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Vom Schnupperpraktikum zum Traumberuf


Der junge Tiroler Paul Kinne erzählt, wie aus ihm ein gelber Engel wurde.

Auf dem Bild sieht man einen jungen Pannenfahrer des ÖAMTC. Er sitzt in seinem gelben Pannenfahrzeug, schaut beim seitlichen Fenster heraus.. Er hat eine gelbe Jacke an.

Manche Menschen wissen einfach schon früh, was sie einmal machen wollen. Paul Kinne ist so jemand. Technik begeistert ihn, Autos faszinieren ihn – und helfen liegt ihm im Blut.

"Ich hab' immer schon gewusst: Das ist meins!" – wenn Paul Kinne über seinen Job als Pannenfahrer beim ÖAMTC spricht, strahlen seine Augen. Der 21-Jährige aus St. Johann in Tirol ist seit April 2023 KFZ-Techniker am ÖAMTC-Stützpunkt in seiner Heimatgemeinde. Sein bisheriger Werdegang zeigt, was alles möglich ist, wenn Begeisterung, Unterstützung und ein bisschen Mut zusammenkommen.

Alles beginnt bereits mit 13

"Meine Reise beim ÖAMTC hat eigentlich schon 2017 angefangen – da war ich 13 und wollte unbedingt mal in den Job reinschnuppern", erzählt Paul. Die Tür geöffnet hat ihm damals Gerhard Rieder, langjähriger Stützpunktleiter in St. Johann in Tirol und KFZ-Meister.

"Mei, der Paul… den kenn ich, seit er mir nur bis zur Hüfte ging", sagt Rieder lachend. Er erinnert sich genau an das erste Gespräch mit Pauls Mutter: "Sie hat gefragt, ob er bei uns schnuppern darf. Und weil er schon als Kind total autoaffin war, hab' ich natürlich ja gesagt."

Auf dem Bild sieht man einen jungen Pannenfahrer des ÖAMTC. Er sitzt am Lenkrad seines Pannenfahrzeugs und schaut auf die Straße. Er hat eine gelbe Jacke an. Im Hintergrund sieht man einige geparkte Autos. In einiger Entfernung kann man das Tiroler Bergpanorama erahnen.
- Der sympathische Tiroler fühlt sich am Steuer seines Pannenfahrzeugs sichtlich wohl., © ÖAMTCTirol

Zum ÖAMTC – ja, aber mit Umwegen

Für Paul war nach der Hauptschule klar: Er wird KFZ-Techniker. Eine Lehre direkt beim ÖAMTC war damals jedoch noch nicht möglich, also ging er zu einem Autohaus in der Nähe. Heute ist das anders – seit kurzem bildet der Club auch selbst Lehrlinge am Stützpunkt in Kematen aus.

Der Kontakt zu Gerhard Rieder riss auch nach den Schnuppertagen nie ab. Und schon vor Pauls Lehrabschluss sagte der erfahrene ÖAMTC-Mann: "Bewirb dich. Du gehörst zu uns." Paul tat’s – und drei Tage später saß er schon in Innsbruck beim Technischen Leiter. Seinen Abschluss hatte er da noch nicht in der Tasche aber die Zusage zu einem Job beim Mobilitätsclub. Das Vertrauen in ihn war größer als jedes Papier. Eineinhalb Monate später schloss Paul die Lehre mit Auszeichnung ab.

Auf dem Bild sieht man einen jungen Pannenfahrer des ÖAMTC. Er steht neben seinem gelben Pannenfahrzeug und schaut in die Kamera. Er hat eine graue Hose und eine gelbe Jacke an. Im Hintergrund sieht man eine Wiese, die leicht schneebedeckt ist. In einiger Entfernung kann man das Tiroler Bergpanorama erahnen.
- Paul ist überzeugt, dass man in keinem anderen Beruf so viel Wertschätzung erfährt., © ÖAMTCTirol
Auf dem Bild sieht man einen jungen Pannenfahrer des ÖAMTC. Er hockerlt neben einem dunkelgrauen Pkw undhantiiert am Vorderreifen des Fahrzeugs. Er hat eine graue Hose und eine gelbe Jacke an. Im Hintergrund sieht man einen gelben ÖAMTC Stützpunkt.
- Nicht nur seine Begeisterung für Technik kann er im beruflichen Alltag immer wieder ausleben., © ÖAMTCTirol
Auf dem Bild sieht man einen jungen Pannenfahrer des ÖAMTC. Er steht neben seinem gelben Pannenfahrzeug, schaut in die Kamera und räumt Werkzeug in eine seitliche Öffnung des Fahrzeugs. Er hat eine gelbe Jacke an.
- Paul erledigt seine Arbeit mit viel Know-how und ganz viel Herz., © ÖAMTCTirol

Der erste Einsatz – und das Feuer entfacht

"Ich erinnere mich noch genau", erzählt Paul, "Ich war mit meinem jetzigen Kollegen Florian auf einem Einsatz in der Tiefgarage vom Krankenhaus. Ein Auto musste flottgemacht werden. Diese Mischung aus Technik, Eigeninitiative und direkter Hilfe – das hat mich sofort gepackt." Der Moment, wenn man einem Mitglied helfen kann, ist für ihn das größte. "Das Gefühl, gebraucht zu werden, gibt’s so nur beim ÖAMTC."

Ob auf der Straße bei Panneneinsätzen oder am Stützpunkt bei technischen Checks – Paul liebt die Abwechslung. Dazu kommen laufend Schulungen, Weiterbildungen für neue Fahrzeugtypen oder Hochvoltkurse. "Ich hab auch den Lkw- und Motorradführerschein gemacht – da ist echt viel möglich", so der sympathische Tiroler. "Aber am meisten taugt mir die Wertschätzung. Unsere Arbeit wird gesehen, und das spürt man jeden Tag."

Ich könnte mir keinen besseren Job vorstellen!
Paul Kinne

Autos – auch privat eine große Leidenschaft

Auch in seiner Freizeit ist Paul nie weit weg von Motoren. Im Käferclub schraubt er gemeinsam mit Freunden an seinem VW Käfer. Und bei der legendären Kitzbüheler Alpenrallye hilft er bei der Organisation mit. Wenn’s mal nicht um Autos geht, engagiert er sich bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kirchdorf. Helfen liegt ihm eben im Blut.

Ein Mentor mit Herz

Dass Gerhard Rieder für ihn mehr als nur ein Chef ist, sagt Paul offen: "Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Er hat immer an mich geglaubt." Und Paul ist kein Einzelfall. Auch sein Berufsschulkollege Patrick Egger fand über einen ähnlichen Weg zum ÖAMTC – ebenfalls noch vor dem offiziellen Lehrabschluss. Eine kleine Anekdote dazu: "In der Berufsschule mussten sie mal ein fiktives Bewerbungsschreiben schreiben – beide haben es an den ÖAMTC gerichtet", schmunzelt Rieder. "Das sagt doch alles."

Auf dem Bild sieht man einen jungen sowie einen älteren Pannenfahrer des ÖAMTC. Beide stehen vor einem gelben Pannenfahrzeug. Sie umarmen sich freundschaftlich und schauen einander freundlich an. Der ältere trägt eine blaue Jean und einen grauen Pullover mit ÖAMTC Schriftzug. Der jüngere hat eine graue Hose und eine gelbe Jacke ebenfalls mit ÖAMTC Logo an.
- Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe - Gerhard Rieder mit seinem Schützling Paul., © ÖAMTCTirol

"Hier bin ich zu Hause"

Heute hat Paul seinen Platz gefunden. Er ist angekommen – mitten in der gelben Welt des ÖAMTC. Mit Leidenschaft, Einsatz und der richtigen Unterstützung ist aus einem Schnupperpraktikum ein echter Traumberuf geworden.

Sein Fazit? Kurz und klar: "Hier gehör ich hin."