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Richtig kühlen - die Klimaanlage optimal nützen

Wer in der Hitze einen kühlen Kopf behält, ist überlegter, entspannter und damit sicherer unterwegs. Wenn man einige Tipps beachtet, kann man die Klimaanlage ohne Nebenwirkungen nützen.

Klima_HEN_5229.jpg Heinz Henninger
Kfz-Klimaanlage optimal nutzen © Heinz Henninger

"Bitte schalt die Klimaanlage aus, ich bin nach jeder Fahrt verkühlt und hab Kopfschmerzen." Dieses Problem kennen viele Autofahrer und vermeiden es deshalb, trotz sommerlicher Hitze die kühlende Anlage einzuschalten. Damit verzichten sie auch auf einen wesentlichen Sicherheitsfaktor.

ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl

"Wer in der Hitze einen kühlen Kopf behält ist überlegter, entspannter, und damit sicherer unterwegs. Wenn man einige Tipps beachtet, kann man die Klimaanlage ohne Nebenwirkungen benutzen." 

Wie bediene ich die Klimaanlage optimal?

Die Ratschläge des Mobilitätsclubs:

  • Ist das Fahrzeug vom Parken in der Sonne aufgeheizt, muss die heiße Luft so schnell wie möglich aus dem Auto. Deshalb den Motor starten, die Klimaanlage auf niedrigste Temperatur einstellen und das Gebläse voll aufdrehen. Die Fenster sollten dabei offen sein, damit die heiße Luft schnell entweichen kann.
  • Nach etwa drei Minuten Fenster und - wenn vorhanden - Schiebedach schließen. Nach Betätigung der "Umluft"-Taste wird nur noch die Luft im Wageninneren umgewälzt, dadurch kühlt sie schneller ab.
  • Nach weiteren fünf Minuten sollte man die Funktion "Umluft" wieder ausschalten. Ansonsten könnten die Scheiben beschlagen und die Luftqualität im Auto sinken.
  • Die Kühlluft sollte nie direkt auf den Körper zielen, sonst drohen Verkühlungen. Die beste Dauerkühlung erreicht man über die Defrosterdüsen der Frontscheibe.
  • Übertriebenes Abkühlen ist für die Gesundheit sehr schlecht. Je tiefer man die Temperatur regelt, desto mehr belastet man seinen Kreislauf. Die Klimaanlage sollte maximal fünf Grad unter der Außentemperatur eingestellt werden.

Steffan Kerbl

"Klimaanlagen sind mit Kältemitteln befüllt. Diese verflüchtigen sich sehr leicht und damit lässt die Kühlleistung stark nach. Die optimale Menge an Kühlmittel, die Dichtheit des Systems und ein funktionierendes Aggregat tragen dazu bei, dass die Klimaanlage optimal funktioniert."

Video: Spritsparend fahren bei Hitze

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Klimaanlage regelmäßig überprüfen lassen

Damit man die Vorteile eines klimatisierten Pkw auch nutzen kann, rät der Mobilitätsclub zumindest alle zwei Jahre zu einem Klimaanlagen-Check.

Grundsätzlich gibt es zwei typische Mängel, die bei jeder schlecht oder gar nicht gewarteten Klimaanlage im Laufe der Zeit auftreten: abnehmende Kühlleistung und Entstehung unangenehmer Gerüche. Ersteres liegt in der Regel an fehlendem Kühlmittel, letzteres an Verunreinigungen, meist im Verdampfer.

Kältemittel-Füllmenge kontrollieren - Klimaanlagen sind undicht

ÖAMTC-Expert:innen wissen: Es ist vollkommen normal, dass bei Klimaanlagen jährlich bis zu 15 Prozent des Kältemittels durch die beweglichen Schläuche entweichen. Deshalb sollte man die Kältemittelmenge regelmäßig kontrollieren. Bei einer solchen Überprüfung wird das vorhandene Mittel abgesaugt, die Anlage entfeuchtet und anschließend mit der richtigen Menge Kältemittel wieder befüllt. Wer dieses Prozedere regelmäßig durchführt, erspart sich gleich mehrere Probleme:

  • Fehlt Kältemittel, verschlechtert sich auch die Kühlleistung der Anlage.
  • Bei schlechterer Kühlleistung muss die Klimaanlage mehr arbeiten – der Spritverbrauch steigt.
  • Es kommt zu einem erhöhten Verschleiß der Bauelemente einer Klimaanlage, Folgeschäden sind möglich.

Stellt der Autobesitzer eine Wasserlache unter dem Fahrzeug fest, handelt es sich um Kondenswasser, das vom Verdampfer getropft ist. Das ist ganz normal. Ebenso harmlos ist ein Nebel, der kurze Zeit nach dem Einschalten der Klimaanlage aus den Luftdüsen strömt. "Dieser Nebel stammt ebenfalls vom Verdampfer und ist nichts anderes als feuchte Luft", erklärt ÖAMTC-Techniker Kerbl abschließend.

  

Bei modrigem Geruch sollten die Alarmglocken schrillen 

Von der Klimaanlage ausgehende, unangenehme Gerüche werden meist von einem verunreinigten Verdampfer verursacht. Der Verdampfer ist für die Abkühlung der Luft zuständig. Vereinfacht gesagt: Warme Frischluft wird durch ihn geleitet, abgekühlt und in den Innenraum geblasen. Dabei bildet sich im Verdampfer Kondenswasser. Stellt man den Motor ab, bleibt es dort feucht – ideale Voraussetzungen für gesundheitsschädigende Bakterien und Pilze.

Übrigens: Wenn man den Geruch wahrnimmt, ist es bereits zu spät und eine einfache Desinfektion kann zu wenig sein – zwei bis drei Durchgänge in kurzen Abständen sind dann notwendig. Ein weiterer Grund, die Überprüfung regelmäßig – also bereits vor der Ausbreitung übler Gerüche – durchzuführen.

Ein abschließender ÖAMTC-Techniktipp: Der häufig gebrauchte Ratschlag, die Klimaanlage fünf Minuten vor Fahrtende abzuschalten, hilft tatsächlich. Im Verdampfer bildet sich nach Abschalten kein neues Kondenswasser und die bestehende Feuchtigkeit wird durch die Frischluft getrocknet.

Alle Informationen zur Klimaanlagen-Überprüfung erhält man an den ÖAMTC-Dienststellen.

Video: Klimaanlagen-Überprüfung

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