Reisende

Im Verkehrssektor ist mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen. Die drittgrößte Eisenbahngewerkschaft hat zu einem „massiven Streik“ aufgerufen. Züge, Fluglinien – inklusive internationaler Verbindungen – sowie der Straßenverkehr könnten mit starken Verzögerungen und Störungen konfrontiert sein.

Mögliche Ausweitung auf weitere Branchen

Neben dem Transport könnten auch zahlreiche andere Bereiche vom sozialen Protest betroffen sein: Banken, Postdienste, Energieversorgung sowie die Gastronomie. Viele Geschäfte, Museen, Sehenswürdigkeiten und touristische Ziele könnten am und über den 10. September hinaus geschlossen bleiben.

Erste Aktionen beginnen bereits früher: Am 5. September könnten Taxifahrer Zufahrten zu Flughäfen, Bahnhöfen, Grenzen sowie Treibstofflagern blockieren.

Streik auch am 18. September

Die acht französischen Gewerkschaftsbünde, die sich an letztem Freitag getroffen haben, sind zwar über ihre Unterstützung für die Bewegung vom 10. September gespalten, haben sich jedoch auf eine gemeinsame Mobilisierung am 18. September verständigt – notfalls auch mit Streiks und Demonstrationen.

Besonders der Bahnverkehr dürfte massiv beeinträchtigt sein: Die drei größten Lokführergewerkschaften, die zusammen rund 70 % der Beschäftigten vertreten, rufen für diesen Tag zum Streik auf. Dadurch wird das Schienennetz sowohl im nationalen Verkehr als auch bei internationalen Verbindungen erheblich gestört.

Auch der Luftverkehr ist betroffen: Die Fluglotsengewerkschaft SNCTA, die etwa 60 % der Beschäftigten vertritt, hat für den Morgen des 18. September einen 24-stündigen Streik angekündigt. Es wird mit massiven Beeinträchtigungen gerechnet – nicht nur bei Flügen von und nach Frankreich, sondern auch bei internationalen Verbindungen, die den französischen Luftraum nutzen.

Darüber hinaus sind auch andere Bereiche des öffentlichen Lebens betroffen: Apotheken bleiben am 18. September sowie an den darauffolgenden Samstagen geschlossen – als Zeichen des Protests.

Tipps für Reisende

  •  Status der Verbindung prüfen: Informieren Sie sich regelmäßig über den aktuellen Status Ihres Flugs, Zuges oder Busses auf der Website des jeweiligen Transportunternehmens oder in der App des Anbieters.
  • Frühzeitig losfahren: Planen Sie zusätzliche Zeit für Anreise, Check-in, Gepäckabgabe oder Umstiege ein – besonders an den angekündigten Streiktagen.
  • Alternative Routen bedenken: Prüfen Sie bei Bedarf Ausweichverbindungen, z. B. mit der Bahn, dem Bus oder einem Mietwagen.
  • Rechte kennen: Bei Ausfällen oder Verspätungen haben Reisende je nach Verkehrsmittel Anspruch auf Entschädigung oder Umbuchung. ÖAMTC Mitglieder können sich bei Fragen zum Thema Reiserecht an die ÖAMTC Rechtsberatung wenden.

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