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Bremsen 2021 - Ridex

Ridex Low Budget

Test: Bremsscheiben und -beläge 2021

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Die günstige Ridex Bremse überzeugt beim Verschleiß und den Bremsstaub-Emissionen. Der Reibwert im kalten Zustand liegt aber deutlich unter dem Herstellerprodukt und fällt in Extremsituationen massiv ab, was zu einer nur befriedigenden Gesamtnote führt.

Die günstigsten Bremsscheiben und -beläge von Ridex enttäuschen bei den Reibwerten. In kundennahen Bremssituationen ist der Reibwert unterdurchschnittlich. Im Fahrzeug bestätigen sich die Prüfstandsergebnisse. Der Bremsweg ist um fast einen Meter länger, verglichen mit der VW-Bremse. Unter Last und besonders beim Heißbremsen fällt der Reibwert dramatisch ab. Verglichen mit dem VW-Produkt muss das Fahrzeug annähernd den doppelten Bremsdruck aufbauen, um die gleiche Bremsleistung zu erlangen. In modernen Fahrzeugen sind die Reibwertunterschiede allerdings kaum spürbar. Weder bei den Bremswegen noch bei der subjektiven Bremspedalrückmeldung zeigen sich große Unterschiede. Der Grund: Seit mehr als zehn Jahren sind alle neuen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge in der EU serienmäßig mit Bremsassistenzsystemen ausgerüstet; viele Autos sogar schon vorher. Der Bremsassistent erhöht bei Gefahrenbremsungen den Bremsdruck und sichert dadurch maximale Verzögerung.

Beim Verschleiß und den Staubemissionen zeigt sich die Ridex vorbildlich. Kundennah und unter Last ist der Verschleiß gering. Aufgrund des Fadings, der geringen Reibwerte und der Tatsache, dass wir den Einfluss an älteren Autos ohne Bremsassistent nicht testen konnten, wird dieses Produkt nicht empfohlen.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • gut im Verschleiß bei hoher Belastung
  • geringe Bremsstaub-Emissionen (außerhalb der Bewertung)
  • schlechter Heißreibwert
  • leicht erhöhte Temperaturen
  • schlechte Reibwertkonstanz (starker Abfall über Temperatur)
  • Beschädigung der Anti-Korrosionsschicht an den Bremsbelägen durch Hitze (hoch belastet)
  • Deformation und Ablösung des Dämmblechs bei Hitze

Ergebnisse im Detail

Testkriterium Gewichtung Note
Bremsleistung 70% 4,1
Reibwert & Konstanz 70% 4,3
Bremswege 30% 3,6
Verschleiß 30% 2,2
praxisnah ¹ 60% 2,6
hoch beansprucht ² 30% 2,0
Belagstärke / zulässiger Scheibenverschleiß 10% 1,0
Gesamtnote 100% 3,5
Empfehlung

¹ Praxisnahe Bremsenprüfung: industrieweit akzeptierter Bremsenzyklus, der reale Bremsbedingungen abbildet. Dabei werden leichte bis moderate Verzögerungsleistungen abgerufen.

² Bremsen hoch beansprucht: Der AK-Master beschreibt eine standardisierte Bremsenprüfung in der Industrie. Dabei werden die Bremsen von moderaten bis hin zu sehr hohen Verzögerungsleistungen beansprucht.

Notengrenzen für Empfehlungen

ÖAMTC-Empfehlung
Note sehr gut gut befriedigend genügend nicht genügend
Notenwert 0,5 - 1,5 1,6 - 2,5 2,6 - 3,5 3,6 - 4,5 4,6 - 5,5
Bremsen Vergleichstest.jpg ÖAMTC

Thema ÖAMTC testet Bremsen aus dem Zubehör

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