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Die ÖAMTC-Mobilitätsinformationen

Von der Sammlung bis zur Anwendung von Verkehrsdaten.

Routenplanung shutterstock

Wie komme ich am schnellsten und bequemsten ans Ziel – mit den Öffis, dem Fahrrad oder dem Auto?
Wo erwarten mich Parkgebühren und wie bin ich am nachhaltigsten unterwegs? Um das und noch viel mehr beantworten zu können, braucht es Echtzeit-Verkehrs- und Geodaten. In unserer Abteilung ÖAMTC-Mobilitätsinformationen laufen dazu die Fäden zusammen.

ÖAMTC Mobilitätsinformation ÖAMTC
ÖAMTC-Mobilitätsinformationen , © ÖAMTC

Daten als Basis

Informationssysteme – wie etwa der ÖAMTC-Routenplaner im Web oder die App des Clubs – sollen die Personenmobilität effizienter und nachhaltiger gestalten. Damit diese Systeme exakte Informationen liefern, sind Echtzeit-Daten zur Verkehrslage auf Österreichs Straßen notwendig, geplante wie ungeplante.

Baustellen, Demos und Verkehrsbehinderungen werden von einem engmaschigen Netzwerk unterschiedlicher Institutionen, Länder und Kommunen sowie öffentlicher Infrastrukturbetreiber gemeinschaftlich gesammelt – und zwar rund um die Uhr. Nach der Sammlung werden diese Verkehrsdaten dann zur Verwendung über einheitliche Schnittstellen zur Verfügung gestellt. Unterschieden wird nach der Herkunft der Daten:

Öffis   

Unter anderem sammelt die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) im Auftrag verschiedener Öffi-Betreiberunternehmen die notwendigen Informationen, u. a. Verspätungszeiten, Zugausfälle oder Streckenbaustellen. Damit diese Infos in die Routing-Systeme einfließen können, führt sie die VAO in ihren Systemen zu Datensätzen zusammen.

Daten des Straßenverkehrs  

Für den Straßenverkehr ist die Arbeitsgemeinschaft Echtzeitverkehrsinformation Straße Österreich die zentrale Plattform. Hier werden vorrangig Datenbestände für den Auto- und Radverkehr gesammelt und ausgewertet. Die zuständigen Infrastruktur-Betreiber wie Asfinag, Länder, Kommunen und Privatstraßenbetreiberunternehmen liefern diese Informationen an. Ungeplante Ereignisse wie Unfälle, Demos oder wetterbedingte Umstände, die zu Behinderungen im Verkehrsfluss führen, werden von der Polizei in Echtzeit an die EVIS-Plattform weitergeleitet und dort zusammengeführt. Weitere Daten, insbesondere über Verkehrsbehinderungen im Zuge von Großveranstaltungen, steuert der ÖAMTC bei.

Als Grundlage für die Auswertung und Weiterverwendung der Datensätze dient ein komplexes Vertragssystem, das deren Bezug, den Tausch und die Berechtigung zur Bearbeitung zwischen Organisationen regelt. Wichtig: Die verarbeiteten Verkehrsdaten sind anonymisiert, haben keinerlei Verknüpfung zu Personen und unterliegen somit nicht der DSGVO.

Übrigens: Der ÖAMTC hat die VAO und EVIS.at mit konzipiert und in die Umsetzung gebracht. Die Umsetzung von EVIS.at erfolgte ebenfalls im Auftrag des BMK mit Unterstützung des Klima- und Energiefonds.

Individualverkehr und Prüf-Algorithmen

Beim Betrieb der EVIS.at-Plattform nimmt der Club eine zentrale Rolle ein und stellt auch Individualverkehrs-Daten zur Verfügung. Die Sammlung funktioniert so: Straßen-Infrastrukturbetreiber und die Exekutive liefern Meldungen, etwa Baustellen, Staus oder Grenzwartezeiten, in definierten einheitlichen Formaten, an. Die Meldungen werden in unserer Clearingstelle mit einer komplexen Spezialsoftware (teil-)automatisiert überprüft. Dabei werden bestimmte Prüf-Algorithmen durchlaufen, um die Ausgabe veralteter, inhaltlich inkorrekter oder falsch verorteter Meldungen zu verhindern.

Um die 10.000 Datensätze fließen pro Jahr in die Systeme ein.
Helmut Beigl, Leiter der ÖAMTC-Mobilitätsinformationen

Wir sorgen für die Rohdaten-Veredelung

Nicht nur Verkehrsdaten, sondern auch andere mobilitätsrelevante Daten (bspw. Parkgaragen, Kurzparkzonen, Verkehrskameras, touristische Sehenswürdigkeiten) werden von uns entsprechend aufbereitet, damit sie in kartenbasierenden Smartphone-Applikationen und Web-Anwendungen verwendet werden können. Erst wenn sämtliche Informationen ins notwendige Format gebracht worden sind, können die hinterlegten Infos in die Clubservices eingespielt und von unseren Mitgliedern – in Echtzeit – genutzt werden. Der ÖAMTC beliefert auch verschiedene Kooperationspartner:innen, wie Navi-Provider und Rundfunkredaktionen, mit den veredelten Datensätzen unterschiedlicher Inhalte. Um die 10.000 Datensätze fließen pro Jahr in die Systeme ein.

Gemeinsam für mehr Flüssigkeit und Nachhaltigkeit im Verkehr:
Sämtliche Daten werden in standardisierten Formaten – wie von der Europäischen Kommission empfohlen – bereitgestellt. Übrigens: Die Daten können von allen Unternehmen für Dienste und Services (z. B. Rundfunkstationen, Navigations- und Routing-Betreiber) bezogen werden.

Daten als Basis für Informationssysteme ÖAMTC
Daten als Basis für Informationssysteme, © ÖAMTC
Helmut Beigl ÖAMTC

Autor:in

Helmut Beigl ist seit 2005 als Leiter der ÖAMTC-Mobilitätsinformationen beim Club. Er entwickelt gemeinsam mit seinem Team digitale Projekte wie u. a. den ÖAMTC-Routenplaner. Neben dem Job findet man ihn beim Bouldern, Rudern auf der Alten Donau oder – wenn es die Zeit zulässt – auf Reisen durch Südamerika.

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