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ÖAMTC-Stützpunkt Micheldorf feiert 40-Jahr-Jubiläum

Vor 40 Jahren, 1978, nahm der ÖAMTC Micheldorf als 14. Stützpunkt in Oberösterreich seinen Betrieb auf.

Stützpunkt Team 1977.jpg ÖAMTC
Der neue ÖAMTC-Stützpunkt © ÖAMTC

Die Geschichte des Stützpunkts Micheldorf ist eng mit der Einführung der „Pickerl“-Überprüfung nach §57a verknüpft, die von Anfang an in den ÖAMTC-Stützpunkten gemacht werden konnte und dem Club ein enormes Mitgliederwachstum brachte. Mit 1. Jänner 1973 trat diese Bestimmung in Kraft. Hintergrund der Pickerl-Einführung waren die horrenden Unfallzahlen auf Österreichs Straßen in den 1960er- und 1970er-Jahren. Der technische Zustand vieler Autos war damals katastrophal, grobe Defekte stellten eine enorme Gefahr für die Fahrer selbst als auch für andere Lenker mit einwandfreien Fahrzeugen dar.

Kontrollen wurden vor Einführung des „Pickerls“ in Form von Stichproben oder auf Anordnung der Polizei durchgeführt. Wie schlimm es damals um den Fahrzeugbestand tatsächlich bestellt war, zeigte sich nach dem Start der „Pickerl“-Pflicht: Etwa ein Drittel der untersuchten Fahrzeuge bekam wegen schwerwiegender Mängel keine Plakette. Die neue Begutachtungs-Pflicht zeigte jedoch bald Wirkung: Schon ab dem Jahr 1973 sank die Anzahl der Verkehrstoten beträchtlich. Die ursprüngliche Vermutung, dass viele Verkehrsunfälle durch technische Gebrechen verursacht wurden, bestätigte sich. Das Pickerl stellt seitdem einen wesentlichen Beitrag zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr dar und gehört neben der Gurtpflicht und der Verbreitung von elektronischen Hilfen wie ABS und ESP zu den Meilensteinen der Verkehrssicherheit.

Spatenstich Großstützpunkt

Spatenstich_Micheldorf.jpg ÖAMTC Damals wie heute.
Der Spatenstich als Baubeginn.

Durch das nachhaltige Mitgliederwachstum und das immer bessere Pannenhilfe-Angebot konnte der ÖAMTC Oberösterreich ab Mitte der 1970er-Jahre kräftig in die Infrastruktur investieren. Um eine flächendeckende Pannenhilfe sowie die beliebten ÖAMTC-Prüfdienstleistungen auch im Bezirk Kirchdorf anbieten zu können, entschloss sich der Club, ein eigenen, verkehrsgünstig gelegenen Stützpunkt an der B 138 im Gemeindegebiet von Micheldorf zu errichten. Das Gebäude wurde Ende 1977 fertiggestellt und ging 1978 in Betrieb. Bis dahin mussten Clubmitglieder, die das Pickerl beim ÖAMTC machen lassen wollten, noch in die Stützpunkte Steyr bzw. Wels ausweichen.

Rasche Hilfe auf der B 138

Stützpunkt Team 1977.jpg ÖAMTC Das Team von 1977
v.l.n.r.: Kern-Helmberger Johann, Stützpunktleiter Maier Franz und Sadleder Günter

Auch der Pannen- und Abschleppdienst des ÖAMTC spielt in Micheldorf seit Anbeginn an eine tragende Rolle. Ende der 1970er-Jahre, als es weder den Bosruck-Straßentunnel noch die A9 Pyhrn-Autobahn gab, führte ein Teil der berüchtigten Gastarbeiterroute über die B 138 und den Pyhrnpass. Um den enormen Verkehr durchs Krems-, Steyr- und Garstnertal einigermaßen in Fluss zu halten, waren die Gelben Engel oft rund um die Uhr mit Pannenbehebungen und Abschleppungen beschäftigt. Erst die Eröffnung des Bosruck-Tunnels am 21. Oktober 1983 und die schrittweise Fertigstellung der A9 Pyhrn Autobahn brachten Entlastung auf der B 138. Mit dem letzten Lückenschluss zwischen Inzerstorf und Schön 2004 hat sich der Transitverkehr nahezu vollständig auf die A9 verlagert. Um auf der Autobahn rasch Hilfe kleisten zu können, ist der ÖAMTC Micheldorf mit einem nach höchsten Sicherheitsstandards ausgelegten Pannen- und Abschleppfahrzeug ausgerüstet. Das auf einem Iveco Daily aufgebaute Einsatzfahrzeug bietet Platz für einen Pannenfahrer und fünf Passagiere. Im Notfall können somit alle Insassen eines Pkw rasch vom Unfall- oder Pannenort abtransportiert werden. Gerade auf Autobahnen ist das ein entscheidender Sicherheitsfaktor.

Regionaler Mobilitätsdienstleister mit 12 Mitarbeitern

Kopelhuber Harald.jpg ÖAMTC Stützpunktleiter Harald Kopelhuber

Heute ist der ÖAMTC Micheldorf ein moderner Mobilitätsdienstleister. „Wir leisten nicht nur die Pannenhilfe in der Region und auf der stark befahrenen A9, von uns werden auch alle Prüfdienstleistungen wie Pickerl-Begutachtung, Sicherheits- und Fahrwerksüberprüfung, Windschutzscheibenreparatur oder die Kaufüberprüfung durchgeführt“, sagt Harald Kopelhuber, Leiter des Stützpunkts Micheldorf. Das aktuelle, 1998 errichtete Gebäude vereint eine Vielzahl an Experten unter einem Dach. Ob Versicherungs-, Reise- und Sachverständigen-Service oder die Auswahl des passenden Kindersitzes: Kompetente Fachleute machen den ÖAMTC Micheldorf zu einem Nahversorger in allen Mobilitätsbelangen.

Die Gelben Engel des ÖAMTC Micheldorf leisteten im Vorjahr 4260 Pannenhilfen und 1090 Abschleppungen. Direkt am Stützpunkt wurden weitere 2.650 kleinere und größere Pannen behoben. Dazu kamen Tausende technische Dienstleistungen wie beispielsweise die Pickerl- oder die Kaufüberprüfung. „Schwache, leere oder defekte Batterien sind der häufigste Pannengrund. Auf Platz zwei in der Pannen-Hitparade folgen Probleme mit Motor und Motor-Management. Sehr viele Einsätze gibt es auch wegen Problemen mit dem Starter, Reifenschäden sowie vergessenen, verlorenen oder eingesperrten Schlüsseln“, sagt Kopelhuber.

Derzeit sind beim ÖAMTC Micheldorf insgesamt 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pannendienst sowie im Prüf- und Beratungsbereich beschäftigt. „Wir sind auch sehr stolz darauf, dass wir einen Lehrling zum Kfz-Techniker ausbilden“, so Kopelhuber.

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