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Tipps zum Chartern

Wer zum ersten Mal ein Boot chartert, sollte einige wichtige Punkte nicht außer Acht lassen.

Steuerrad Segelboot Pixabay
Steuerrad Segelboot © Pixabay

Zu den beliebtesten Charterrevieren in Europa zählen neben der kroatischen Adriaküste die spanischen Balearen, Sardinien, Korsika, die Cote d'Azur sowie die Ostseeküste. In den Wintermonaten bieten sich die kanarischen Inseln im Atlantik, die Karibik sowie Asien für einen Segeltörn an.

Beim Abschluss eines Chartervertrages gilt es einige Punkte zu beachten. Die nachfolgenden Hinweise sollen bei der Vorbereitung auf den Bootsurlaub behilflich sein. Informationen zu den länderspezifischen Bestimmungen in Italien, Kroatien und Österreich sind in den entsprechenden Revierinformationen zu finden.

Was vor Vertragsabschluss zu beachten ist

  • Besitzt der Skipper alle notwendigen Dokumente, die für die Führung des Bootes erforderlich sind (z. B. nautischer Befähigungsnachweis, Funkbetriebszeugnis etc.)? Unbedingt abklären, da sonst im Falle eines Unfalls der Versicherungsschutz entfallen kann.
  • Detaillierte Inventarliste des Bootes
  • Welcher Bootstyp und welche Größe entspricht Ihren Vorstellungen (Anzahl Kabinen, WC, Dusche, Pantry)?
  • Höhe der zu hinterlegenden Kaution und Art der Bezahlung (Bargeld, Kreditkarte)
  • Welche Leistungen sind im Charterpreis inkludiert bzw. welche Nebenkosten fallen an (z. B. für Bettwäsche, Reinigung, Außenbordmotor)?
  • Dürfen Haustiere mit an Bord?
  • Wo kann das Auto während des Segeltörns geparkt werden und welche Kosten fallen dafür an?
  • Sind Fahrräder an Bord bzw. können welche mitgenommen werden?
  • Gibt es Einschränkungen bezüglich Fahrtgebiet?
  • Wie hoch ist der Versicherungsschutz und was ist alles vertraglich gedeckt? Klären Sie unbedingt ab, ob im Schadenfall ein Selbstbehalt oder gar eine persönliche Haftung besteht.
  • Klären Sie sonstige Versicherungsfragen (z. B. Charter-Rücktrittskostenversicherung, Kautionsversicherung, Insolvenzversicherung oder Skipper-Haftpflichtversicherung) ab.

Wichtige Punkte des Chartervertrages

In Streitfällen dient der Chartervertrag als Grundlage für die Klärung von Rechtsfragen. Daher sollte er möglichst vollständig sein und vor Abschluss genau überprüft werden. Folgenden Angaben gehören zu den Minimalanforderungen an einen Chartervertrag:

  • Namen und Anschriften der beiden Vertragsparteien
  • Schiffsdaten wie Schiffsname, Bootstyp, Länge, Breite und Tiefgang sowie gegebenenfalls die Masthöhe
  • Charterpreis und Charterdauer
  • Ort und Zeit der Schiffsübernahme und der -rückgabe
  • Anzahl und Art der übergebenen Dokumente und Schlüssel
  • Liste der an Bord befindlichen Ausrüstung
  • Protokoll über Vorschäden und Mängel

Neben diesen individuellen Angaben sollten im Chartervertrag auch folgende allgemeine Bedingungen geregelt sein:

  • Reservierung, Vertragsschluss sowie gegebenenfalls Rücktrittsrecht
  • Im Charterpreis nicht inkludierte Leistungen
  • Pflichten und Haftung der Vertragsparteien
  • Erfüllungsort und Gerichtsstand

Schriftlich festgehalten werden sollte darüber hinaus, welche Folgen Defekte am Schiff (außen oder innen) haben und wie hoch die Selbstbeteiligung ist. Besonders achten sollten Sie auf Punkte wie "Reinigungskosten" oder "Reparaturen", die weitere Kosten nach sich ziehen können. Halten Sie auch fest, dass bei ordnungsgemäßer Rückgabe des Schiffs die hinterlegte Kaution sofort zurückerstattet werden muss. Lassen Sie sich vom Vercharterer einen Versicherungsnachweis, die Charterlizenz und die Betriebserlaubnis vorlegen.

Worauf bei der Schiffsübernahme zu achten ist

  • Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die Prüfung von Ausrüstungs- und Inventarlisten.
  • Überprüfen Sie die Funktionstüchtigkeit und Vollständigkeit der angeführten Gegenstände und Einrichtungen.
  • Die Sicherheitsausrüstung muss vollständig vorhanden sein: eine Rettungsweste für jede Person, Notsignalmittel, Flaggen N+C, funktionstüchtiger Feuerlöscher, Positionslaternen, Bordapotheke, Taschenlampe mit Batterien, ausreichend Fender.
  • Der Frischwassertank sollte sauber und gefüllt sowie ein dichter Einfüllstutzen vorhanden sein.
  • Begutachten Sie den Treibstofftank, Einfüllstutzen und die Tankanzeige.
  • Sanitäreinrichtungen müssen leckfrei und die Bilge trocken sein.
  • Dokumentieren Sie alle festgestellten Mängel schriftlich (am besten mit Fotos) und bestehen Sie auf deren Beseitigung vor Übernahme.

Durchführung einer Innenkontrolle

  • Ist das Schiff gereinigt und der Abwasser-/Fäkalientank (sofern vorhanden) entleert?
  • Machen Sie sich mit der Bedienung der Toilette, des Fäkalientanks sowie des Wassersystems vertraut.
  • Überprüfen Sie die Dichtheit der Wasser- und Abwasserleitungen.
  • Kontrollieren Sie, ob Kühlschrank, Heizung und Wasserpumpe funktionieren.
  • Das aufgelistete Inventar muss vollständig und in einwandfreiem Zustand sein.
  • Eine volle Ersatzgasflasche sollte an Bord sein.
  • Nehmen Sie alle Schäden und fehlendes Inventar in das Übernahmeprotokoll auf.

Hinweis

Informationen zu Charterfirmen, beliebten Routen und Marinas in Kroatien findet man auf der Webseite der Kroatischen Zentrale für Tourismus.
Tipps & Infos für den Bootsurlaub in Italien gibt es bei der italienischen Tourismuszentrale.

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