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Deutschland: Strengere Grenzkontrollen bei der Einreise

Ab sofort werden die Grenzkontrollen bei der Einreise nach Deutschland verschärft. Insbesondere gilt das für die Einreise aus Österreich und Tschechien kommend.

Ein blaues Grenzschild mit den gelben EU-Sternen und der Aufschrift Bundesrepublik Deutschland und Passkontrolle.
Grenzübergang Deutschland © pixabay.com / HeikeBaerbel

Die neue deutsche Bundesregierung setzt die vor der Wahl angekündigten strengeren Grenzkontrollen ab sofort in die Tat um. Damit soll die Zahl der unerlaubten Einreisen in die Bundesrepublik eingedämmt werden.

Bereits im September 2024 wurden vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Landesgrenzen angeordnet. Bei der Einreise aus Österreich gibt es bereits seit 2015 stichprobenartige Kontrollen. Doch nun hat Innenminister Alexander Dobrindt die Bundespolizei angewiesen, diese Kontrollen nochmals zu verschärfen. Spürbar wird das für Reisende vor allem in Bayern bei der Einreise aus Österreich und Tschechien.

Mehr Grenzkontrollen in Bayern

Die Bundespolizei in Bayern verstärkt ab sofort ihre Kontrollen an den Grenzen zu Österreich und Tschechien. Man werde darauf achten, dass die Beeinträchtigungen so gering wie möglich seien, erklärte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion München. Aber natürlich werde mehr kontrolliert und das werde für Reisende auch wahrnehmbar sein. Das gilt im Übrigen nicht nur für Autoreisende, sondern auch für Bahnreisende.

Betroffen ist davon beispielsweise die Saalbrücke in Freilassing nahe Salzburg, wo wieder ein fester Kontrollpunkt eingerichtet wird. An viel befahrenen Routen wie der Autobahn A8 zwischen München und Salzburg kontrolliert die Bundespolizei schon länger.

Stationäre Grenzkontrollen gibt es aber schon seit längerem auch in anderen Bundesländern an mehreren Grenzübergängen zu Polen, Tschechien und der Schweiz.

Auswirkungen für Reisende

Je nach Verkehrsaufkommen muss bei der Einreise nach Deutschland mit Staus und Wartezeiten gerechnet werden. Insbesondere gilt das für verkehrsstarke Wochenenden und Feiertage sowie für die bevorstehende Reisesaison. Betroffen sind vor allem die Grenzübergänge an den Hauptreiserouten:

  • Österreich: Die Autobahnübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim). Die Wartezeiten können in den Spitzenzeiten der Hauptreisezeit eine halbe Stunde oder länger dauern.
  • Polen: Staus von mehreren Kilometern Länge werden zeitweise am Grenzübergang A12 bei Frankfurt (Oder) auf polnischer Seite (A2) registriert.
  • Schweiz: Betroffen sind vor allem die Übergänge Basel, Weil am Rhein (A5) und Kreuzlingen-Konstanz.
  • Tschechien: Unter anderem wird auf der A17 Prag – Dresden verstärkt kontrolliert, was zeitweise Staus am Grenzübergang Breitenau-Schönwald verursacht. Auch an den bayerisch-tschechischen Übergängen wie z. B. Selb, Schirnding oder Waidhaus können Wartezeiten nicht ausgeschlossen werden.

Was Reisende jetzt wissen müssen

  1. Reisedokumente bereithalten
    Auch innerhalb des Schengen-Raums gilt: Reisepass oder Personalausweis mitnehmen – auch für Kinder und für Fahrten über das Deutsche Eck. Ein Führerschein ist kein gültiges Reisedokument. Halten Sie die Dokumente bei der Einreise nach Deutschland griffbereit parat.
  2. Zeitpuffer einplanen
    An stark frequentierten Übergängen wie der A3 (Suben), A8 (Walserberg) oder A93 (Kiefersfelden) kann es zu Verzögerungen kommen. Planen Sie etwas mehr Reisezeit ein.
  3. Verkehrsinfos prüfen
    Vor der Abfahrt aktuelle Verkehrsmeldungen und Grenzwartezeiten checken - am besten im ÖAMTC Verkehrsservice oder im Routenplaner.
  4. Bahnreisende aufgepasst
    Auch für Reisen mit der Bahn gilt: In internationalen Zügen kann es zu stichprobenartigen Kontrollen kommen. Daher unbedingt Reisepass oder Personalausweis mitnehmen.
  5. Freundlich bleiben
    Grenzkontrollen können stressig sein - ein höflicher Umgangston erleichtert die Situation aber für alle Beteiligten.

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